Die Frage kann man eigentlich nur für sich beantworten. Wichtig dabei ist, wie lange man es behalten/fahren wollen und was passiert danach.
Szenario Kaufen 3 Jahre und Wiederverkauf:
Als Käufer würde ich die Lebensdauer der Batterie mit 6 bis 8 Jahre ansetzen. Dann die Batterieladekapazität Jahr.3 (z.B. 90%) und eine Kapazität Jahr.7 (z.B. 70%) einbeziehen, d.h. für die Jahre 4,5,6,7 würde ich in dem Fall im Schnitt 80% zur Verfügung haben ... zusammen mit der (vom Käufer geschätzten) Lebensdauer ergäbe das einen Restwert von 46% nach 3 Jahren. Das bedeutet aber gleichzeitig einen Wertverlust von 54% für die ersten 3 Jahre. Bei Batteriekosten von 7.000€ ergäbe dies 3800 Euro und monatliche Kosten von 105,6 Euro . Rechnet man die Finanzierungskosten von + 630 Euro (Zinsertrag, wenn man das Batteriegeld in den 3 Jahren auf der Bank liegen hätte, 3% Zinsen) hinzu kommt man schon auf
123 €/Monat.
Szenario Kaufen 7 Jahre
In dem Fall würden für mich 7.000€ + 1470€ (Zinsen) ergäbe
101€/Monat inkl. des Risikos des Batterieschadens. Dafür kann/muss/wird man im Gegensatz zur Mietvariante nicht die ganze Zeit eine Voll/Teilkasko Versicherung zahlen, d.h. ohne Voll/Teilkasko in den letzten 4 Jahren (ca. 200Euro/Jahr) käme man dann auf 91€/Monat (stimmt nicht ganz, weil man die Kosten bedingt durch die Versicherung eigentlich bei der Mietvariante hinzurechnen müsste).
Hinzu kommt, was passiert nach den 7 Jahren? Rechnet sich eine neue Batterie für ein dann "altes" Auto noch einmal und was wäre eine Alternative? Ein bisschen vorsichtig bin ich bei den Annahmen, dass wir schnell günstige Dritthersteller sehen werden, zumindest dann, wenn der Akkupack als eine konstruktive Einheit gebaut ist und die verbauten Zellen auch noch typen- und jahrgangspezifische Konstruktionen sind. Hier gibt es für Fahrzeuge, die sich gut verkaufen (Leaf, Smart ...) langfristig auch die besseren Hoffnungen ... aber vielleicht gibt es auch bald "Zellen Refiller" so wie bei den Tintenstrahldruckern, Pelikan wär das nix für euch
Szenario 7 Jahre - Miete
Garantiert mir der/die Hersteller eine Batteriemiete (sofern die persönlichen Anforderungen erfüllt sind) auch noch nach 7 (10, 20) Jahren? Wie schaut es langfristig (nach 3,5,7 Jahre) mit dem Voll/Teilkasko-Zwang aus. Für mich eigentlich ein wichtiger Punkt der Batteriemietverträge.
Szenario Kaufen 5 Jahre + Sekundärnutzen Solarspeicher
Ein interessantes Szenario wäre, wenn man die Batterie nach 5 Jahren der PV Anlage als Pufferspeicher übergibt und diese dort für 2,5 Jahre ihren Lebensabend genießen lässt. Angenommen die Leistung im Jahr.5 beträgt noch ca. 70% und am Ende Jahr.7,5 ca. 50%, wären im Schnitt noch 60% (oder garantiert 50%) nutzbar. D.h. die gebrauchte 24kWh Batterie entspräche in etwa einer "neuen" 14,4kWh Batterie. Würde man diese zum Speichern nutzen, könnte man pro Jahr max. 5.300 kWh speichern und nutzen (wenn diese pro Tag einmal aufgeladen wird und nachts voll entladen werden kann). 100% wird nicht funktioniern, aber 50% wäre sicher möglich. D.h. Bei Stromkosten von 0,22Cent würde man pro Jahr 578€ an Stromkosten sparen. D.h. nach 2,5 Jahren hätte man 1445€ virtuell verdient.
7000 + 1470€ - 1445€; oder
117€/Monat mit dem schönen Gefühl fast zu 100% von und
mit Sonnenenergie leben, laden und fahren zu können.
Für mich gibt es daher keinen eindeutigen Sieger. Habe ich vor, mein Elektroauto nach 3 Jahren wieder einzutauschen, glaube ich, ist eine Mietvariante billiger, fährt man länger, wird kaufen interessanter. Wichtig für mich wäre jedoch die Gewissheit, wie lange mir ein Hersteller garantiert eine Mietbatterie auch für ein altes Fahrzeug (z.B. 12 Jahre/Oldtimer) zur Verfügung zu stellen, oder ob und wie lange er mir in Zukunft auch eine Batterie als Ersatzteil "kaufen" will/kann/muss ...