nach viel einlesen und den Markt beobachten und vielen Fragen (bei denen Ihr mir gut geholfen habt) und viel abwägen und bedenken und hin und her.
Nach einem wochenlangen, andauernden Wechselbad der Gefühle war ich nun an einem Punkt, an dem ich ein Angebot gesehen habe zu dem ich nicht "nein" sagen konnte.
Somit hab ich zugeschlagen.
Ich bin nun zwar körperlich platt (dazu gleich mehr) aber dennoch ein (immer mehr) solzer Besitzer eines:
2015'er Smart ED mit Kaufbatterie, aber ohne 22KW lader.
Der Jahreswagen stand gute 250km von mir zu hause weg. Also angerufen, eine ad-hock Planung gemacht und los zum anschauen.
Nach der Probefahrt, allen sonstigen Dingen, die alle soweit OK waren hatte ich dann den Wagen.
Er war zum Glück mit 100% voll und somit stand meiner Überführung eigentlich nichts mehr im Wege.
Ich wusste ja schon durch mein einlesen im Vorfeld, dass es keine 3-Stunden Autofahrt wird.
Nach einer kleinen Stärkung bin ich dann am späten Nachmittag los gefahren.
1. Ladestop dann mit ÖKO 100%, SOC 20%, ca 130 gefahrenen Km und ca 33KmRest.
Hab mich gewundert wieso er nicht läd. Nach mehrmaligem probieren und schauen ist mir aufgefallen, dass sich die beiden Ladesäulen nur durch eine kleine Sache unterscheiden. Auf der einen stand "E-Ladestelle mit großem Stecker als Bild" und auf der, an der ich gesteckt war, stand in gleicher Schrift und Größe und Farbe "Bald in Betrieb mit großem Stecker als Bild"...
OK. Dann noch die Anleitung gebraucht um die Stecker wieder aus der Verriegelung zu bekommen. Denn es war ja das erste mal, da darf man sich noch ein wenig deppert anstellen... Und umgeparkt.
Angesteckt, über plugsurfing app freigeschaltet (hatte ich noch schnell installiert für die fahrt) und das laden ging los. (4 Stunden. Da wäre ein 22kw lader schon schön, aber es ist ja nur für die Überführung. Zu Hause ist und bleibt er Stadtautole.)
Gemütlich essen gegangen und etwas die Beine vertreten. Sonnenuntergang genossen. Man wird entschleunigt.
Leider hatte ich kein Buch oder so dabei. Weil ich etwas überstürzt zugegriffen habe. Das wird sich später in der Nacht auch noch mal unangenehm bemerkbar machen.
0:00 Uhr SOC 100% und wieder los.
Nächste (24h offen) Ladestation angepeilt. ca 70km weg.
ca. 1 Uhr nachts
Dort angekommen und bemerkt, dass die (städtische) Zapfsäule vom Städtischen Wagen blockiert war, der dort scheinbar immer zum schnarchladen steht. Unmöglich für mich zu laden.
Wieso bewerben die 24H Säulen wenn sie die dann Nachts, wo man sie brauchen könnte, offensichtlich täglich exclusiv selbst nutzen. Wenn es noch eine 2. Buchse gäbe OK.. Aber mit einer ist das nicht schön.
Es war noch eine E-Fahrrad Steckdose da. Also meinen Smart per Ladeziegel angesteckt. Aber nachdem da was von 7 Stunden Ladezeit stand und mein SOC noch auf fast 40% war entschloss ich mich um dreiviertel zwei nachts doch noch ein Stück weiter zu fahren.
In den beiden Apps "plugsurfing und chargemap" war an der Strecke ein gähnendes Loch mit nur einer 24h Säule darin.
Also genau die angepeilt. ~30km
Um kurz nach zwei Uhr nachts dann dort mit Rest-SOC 10% angekommen.
Aber keine Ladestelle weit und breit!
Bin dann etwas rum gestromert und hab dann doch in einer Auffahrt eine Ladestelle gefunden. Leider von einem Benziner des Hauses blockiert. Aber mit langem kabel. hmmm Also umgeparkt und versucht das Kabel an die Strasse vor zu bekommen. Alles problemlos. Bis auf, dass der Stecker kein Typ2 war!
ca. 6 Uhr das Wohngebiet in dem Dorf erwacht... Sonne geht auf. ich friere, hab hunger und muss aufs Klo. Die mangelnde Vorbereitung (keine Decke und nichts dabei fiel nun wieder negativ auf.
Es kam keiner um mich an den Lader zu lassen. Das Haus sah wie verrammelt aus.
Ich nutzte die Zeit um neben dem Frust und dem Überlegen wie ich hier einen Abschleppwagen her bekomme um mal hier im Forum zu schauen. (das hätte ich schon früher machen sollen) Denn da fand ich auf einmal eine (in dem Moment in meinen Augen) golden glitzernd und leuchtende Lademöglichkeit an einer komunalen Ladestation für kostenloses laden von meinem Hausanbieter. Und das beste. Genau da wo ich von der Autobahn nachts abgefahren bin. ca 15km.
Also durchgerechnet... 10%soc (nach der Nacht waren es auf einmal so 13%) 15km, das meiste den Berg runter also rekupieren wie ein Weltmeister... Das könnte klappen.
Allen Mut zusammengenommen, denn schlimmer als jetzt kann es micht mehr werden.
Losgerollt... Rekupiert wie blöde... mit 30kmh hin getuckert.
~6:30 Uhr - Und tatsächlich mit SOC5% die (wirklich in der Morgensonne glitzernde und leuchtende) Säule erreicht!
Angesteckt, klick, laden ging los und alles wurde gut.
5,5 Stunden Laden wurde mir angezeigt. Das wäre dann 12:00 Mittags gewesen.
Nach einem leckeren Frühstück beim Metzger, einer Dorfbesichtigung zu fuß und der benutzung der tollen sauberen öffentlichen Toilette beim Rathaus neben der Ladestelle mitten am Marktplatz hab ich dann noch etwas die Sonne am Marktplatz auf der Bank genossen um dann mit 70% SOC um 10 Uhr rum die restlichen 55km nach Hause zu fahren.
Um Elf war ich zu Hause. Ohne liegenbleiben. Aber ich habe viel gelernt bei der Fahrt.
Mehr gelernt als mir auf einmal lieb war, aber vielleicht ist es besser so.
Ich habe KEINEN abschlepper gebraucht! Da bin ich besonders stolz drauf. Es funktioniert!
Nun erst einmal ausschlafen zu hause und den kleinen schnarchladen lassen. In der Stadt kann er ab nun seine Stärken zeigen.
Zum auslesen des Akkus bin ich noch nicht gekommen. Ich bin echt langsam zu Alt für solche "Hau Ruck" Aktionen.
Aber das wird nun am Wochenende mal angegangen. Das wiki von odyssey mal genauer lesen und dann den arduino mal anstecken der schon einige wochen hier vor mir liegt und auf seinen Einsatz wartet.
Ich hoffe gut und lange mit meinem Kaufakku und dem Smart allgemein fahren zu können.
Grüße...
...Erich