passinglane hat geschrieben:... Nein, ich halte nichts von Verschwörungstheorien, aber ich fürchte, in den Vorstandsetagen wird die Energiewende und Decarbonisierung bei weitem noch nicht als unumkehrbar oder nicht rückholbar betrachtet...
Ich halte auch nix von "Verschwörungstheorien" und natürlich kann ich zwischen Organisationsversagen und dem in vielen Fällen deutlich unterschiedlichen Engagement einzelner Mitarbeiter unterscheiden!
Mir gibt allerdings sehr zu denken, dass es vermutlich viel mehr Beispiele für Unternehmen gibt, die einen Technologiewandel nicht bewältigen und untergehen, als für solche, die daraus gestärkt in die Zukunft starten. Das ist wirklich dramatisch.
Gerade in Deutschland ist die GEschichte voll davon. Kein einziger Kuschenbauer ist erfolgreich Automobilhersteller geworden. Kein Dampflockhersteller hat die Elektrifizierung überlebt. Die deutsche Fernseher und Bildschirm-Branche ist komplett untergegangen. Und auch weltweit gibt es krasse Beispiele: Kodak hatte den gesamten Foto-Prozess industrialisiert, vom Negativfilm, Fotopapier, Entwicklungsmaschinen bis zu den Fotoapparaten. Da ist gar nichts mehr davon übrig, nicht mal mehr die Marke. Das könnte man unendlich fortsetzen.
Es gibt offenbar ein hohes Risiko von inhärentem und fast unvermeidlichem Organisationsversagen in höheren Managementebenen. Unser Wirtschaftssystem und die Ausbildung von AGs mögen da eine Rolle spielen. Wenn man das aber weiß, dann müsste es doch einen Weg geben, um das zu vermeiden. Aus meiner Sicht kann es eben keine "Schreiner" geben, wenn nicht zuvor jemnd als "Förster" den Wald bestellt hat. Es fehlen in eklatanter Weise Förster in den älteren Unternehmen, die auch mal ganz mutig eine ganz neue Aufzucht anlegen.