Als Michael angekommen ist habe ich ihn bereits draussen erwartet. Was mir direkt auffiel,dass man ihn aus 10m Entfernung gehört hat. Es war ein surren und hochfrequenztes fiepen, nicht störend und nicht richtig laut. Fußgänger wären zumindest gewarnt.
Eine Ladesäule wurde jedoch auf 22kW AC beschränkt, da die Säulen bei 43kW wohl öfters aussteigen.
Wie reagiert ein BYD e6 an der 43kW Säule?
Randbedingungen: Aussentemperatur: 2°C, das Auto wurde jedoch bereits den ganzen Tag über gefahren , es hatte wohl schon 200km hinter sich und wurde auch zwischendurch mal geladen. Man kann davon ausgehen, dass der Akku warm war.
Er lädt... und lädt. Es gab keine Ladeabbrüche. Insgesamt haben wir 1h geladen. Laut ABB Display wurden aber nur 28kWh geliefert.
Im Auto sieht man nur den Ladestrom auf der DC Seite. Hier schwankte der DC Ladestrom zwischen 88 und 91A. Die DC Spannung ist leider nicht einsehbar.
-> Die Säule liefert keine 43kW AC?
-> Anzeige der gelieferten kWh sind falsch?
-> Das Auto kann nicht mit vollen 43kW laden?
Dann durfte ich ans Steuer und wir sind eine runde über die Autobahn gefahren und durch die Stadt.
Bei niedrigen Geschwindigkeiten hört man den Antrieb im Innenraum deutlich, das nimmt aber ab >30km/h wieder ab. Jetzt ist die Geräuschkulisse wie im Ampera -> leise. Dass das Auto richtig groß und schwer ist merkt man. Die Beschleunigung ist etwas zäh und insgesamt war das Fahrgefühl etwas schwammig, jedoch so wie ich es von anderen größeren Autos kenne. Im großen und ganzen gab es nichts auszusetzen. Der Innenraum hat mich sehr überrascht! Es hat schlicht alles gepasst. Es hat alles wertig gewirkt. Die Sitze waren auch sehr bequem. Platz hat man auch sehr viel. Auf der Rücksitzbank hat man ebenfalls eine große Kopf und Fußfreiheit. Top! Hier braucht er sich nicht zu verstecken.
Es fehlen ein paar Kleinigkeiten wie ein gutes DAB+ Radio und Navi. Das sind Sachen die man bei einem solchen Preis schon erwartet, ist aber verschmerzbar, da nachrüstbar.
Wieder am Rasthof haben wir nun das Laden mit 22kW ausprobiert. Das hat auch geklappt. Interessant jetzt der Vergleich der DC Stromstärke während des 22kW Ladevorgangs: 59A, SOC etwa identisch wie beim 43kW Ladevorgang.
Annahme ~10% Ladeverluste des OnBoard Laders, SOC im mittleren Bereich (immer <80%):
20kW bei 59A ~340V DC Spannung
Beim 43kW Ladevorgang: 340V DC x 90A ~30.6kW, passt auch zu den gelieferten kWh der Säule.
Das Auto ist groß, man hat viel Platz, eine Familie würde bequem unterkommen. Die Ladekante vom Kofferraum ist zwar etwas hoch, jedoch ist die Ladefläche auf fast gleicher Höhe. Man braucht nicht viel Kraft um Sachen von unten raufzuholen, etwa eine Kiste Mineralwasser. Darunter befindet sich auch ein vollwertiges Ersatzrad.
Da es sogar möglich sein soll Vehicle to Grid/Vehicle nutzen zu können muss man Sagen: Das Auto ist durch und durch praktisch und durchdacht!
Danke nochmal an Michael!
Grüße
Michael