ich habe vor dem Wochenende meine erste etwas längere Fahrt mit einem Elektroauto durchgeführt und hier mal kurz berichten. Ausgangslage war eine notwendige Geschäftsreise (IT-Service) in eine Niederlassung in Düsseldorf. Die Firma hat einen i3 noch mit kleinem Akku der bisher vor allem zum Brötchen holen verwendet wurde
Also geprüft ob CCS vorhanden (Ja) und Ladekarte (ChargeNow) für das Fahrzeug besorgen lassen, Routenplaner hier im Forum angeschmissen und die Stirn gerunzelt. Der erste Vorschlag war eine sehr Stau anfällige Strecke die aufgrund der Lader Verteilung eigentlich nur in eine Richtung befahrbar ist
Nachdem ich kapiert hab wie man einfach eigene Änderungen in den Routenplaner rein bringt eine Alternative mit folgenden Eckdaten gebastelt:
510 km Gesamt
Fahrzeit 5 Stunden und 30 Minuten
Ladezeit 1 Stunde und 30 Minuten
http://www.goingelectric.de/stromtankst ... er/854469/
Wie ist es gelaufen:
Tatsächlich benötigt hab ich auf dem Hinweg fast 9 Stunden, auf dem Rückweg nicht ganz 8 Stunden. Es wurde kein Abschlepper keine Servicetechniker und keine Notlademöglichkeiten benötigt, also alles in allem einfach nur eine langweilige Geschäftsfahrt, aber immerhin elektrisch.
Was war auf der Strecke auffällig:
Es hat mich erstaunt wie viele Windräder an der Strecke stehen und wie viele davon still stehen, zumindest wenn die Sonne scheint, da wären mehr elektrische Fahrzeuge hilfreich für die Auslastung
Außerdem war auffällig wie viele Fahrzeuge an normalen Werktagen unterwegs sind, auf der Hinfahrt hatte ich etwa eine dreiviertel Stunde Stau, auf dem Rückweg nur etwa 15 Minuten. Was auch auffällig war ist das mir auf der gesamten Strecke nur drei Tesla "begegnet" sind, zwei bei Laden und einer auf der Autobahn kurz vor dem Ziel. Ansonsten war an sämtlichen Ladern außer Vorführwagen beim Autohaus nichts zu sehen und auch auf der Strecke weder Leaf noch Zoe noch andere i3
Zum Auto:
Privat fahre ich einen e-Up!, von der Firma hab ich wie gesagt den i3 genommen. Schön ist das zuverlässige Navi mit großem Display und einfacher Bedienung. Für längere Strecken auch ein Plus ist die Akku Kühlung die bei der 3 oder 4 Schnellladung anspringt und dafür sorgt das die Ladeleistung nicht reduziert werden muss. Weniger gut fand ich die nervöse Reaktionen auf Seitenwind und die schlechte Übersichtlichkeit nach hinten beim ansteuern der Ladesäulen.
Praxistauglichkeit:
In meinem Spezialfall war die Fahrtdauer nur von sehr untergeordneter Bedeutung, aber im allgemeinen fällt die durch die vielen Ladehalte um einiges längere Dauer der Fahrt auf. Dazu kam das ich auf dem Rückweg durch einen kurzen "Verfahrer" rund eine halbe Stunde verloren habe, da Umwege immer doppelt bestraft werden, durch den Umweg an und für sich und durch längere Ladezeiten und/oder niedrigere Geschwindigkeiten wegen der Reichweite. Das selbe gilt auch für die Lader, die nicht direkt an der Strecke (Autobahn) liegen, nicht die Ladezeiten sind das Problem sondern das drumherum bis zum Ladevorgang.
Alles in allem sind die technischen Möglichkeiten bereits heute vorhanden, der wünschenswerte größere Akku kommt von alleine in den nächsten Jahren und die Verteilung der Ladestationen ist auch schon auf einem guten Weg, zumindest was die längeren Strecken betrifft. Nachdem ich zuhause war hab ich z.B. festgestellt das seit kurzem für Durchreisende bei Speyer eine besser zu erreichende Alternative existiert, das wäre fast eine halbe Stunde Ersparnis gewesen.
Gruß
Andi