AndiH hat geschrieben:
Wer im Stau steht hat auch Zeit zum laden. Ich glaube dieser Part wird wirklich überschätzt. Mit zunehmender Reichweite entzerrt sich auch die Problematik das bestimmte Ladepunkte überlaufen sind.
Der Satz war gut! Schon mal Tankstellen an Autobahnen zur Hauptreisezeit angesehen? Da bilden sich Schlangen teilweise bis auf die Autobahn zurück! Und der Tankvorgang geht da noch realativ schnell.
Bei E-Fahrzeugen wird das weit schwieriger. Ist ja eigentlich egal ob ich heute mit 50 kW Akkus in der Größenordnung 20 bis 25 kWh aufladen muss oder später >50 kWh mit 100 kW. Die Zeit von rund 20 bis 40 Minuten bleibt gleich. Selbst bei 8 bis 10 Ladepunkten schaffe ich da max. in 24 Stunden rund 450 Ladungen, sofern die Fahrzeuge brav hintereinander ankommen.
Laden aber gerade 10 Fahrzeuge und nur 10 weiter warten auf einen freien Ladepunkt, dann muss der nächste schon über ein Stunde Wartezeit in Kauf nehmen, bevor er dann nach weiteren 30 Minuten weiterfahren kann. Und das bei einer Anzahl von 30. Fahrzeugen. In der Hauptreisezeit ein Witz!
Und höhere Reichweiten entzerren nur marginal, außer ich habe eine Akkukapazität, die mich nonstop zum Ziel bringt. Das wird aber schwierig, wenn ich mir so die meisten Urlaubsziele der Deutschen im Ausland ansehe.
Da bleibt eigentlich in der Tat nur der Autoreisezug übrig - der leider in ganz Europa zur Zeit auf das Abstellgleis geschoben wird - oder man nimmt andere Verkehrsmittel und leiht sich das Fahrzeug vor Ort. Aber auch das könnten bei einem Massenandrang die anderen Verkehrsmittel nicht leisten.
Bei aller Sympathie für das E-Fahrzeug, der Ferienreiseverkehr wird auf Jahre hinaus ohne fossile Antriebstechnik nicht gehen, außer man bekommt die chemische Batterie in den Griff und man tauscht einfach Elektrolyt aus. Das geht genauso schnell wie heutiges Tanken. Die Frage ist nur, wie bekommen die Tankstellen in der Hauptreisezeit die Elektrolyte wieder aufgeladen. Da bedarf es riesiger Tanks. Wasserstoff ist auf Jahre hinaus viel zu teuer, als dass er in preiswerten Massenfahrzeugen eingesetzt werden kann.
Ich bleibe dabei, ein serieller Hybrid, kombiniert mit 30 bis 40 kWh Akkusätzen wäre zumindest für das Ferienfahrzeug die ideale Lösung. Im Alltag fährt man elektrisch im Urlaub hat man - sofern die Lademöglichkeiten beschränkt sind - ein fernreisetaugliches Fahrzeug.
Und um zum Thema zurückzukommen darf die Frage erlaubt sein, ob es von unseren Herstellern vernünftig war, die Gespräche mit Apple einzustellen. Irgendein Hersteller auf dieser Welt wird kooperieren und wenn der Wagen dann erfolgreich werden sollte, dürfte sich so mancher dt. Hersteller in den Allerwertesten beißen. Wobei ehrlich gesagt, glaube ich, dass es in anderen Ländern Hersteller gibt, die die Wünsche von Apple viel besser umsetzen als unsere schwerfälligen Kolosse.
Juergen