Mir ist zwar bekannt, das Petrolheads leicht gaga sind, aber hier scheint sich das Problem auch schon einzustellen!!
Ben123 hat geschrieben:Noch mal zur Erinnerung:
Es geht darum möglichst effizient und schnell die CO2-Emissionen zu reduzieren, um den Klimawandel zu begrenzen.
Das geht relativ einfach: Ein knallhart überwachtes Tempolimit von 120 km/h auf Autobahnen und 80 km/h auf zweispurigen Straßen ähnlich wie in der Schweiz, kombiniert mit drakonischen Strafen und schon purzeln die CO2-Emissionen. Will das jemand? Nein.
Das Verursacher-Prinzip bedeutet, dass z.B. Vielfahrer ensprechend mehr (für die von ihnen verursachten Umweltschäden) zahlen, als Wenigfahrer. Umweltfreundliche Fahrzeuge sind oft erst dann wirklich wettbewerbsfähig, wenn umweltschädliche Fahrzeuge teurer werden und der Schaden für die Gesellschaft eingepreist wird.
Die meisten "Vielfahrer" nutzen ihre Fahrzeuge meist Dienstlich. Können also alle "Verursacher-Prinzip"-Kosten steuerlich absetzen. Also muss sich was im Firmenwagenbereich ändern. Will das die Regierung, egal welcher Couleur? Nein.
Schon in den 90ern wurde die Verkehrstelematik diskutiert, die die einzelne Fahrt entsprechend Uhrzeit, belasteter Nebenstraßen, Geschwindigkeit, Verkehrsaufkommen etc. mit unterschiedlichen Gebühren pro km belegt. Wäre eigentlich die ideale Besteuerung des Nutzerverhaltens im Straßenverkehr. Wollte und will das jemand wirklich? Nein.
Einer Familie mit sagen wir fünf Kindern würde ich nur dann empfehlen mit dem Auto in den weit entfernten Urlaubsort zu fahren, wenn ein Elektroauto vorhanden wäre und die Energiekosten Dank Elektromobilität wirklich günstig sind. Aber das hängt wohl auch noch von anderen Faktoren ab
Und welches E-Fahrzeug soll sich die 7-Köpfige Familie kaufen um damit in den Urlaub zu fahren? Das ist schon heute mit den vorhandenen Fahrzeugen ein nicht gerade billiges Vergnügen. Allerdings sind die Alternativen noch viel unwirtschaftlicher.
Wisst Ihr hier eigentlich wie teuer es ist wenn nur eine 3-köpfige Familie mit öffentlichen Verkehrsmitteln an den Urlaubsort fährt? Im Verhältnis zum eigenen Wagen für durchschnittlich Verdienende fast nicht bezahlbar. Und von der Sorte soll es ja einige geben.
Falls wir es hier noch nicht mitbekommen haben: Unser heutiges System ist ohne Individualverkehr nicht darstellbar. Auch wenn das manche Forenteilnehmer in den eigenen urbanen Bereichen sich nicht vorstellen können. 80% des Münchner Berufsverkehrs z.B. wird durch den dortigen MVV und die Bahn abgedeckt. Die restlichen 20% verstopfen hoffnungslos die Straßen.
Gerade im Süden der Republik können sich normale kinderreiche Haushalte kaum noch eine Stadtwohnung leisten. Bezahlbaren Wohnraum findet man nur mehr weit außerhalb der Städte. Und auch da kosten Wohnungen im Einzugsbereich der öffentlichen Transportmittel schon ein Vermögen.
Natürlich hätte die Politik einige Möglichkeiten steuernd auf das System einzuwirken, aber solange nicht die Vernunft gepaart mit Weitblick Einzug hält, sondern ein im Lobbysumpf verstricktes System das sagen hat, wird sich nicht viel ändern.
Alternative Antriebe werden kommen (müssen). Dass sie schon heute praktikabel sind, weiß jeder hier im Forum als Besitzer oder Fahrer eines EV. Es wird allerdings noch etwas dauern, bis sie sich durchsetzt. Ich persönlich gehe von 260 bis 300 Wochen aus. Danach dürfte es schwer werden vor allem Zweitwagen noch mit fossilen Verbrennungsmotoren an den Mann zu bringen. Egal ob neu oder gebraucht.
Juergen