AbRiNgOi hat geschrieben:
Erst wenn der kleine billige Benziner den gleichen Preis hat, erst wenn jedes Fahrzeug um diesen kleinen Preis (unter 15.000€) einen 100kWh Akku hat und wenn die 4C Ladung (=15min, 400kW) an jeder Tankstelle mehrfach möglich ist, dann ist die Prognose erfüllt, dann ist es besser und billiger.
Das ist gelinde gesagt Quatsch!
Die wenigsten brauchen einen 100 kWh Akku. Mit der Hälfte bzw. der Bolt Kapazität im Kleinwagenbereich ist man mehr als genug ausgestattet. Das laden ist für Millionen von Haushalten auch kein Problem, weil sie das entweder zu Hause, auf P&R Parkplätzen oder auf der Arbeit erledigen können. Da spielt die Ladezeit nur eine untergeordnete Rolle. Und mir soll mal einer erklären, wie denn die 4C Lader mit Strom versorgt werden, wenn da nicht nur einer, sonder 5 oder 8 in einem Ladeort stehen.
Ich verstehe auch nie dieses Preisgerede. Fuhr bzw. fahre immer Fahrzeuge der Ø 4 m Klasse, aber vernünftig ausgestattet und mit entsprechender Motorisierung knabberten die fast alle an der 20.000 Euromarke.
Ein neuer Zoe Live mit Quickcharger und Kaufakku liegt nach Abzug der Förderung bei 28.5090 Euro (NL Preisliste). Nimmt man jetzt die 9.000 Euro Differenz und geht von rund 20.000 Jahreskilometer aus - das entspricht einer normalen Pendlerstrecke von 25 bis 30 km einfach und noch jeder menge Ausflugsfahrten - spart man mit dem Zoe mindestens rund 2.000 Euro nur an normalen Unterhaltskosten pro Jahr gegenüber einem ähnlich motorisierten und ausgestatteten Wagen. Damit hat man die Preisdifferenz nach 5 Jahren eingefahren. Und kommt mir hier keiner damit, dass der Akku nach 100.000 km ausgetauscht werden muss. Bei der Größe dürften da locker weit über 200.000 km Laufleistung drin sein. Und die neue Reichweite in dieser Fahrzeugklasse, kombiniert mit dem 3-phasen Lader dürfte auch in Zukunft ausreichen, selbst wenn ab und an mal eine Fernstrecke gefahren wird.
Warum es nach wie vor noch nicht zum Tipping Point kommt, liegt an zwei Gründen:
1) Jahrelang wurde die E-Mobilität schlecht geredet. Das sitzt mittlerweile in den Köpfen der Leute drin. Dazu kommt noch die teutonische Sichtweise, dass jeder Wagen mindestens mit 200 km/h durchgängig von Flensburg zum Bodensee rasen muss - natürlich nonstop.
2) - und das ist wirklich ein Problem - es gibt einfach nicht genügend Akkus damit Renault oder Opel mit dem neuen Ampera genügend Fahrzeuge auf den Markt werfen können. Es werden zwar weltweit Kapazitäten aufgebaut, aber so richtig starten wird das alles erst Richtung Ende des Jahrzehnts.
Nicht desto Trotz wird sich das negative Bild deutlich wandeln, zumal ja jetzt ein "deutscher Hersteller" ein praxistaugliches Fahrzeug auf den Markt bringt. Nur kaufen werden es die wenigsten Interessenten können, weil es schlicht nicht lieferbar sein wird.
Juergen