yoyo hat geschrieben:Sodele, ich war gestern wieder bei meinem Händler, Ende dieser bzw.Anfang nächster Woche werden wir endgültig die "rote Zora" zulassen und übernehmen.
Juppiyeh, viel Spaß!
Er berichtete mir, dass er einen Kunden hatte, der den C-Zero in Karner-Blau kaufen wollte, da aber das Blau nicht mehr erhältlich ist, hat er nach Vor-Ort-Anschauen des Chili-Rot sich umentschieden und einen roten bestellt.
Lieferzeit für alles außer weiß derzeit 7-8 Monate!
Das ist schon seit wenigstens Anfang des Jahres so - vermute, es ist den kleinen Stückzahlen geschuldet. Da warten die wohl, so dass immer eine ausreichende Zahl an Bestellungen mit speziellen Farbwünschen zusammengekommen ist. Die werden in Japan nicht für wenige einzelne Autos das Tauchlackierbad umfüllen ...
Offenbar ist doch eine gewissene Nachfrage da, zumal die Preise sehr gut sind unter Berücksichtigung der Kaufprämie. Man muss nur den Kaufinteressenten die Vorzüge (und auch die Nachteile..) des C-Zero / iON aufzeigen und auch mit einem Vorführfahrzeug selber erfahren lassen, dann warten diese Kunden auf keinen Elektro-Opel im jahr 2017 oder andere mindestens € 35.000 teure Autos. Bedürfnisse kann man wecken, wenn der Verkäufer geschickt ist.
Wenn der Kunde nicht von selber drauf kommt
... ich hatte mich halt vorher informiert. War das ideal auf mein Einsatzprofil passende E-Fahrzeug mit dem dafür besten Preis-/ Leistungsverhältnis. Und könnte (aber das weiß ich frühestens in 10 Jahren) auch mit den Gesamtkosten günstiger sein als ein vergleichbarer Verbrenner. Wird man dann sehen.
Ich ziehe Deine Frage mal vor, damit es klarer wird:
Seht ihr das vielleicht auch so?
Scheinbar teilt sich der Markt der derzeitigen E-Autokäufer (nicht Hybrid) in zwei wesentliche Richtungen auf:
- Die einen wollen ein nicht so teures E-Auto für knapp € 15.000 und bleiben bei C-Zero / iON hängen.
Wobei dann das individuelle Fahrprofil sehr genau passen muss (vorher gut informiert / gut beraten worden) oder Enttäuschung entstehen wird ("geschickter" Verkäufer hat "Bedürfnisse geweckt").
- Die anderen wollen allen Komfort, größere Reichweite
Die kaufen derzeit Tesla oder einen Verbrenner.
und sind manchmal auch Stammkunden einer Marke ( Motto: wir fahren VW seit 40 Jahren und wollen einen E-Golf). Die sind zu einem Markenwechsel nicht bereit und warten oftmals auch eher ab, bis Opel, VW, Ford etwas neues anbieten wird oder schlagen jetzt schon bei E-Passat, E-Golf, i3 zu.
Das könnte passen.
- Die kleinere Zwischengruppe sind die Käufer, die bei Nissan, Mitsubishi etc. ihre Wünsche erfüllt sehen.
Zahlenmäßig kommt mir diese Gruppe eher größer vor ... man sieht deutlich mehr Leafs (+i-MiEVs, letztere aber in D eher marginal) herumfahren als PSA-"Drillinge" oder gar E-Gölfe, i3 usw.
- Bei Renault mit seiner Zoe / Twizy sehe ich eine spezielle Zielgruppe, die wahrscheinlich sich direkt von der Werbung angesprochen fühlt und gar keinen anderen Hersteller in die Auswahl nimmt. Möglicherweise haben die sich vorher schon im Bekanntenkreis mit einer Fahrt im Zoe eines Freundes etc.oder von der Print-Werbung begeistern lassen.
IMO ganz falsch:
- Die Zoe (zumindest die Q210) kann AC-Schnellladung und ist damit in einem Umfeld mit zu wenigen DC-Schnellladestationen das (außer einem Tesla) langstreckentauglichste E-Auto überhaupt. Da kommen AC-Schnarchlader mit DC-Schnelllademöglichkeit erst jetzt so langsam hin (und sehen in Süd- wie Osteuropa immer noch ziemlich alt aus).
- Der Twizy wiederum ist ein absolutes Nischenfahrzeug: im Wesentlichen eingesetzt als "Spaßmobil" oder als Kurzstrecken-Pendlerfahrzeug. Zu anderem taugt er mit seiner ausschließlichen 1-Phasen-Schnarchladung kaum.
Man darf aber nicht verschweigen, dass die weitaus größte Gruppe der Autokäufer derzeit nicht zu einem Umstieg von Diesel/Benzin auf Elektro bereit ist. Für die ist "Reichweite" das Killerargument gegen ein Elektroauto.
Halb richtig. Sie sind "nicht bereit", weil sie
ein E-Auto schlicht nicht nutzen können! - denn nicht die Reichweite ist das Problem, sondern die fehlende Möglichkeit zur "Übernachtladung" in Wohnungsnähe!
Sieh' Dir mal die Lebensrealität der meisten Menschen an - sie leben:
- in einer Mietwohnung, fast immer gibt es keinen eigenen PKW-Stellplatz, und wenn doch:
- gibt es oft keine vernünftige Möglichkeit, den mit Strom zu versorgen
- man weiß nicht, wo man nächstes Jahr wohnt oder arbeitet und wie dann die Anforderungen an das Fahrprofil sich gewandelt haben werden.
Selbst bei einem Kaufpreis von € 10.000 für ein E-Auto würden die einen Benziner für € 8.000 vorziehen. Diese Käuferschicht ist derzeit einfach unerreichbar.
Aus obigem Grunde. Einzige Abhilfe, die ich sehe: in den Wohngebieten müssen so viele kleine Ladepunkte geringer Leistung hin, dass praktisch von jedem Stellplatz aus eine Typ2-Ladebuchse mit 2,7 kW einphasig erreichbar ist. Wenn jeder weiß, dass er morgens mit einem ausreichend geladenen Akku rechnen kann, dann können auch diese Menschen sich ein E-Auto kaufen. Anderenfalls würden sie es
selbst für 1.000 € nicht nehmen, da es für sie schlicht
unbrauchbar ist.