Wahrscheinlich wird sich über längere Zeit CCS durchsetzen, weil es immer mehr Autos mit grösseren Akkus geben wird. Möchte man nicht länger als 30 Minuten Ladezeit (>2C) dem Autofahrer zumuten, hat CCS das grössere Potential. Heute ist aber noch eindeutig Chademo im Vorteil, denn man kommt mit diesem DC-System in Europa einfach weiter als mit CCS.
AC Ladesystem hat den Vorteil, dass überall beschleunigt geladen werden kann, wo es noch keine DC-Ladeinfrastruktur gibt. Und da ist der ZOE einfach unschlagbar. Doch Fahrzeuge mit mehr als 30kWh Batterien werden sich nur mit AC Dreiphasenlader nicht in der Masse durchsetzen können.
Ich fahre nun seit gut einem Jahr mit dem Soul EV und bin mit dem AC/DC Konzept sehr zufrieden. Auf 28kkm wurden etwa 5-10% der Ladungen mit Chademo gemacht (Fernfahrten und Reisen). Ist man sich Schnelladungen mit 50kW gewohnt nerven 20kW DC-Ladestationen nur noch. AC Ladungen sind mit 4 bzw. 7kW einphasig absolut genügend für Laden an einer Destination (Einkaufen, Theater, Tagesausflug, Skifahren, Wandern etc..)
Ich weiss nicht, wie zuverlässig CCS heute ist. Chademo ist es auf alle Fälle und die neuen Fahrzeuge mit Chademo sind für bidirektionales Laden geeignet und wird z.T. auch schon praktiziert.
Deutschland täte gut daran eine flächendeckende und diskriminierungsfreie Ladeinfrastruktur aufzubauen. Denn so wie heute, werde ich wohl in den nächsten Jahren auf meinen Reisen Deutschland meiden. Auch den RFID-Quatsch sollte man weglassen. Kontaktloses Bezahlen mit Kreditkarte wäre richtig kundenfreundlich und man könnte so überall hin fahren ohne sich vorher fragen zu müssen, welche Karte ich mir noch zulegen muss und wo und wie ich zu dieser herankomme.
Hier einen Vortrag von ABB, welches etwas tiefer Blicken lässt:
http://www.forum-elektromobilitaet.ch/f ... elchli.pdf