Ich finde den Umgangston hier im Vergleich mit vielen anderen Threads noch sehr angemessen. Die meisten haben sich für den Erfahrungsbericht bedankt, aber im gleichen Atemzuge gesagt, dass sie selbst von PHEV nicht viel halten. Das ist ja in Ordnung und geht ja auch nicht gegen den Threadstarter als Person, sondern gegen die Entwicklung auf dem Fahrzeugmarkt. Für viele Nutzer im Forum sind PHEVs dieser speziellen Art einfach der schlichte Versuch der Automobilindustrie die (vermutlich selbst mit der Regierung ausgehandelten) Mindestwerte für die Einstufung als Elektrofahrzeug mit Minimalstanforderungen zu erreichen, um maximale Förderung abzugreifen. Und ob nun ein Fahrzeug, was zu 70-80% seiner Betriebszeit weiterhin wie bisher üblich mit Benzin fährt als innovativer Entwicklungsschritt im Sinne eines Elektroautos gefördert werden sollte... da scheiden sich sicherlich zurecht die Geister.
Aber der Reihe nach:
Also auch erstmal von mir: Danke für den Erfahrungsbericht und die Teilnahme im Forum. Soweit ich weiß, der erste zum C350e. Ich wußte bis zur Hannovermesse noch gar nicht, dass es den gibt und schlich mit den Gedanken "mal wieder ein Verbrenner-Fahrer, der zu blöd zum Parken ist"... um das Auto herum und siehe da: Ich hatte ihm Unrecht getan:
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Die weiteren Gedanken waren dazu dann: Wie kommt man auf die blöde Idee genau dort den Ladeanschluss zu platzieren???
1) Man muss sich jedesmal bücken
2) Egal ob Sommer oder Winter: Das Heck ist die dreckigste Stelle am Fahrzeug... Selbst wenn die Ladeklappe ggf. automatisch öffnet... spätestens beim Schließen holt man sich dreckige Finger - sofern man kein 3x/Woche-Autowäsche-Junky ist.
3) Wenn man lädt und dabei den Kofferraum ein/ausräumt ist das sicherlich eine Potentielle Stolperfalle
4) Die Wahrscheinlichkeit für Schleifspuren auf dem Lack aufgrund der Steckerverschlusskappe sind aufgrund der überdurchschnittlichen Verschmutzung gerade an der Heckpartie des Fahrzeugs sicherlich am höchsten.
Ich vermute, dass das Laden vielen C350e-Fahrern irgendwann da hinten zu umständlich wird.
Wenn sich der User
fährtelektrisch für den C350e entschieden hat und daran seine Freude hat, ist das absolut in Ordnung und ich wünsche ihm während der Nutzungsdauer viel Spaß und Zuverlässigkeit am Fahrzeug!
Ich darf an dieser Stelle aber sicherlich auch sagen, dass auch ich es absolut beschämend finde, dass solche Fahrzeug mit dem E-Kennzeichen herumfahren dürfen und fast genauso hoch mit Steuergeldern gefördert werden (sollen), wie reine Elektrofahrzeuge. Wie
fährtelektrisch sagte, sind ca. 20km reale elektrische Reichweite erreichbar und danach werden 7,5 l/100km Benzin verbraucht. Die durchschnittliche Tagesfahrleistung in Deutschland liegt bei 40km/d. Da das Fahrzeug an manchen Tagen steht, ist die tatsächlich täglich gefahrene Tagesfahrleistung noch höher. Und wie auch
fährtelektrisch selber schreibt, kaufen sich eine so großes Fahrzeug vermutlich eher Fahrer, die überdurchschnittliche Strecken fahren. Und damit minimiert sich der Anteil der elektrischen Nutzung noch mehr im Verhältnis zur Nutzung des Verbrennungsmotors. D.h. die meiste Zeit verbraucht der C350e eben doch seine 7,5 Liter/100km und für mich erschließt sich dann nicht, warum das gefördert werden sollte. Weder durch Kaufprämie, noch durch freies Parken. Das ist keine Kritik daran, dass
fährtelektrisch die verfügbaren Möglichkeiten nutzt. Ich parke mit meinem BEV auch kostenfrei, obwohl ich diese Frei-Parken-Förderung für falsch halte.
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fährtelektrisch Kannst du im Fahrzeug sehen, welche Anteile du in Bezug auf die gesamte Fahrstrecke elektrisch und welche mit Benzin zurückgelegt hast? Es würde mich sehr interessieren, wie sich diese Bilanz entwickelt und wie das Verhältnis nach 3 Monaten, einem halben Jahr, usw. aussieht. Vll. kannst du uns da auf dem laufenden halten.
Und zu dem Umstand, dass Mercedes das Fahrzeug mit 2,1-2,4 l/100km bewirbt.... puuh, da hat die Automobilindsutrie ja wieder hervorragend auf die Messverfahren eingewirkt. Nach dem vorgesehenen NEFZ-Zyklus stimmt der Wert ja vermutlich sogar.
M.E. sollten Verbrauchswerte je nach Antriebsaggregat angegeben werden:
Wenn Benzinmotor alleine aktiv, dann: 7,5l/100km
Wenn Elektromotor alleine aktiv, dann: 32kWh/100km (6,4kWh für 20km Reichweite von
fährtelektrisch)
Wobei mir die 32kWh durchaus sehr hoch vorkommen. Ein Tesla Model S kann man ja selbst bei etwas sportlicher Fahrweise unter 24kWh/100km bewegen. Bei zärtlicher Fahrweise sogar unter 20kWh/100km.
Schlusswort: Ich würde mich sehr freuen, wenn du weiterhin über deine Erfahrungen mit dem C350e hier berichtest! Es ist sehr interessant die Entwicklungen zu verfolgen.