Das Thema Reichweite ist das mit Abstand am meist gefragtesten von meinen Kunden. Gleich danach kommt das Dings mit dem Laden.
Beides sind Themen, womit heute die Leute davon abgehalten werden, sich mit dem E-Auto als Alternative zum Verbrenner zu befassen. Ich merke in meinem Alltag immer wieder, dass die Menschen sich für das Thema interessieren, aber leider von der Politik/Forschung und den Autoherstellern im Regen stehen gelassen werden.
Ich bekomme mittlerweile schon einen regelrechten Brechreiz wenn ich nur wieder von neuen Studien zur "Akzeptanz von E-Mobilität im urbanen Raum" und wie sie nicht alle heißen, höre. Klar gehören Forschung (und Studien) dazu und sind sinnvoll. Jedoch nur in dem Maße wie sie auch einem nachvollziehbarem Ziel dienen. Mir kommt es heute so vor, dass sich viele Experten mit Hilfe von Studien mit Modethemen eine goldene Nase verdienen. Unsere Politiker sind da so dumm oder überheblich, dass sie noch den ganzen Scheiß mit unserem Steuergeld bezahlen, statt mal drauf zu schauen, dass auch was in der Praxis umgesetzt wird.
So, genug gemotzt!
Bei der Reichweitenfrage kann aber auch jeder Verkäufer den Kunden realistische Antworten geben. Bei meinen Kunden und meinen Autos gebe ich immer folgende Werte an (für Zoe):
Reichweite Sommer 130-150 km
Reichweite Winter 100-110 km
Warum? Weil das die Werte sind die ich aus meiner Erfahrung und mit meinem Fahrstil erreiche. Und es spricht doch auch nichts dagegen das Auto vor Beginn einer Probefahrt mit den Kunden zusammen zu nullen (Verbrauch), damit er während der Probefahrt sieht wie der Durchschnittsverbrauch vorher (vorm nullen) und jetzt bei ihm ist. Meist kommen die Kunden nach 30-60 min zurück und sagen mit einem Lächeln, dass sie den Verbrauch unterboten haben
Das Gleiche oft auch nach Auslieferungen. Ich bekomme oft Mails von Kunden die mir dann schreiben, dass sie mehr Kilometer machen als von mir angegeben.
Was ich damit sagen will ist, dass es sehr wohl eine reale Reichweiten/Verbrauchsmessung bedarf. Diese sollte jedoch mit dem selben Fahrprofil erfolgen wie mit den Verbrennerfahrzeugen. Interessant wäre hier allerdings andere Profile bzgl. der Fahrzeugklasse. Also der Berücksichtigung dass Kleinwagen meist ein anderes Fahrprofil haben als Mittel/Oberklasseautos.
Um bei den Kleinwagen zu bleiben. Wenn hier berücksichtigt wird, dass viele dieser Autos für Kurzstrecken oder nur als Zweitwagen für Pendler genutzt werden, wäre der Unterschied zwischen E-Antrieb (der keine erhöhten Verbrauch in der Warmlaufphase hat) und Verbrenner ein ganz anderer.