kWp vs. wirklich erzeugt

Ich logge meine PV-Erzeugung (und den Eigenverbrauch) mittels eines Volkszählers (volkszaehler.org). Obwohl ich eine 4,18kWp-Anlage (2011 gebaut) habe, wird bei perfektem Sonnenschein maximal ca. 3,2kW erzeugt (Oberbayern). Ist das normal? Kann man überhaupt aus der kWp-Angabe auf die maximal erzielbare Leistung schließen?

Moin,
es reicht nicht, dass die Sonne scheint. Auch der Winkel der Sonnenstrahlen ist wichtig, Nur wenn diese im 90 Grad Winkel auf das Panel treffen und die Temperatur passt, kann die Spitzenleistung erzeugt werden. Dieses Optimum wird wohl eher nicht erreicht werden,

Hallo, deine 4,18 siehst du wahrscheinlich nur unter optimalen Bedingungen. In welcher Lage sind die Zellen montiert ?
Also ich komme mit knapp 8,9 auf einen Peak von 7,85 kw bei 220 Grad ( Südwest) und 28 Grad Dach.
Auf Dauer ist wohl wichtiger wie die Ausbeute gerade bei bedeckten Himmel ist....

Gruss tee

Die Modulnennleistung sieht man bei guten Anlagen schon öfter, auch noch mehr, wenn der Winkel zur Sonne einigermaßen stimmt und auch nur kurzzeitig, wenn die Sonne hinter Wolken hervorkommt. Dann sind nämlich die Zellen noch kühl, mit der Erwärmung der Modulzellen durch die Sonne lässt dann aber schnell ihre Leistung wieder nach. Bei gutem Winkel zur Sonne, über Mittag und konstantem Sonnenschein im Sommer mit Außentemperaturen um die 20-25 Grad sollte die Anlage etwa 20% weniger als ihre Nennleistung abliefern. Das wäre normal bei Zelltemperaturen von etwa 60-70 °C. Das kann man für ein bestimmtes PV-Modul errechnen. Die Module haben einen negativen Temperaturkoeffizienten für die Leistung den der Hersteller angibt. Die Nennleistung eines PV-Modules (in Wp) wird bei 25°C angegeben und deshalb werden die Module im Werk nur kurz abgeblitzt (geflashed) und das in sogenannten Flash-Protokollen festgehalten.

Wie hoch ist denn Dein Jahresertrag pro kWp?

Ich denke da ist bei Dir vorschriftsmäßig nach 70%-Regel gebaut worden. Bei solch kleinen Anlagen wird man keinen RSE verbauen.

Mein Haus ist ziemlich genau nach Süden ausgerichtet, die Dachneigung allerdings oberbayerntypisch niedrig (22°). Das würde mir allerdings nicht erklären, warum nur etwas mehr als 3/4 der Sollleistung erzielt wird.

Ich nehme mal an, die Sonneneinstrahlung unterliegt auch Schwankungen. Kann man eigentlich irgendwo für einen bestimmten Tag die maximale Sonneneinstrahlung erfahren (in % der normal zu erwartenden)?

PS: Die Solaranlage wurde vor reichlich einem Monat professionell gereinigt.

HubertB hat geschrieben:Wie hoch ist denn Dein Jahresertrag pro kWp?

Ich komme auf ca. 950.

Spüli hat geschrieben:Ich denke da ist bei Dir vorschriftsmäßig nach 70%-Regel gebaut worden. Bei solch kleinen Anlagen wird man keinen RSE verbauen.

Laut Aussage des Erbauers gibt es das aber erst für neuer Anlagen.

bm3 hat geschrieben:Die Modulnennleistung sieht man bei guten Anlagen schon öfter, auch noch mehr, wenn der Winkel zur Sonne einigermaßen stimmt und auch nur kurzzeitig, wenn die Sonne hinter Wolken hervorkommt. Dann sind nämlich die Zellen noch kühl, mit der Erwärmung der Modulzellen durch die Sonne lässt dann aber schnell ihre Leistung wieder nach. Bei gutem Winkel zur Sonne, über Mittag und konstantem Sonnenschein im Sommer mit Außentemperaturen um die 20-25 Grad sollte die Anlage etwa 20% weniger als ihre Nennleistung abliefern.

Das klingt plausibel, denn bei einzeln vorbei ziehenden Wolken liefert die Anlage kurzzeitig mehr Leistung als die 3,2kW. Gibt es eigentlich PV-Module mit Wasserkühlung (zur Warmwasseraufbereitung)?

Eventuell begrenzt auch der Wechselrichter die Leistung ? Was ist das für ein Wechselrichter ? Wie hier schon geschrieben wurde ist seit einigen Jahren eine Begrenzung auf 70% der Generatornennleistung ohne Einbau eines Rundsteuerempfängers Vorschrift, außerdem leisten die Wechselrichter meist weniger als die Nennleistung der Module beträgt.

Es müsste ein Kaco Powador 5002 sein (wenn ich es richtig erkannt habe).

Der kann maximal 4200 Watt (kVA) Ausgangsleistung, ist eigentlich schon zu groß gewählt für deine Anlage. Trotzdem müsste seine Ausgangsleistung vom Errichter der Anlage auf 70% der Generatornennleistung begrenzt worden sein durch Einstellen.
Dann macht der auch nicht mehr als 4,18kWp x 0,7 .