Die max. Leistung, die für ein DC-Ladegerät angegeben wird bezieht sich immer auf den höchsten Ladestrom und die höchste Ladespannung, für die das Gerät spezifiziert ist.
Ohne die Werte für dieses Gerät zu kennen würde hier passen: 500V * 30A = 15 kW.
Die genannten 15 kW wären also erreichbar mit einer zu einem gegebenen Zeitpunkt während des Ladens bei 500 V liegenden Traktionsbatterie und bei 30A Ladestrom. Das wäre dann aber auch ein sehr theoretischer Wert, denn: wenn Du eine Batterie mit max. Ladestrom laden willst, dann ist sie von ihrer Ladeschlussspannung noch weit entfernt und wenn Dein Ladegerät nur max. 500V liefern kann kriegst Du die Batterie nie voll ... und welches E-Auto hat eine Traktionsbatterie mit 500V Nennspannung?
Beim Leaf liegt die Nennspannung bei 360V, mit den genannten 30A wären das etwa 11 kW Ladeleistung (rechnerisch: 360V * 30A = 10.800W). Das wäre mit einem Ladegerät, das aus 3 parallel geschalteten 1-Phasen-Ladern besteht durchaus drin, erfordert aber einen hohen Wirkungsgrad (rechnerisch: 240V * 16A * 3 Geräte macht 11.520 Watt, die 10.800 Watt wären mit 94% Wirkungsgrad also machbar).
Allerdings dürfte die Nennspannung einer ziemlich voll geladenen Batterie entsprechen => da wird der Leaf die 11 kW gar nicht mehr abnehmen. Und vorher auch nicht - bei weniger als 360V hast Du mit 30A nämlich entsprechend weniger Ladeleistung ...
Bei meinem 80-Zellen-Drilling würde ich bei einem 30A-Gerät über den Daumen mit max. gut 9 kW rechnen (bei etwa 300V Batteriespannung wären es 9kW, bei der Nennspannung von 330V rechnerisch 9,9 - faktisch aber deutlich weniger, denn da würde das Auto dem ChaDeMo-Gerät schon lange "gesagt" haben, dass es weniger liefern soll).
Schaltet man die 3 Lader an Drehstrom in Dreiecksschaltung und legt sie auf 400V Nennspannung (plus Sicherheitsreserve natürlich) aus, dann ergeben sich rechnerisch übrigens sogar (400V * 16A * 3 Geräte =) 19.200 Watt, die sich an einer mit 16A abgesicherten Drehstromsteckdose ziehen lassen sollten. So würde ich ein derartiges Gerät wahrscheinlich konstruieren - jedenfalls wenn es ausschließlich 3- und nie 1-phasig betrieben werden soll. Was ja auch eine Beschränkung darstellt. Denn ohne eine (ggfs. automatische*) Umschaltung wirst Du das Gerät dann nicht einfach an eine Schuko-Steckdose anschließen können.
* eine automatische Umschaltung kann aber durchaus auch problematisch sein, siehe Zoe wenn eine Phase ausfällt.
Worauf ich nun hinaus will ist, dass letztlich eine Reihe Faktoren betrachtet werden müssen:
- was ist AC-seitig
möglich (hier: entweder etwa 11 oder etwa 19 kW, siehe nächster Punkt)
- wie ist das Ladegerät
eingangsseitig konstruiert (Stern- oder Dreiecksschaltung)
- für welche max.
Ströme und Spannungen ist das Ladegerät
AC-seitig ausgelegt
- für welche max.
Ströme und Spannungen ist das Ladegerät
DC-seitig ausgelegt
-
welche Batterie will ich bei was für
aktuellen Parametern (SoC => also aktuelle Spannung, Zellentemperatur) real laden
- und was ich sonst noch vergessen habe zu erwähnen an dieser Stelle
Kurz noch mal: ein Ladegerät, das rechnerisch 15 kW Peak bei (DC-seitig) 30A max. Ladestrom liefern könnte wird einen Leaf nie mit 15 kW laden können, da dies schon von der Spannung seiner Traktionsbatterie her mit 30A gar nicht geht. Und: Du kannst nie davon ausgehen, dass ein 15 kW-Lader Deine Batterie stets mit 15 kW lädt, sondern das ist ein Peakwert, den Du im günstigsten Fall für eine begrenzte Zeit bekommen kannst. Das gilt übrigens auch für die Angaben bei allen öffentlichen DC-Schnellladestationen (also ChaDeMo- und CCS- wie auch für Teslas SuC).