Die Degradation findet eben nicht völlig gleichmäßig über alle Zellen statt. Jede Serienproduktion unterliegt einer Streuung, es sind also immer etwas "bessere" und etwas "schlechtere" Zellen dabei. Und eben auch solche, die schneller und andere, die langsamer degradieren als es der Spezifikation entspricht. Solange die Abweichungen gering sind, fällt das nicht weiter auf.
Hast Du aber auch nur einen "Ausreißer" dabei, der übermäßig schnell degradiert, macht sich das in einem raschen Kapazitätsverlust der gesamten Fahrbatterie bemerkbar, denn bei den "Drillingen" sind alle Zellen in Reihe geschaltet, so dass die Gesamtkapazität immer nur der der schwächsten Zelle entspricht! In dem Fall ist der Austausch eben nur der betroffenen Zelle(n) die einzig sinnvolle und kostengünstigste Maßnahme.
Und: 2.500 € finde ich für den Ausbau, die Teilzerlegung des Akkupacks, das Aufsuchen fehlerhafter Zellen, den Ersatz durch ausgesuchte passende Zellen, den Zusammenbau, die Prüfung und den Wiedereinbau durch eine Fachwerkstatt so teuer nun auch nicht. Das ist ja auch recht arbeitszeitintensiv. Auch wird das eine Mischkalkulation sein: "wir reparieren Ihren Akku zum Festpreis". Beim einen tauschen sie dann tatsächlich nur eine Zelle (und machen Reibach), beim anderen, wo es unsinnig wäre, sehr viele Zellen zu tauschen, ersetzen sie einfach den ganzen Akkupack und zahlen drauf. Könnte ich mir jedenfalls vorstellen.
Letztlich hat man dafür dann auch die Gewährleistung einer Vertragswerkstatt (wem's das denn wert ist). Und wem das dann zu teuer ist sucht sich eine gute freie Werkstatt mit E-Auto-Kompetenz und lässt das da machen. Oder macht's mit eigener Kompetenz mehr oder weniger komplett selber, wie hier: http://www.goingelectric.de/forum/c-zer ... ev#p241147
Der Grund für die Reihenschaltung ist übrigens die dadurch erzielte hohe Spannung, die zu kleinen Strömen führt (elektrische Leistung ist Strom multipliziert mit Spannung). Man hat dadurch weniger Leitungsverluste und kann die Kabel dünner (somit auch leichter) halten. Das Problem mit der schwächsten Zelle als "Taktgeber" für die Gesamtkapazität muss man dafür schlucken.
Was das Kostenrisiko angeht: das sehe ich recht gelassen. Die Zellenpreise sind gesunken und werden weiter sinken. Wenn sie ausgerechnet dann, wenn ich sie brauche, neu nicht lieferbar sein sollten: sehe ich mich halt nach gebrauchten um (die "noch guten" bei mir sind ja auch gebraucht, also was soll's). Macht Peugeot die Reparatur nicht (zu einem fairen Preis): suche ich mir eine andere Werkstatt. Finde ich keine: suche ich mir eine Werkstatt mit Hebebühne zur Selbstnutzung und mache es allein oder mit ein paar Kumpels. Wie war das noch: wer ein Problem bewältigen will, sucht Lösungen, wer es nicht will, findet Gründe. Oder so.