Die Einladungsmail zur Werkseröffnung ist doch mal richtig informativ. Schade, dass ich dem wohl nicht beiwohnen können werde.
Die Verzögerungen und verringerte Stückzahl bis Mitte 2019 sind demnach auf den Verkauf des Herstellers für die Lenksäule und das Fußhebelwerk zurück zu führen.
Wer einen e.GO Life 60 bis März/April mit deaktiviertem ESP und auf 20 KW gedrosselt fahren mag, wird abweichend von der Vorbestellreihenfolge weit nach vorn rücken.
Allgemein interessieren mich die technischen Einzelheiten zu dem Antriebsstrang. Habe neulich zufällig gelesen, dass die Zoe mit Bürstenmotor fährt während z.B. der Ioniq trotz der relativ kleinen Batterie weit kommt, weil er pro 100km gegenüber den anderen getesteten Fahrzeugen 2 kWh weniger verbraucht. Das liegt nicht nur an der Aerodynamik. 4KW weniger zu verbrauchen, heißt bei Typ2-Einphasen-Schneckenladung auch 1 Stunde weniger Standzeit. An einen öffentlichen 22kW Ladepunkt mag ich mit dieser Ladegeschwindigkeit gar nicht gehen, weil ich Angst hätte, vom nächsten Wartenden mit Schnelllader für die stundenlange Blockade gelyncht zu werden. Das Problem, dass Schnellladen schädlich sein soll, sehe ich nicht. 22kW sind bei 23,9 kWh weniger als 1C und das sollte bis zum Gefrierpunkt keinem modernen Antriebsakku schädigen. Dann gibt es bei -15°C eben nur 11 KW, aber auch das ist doppelt so schnell wie einphasiges Laden.
Wenn der Life 60 Antriebsstrang wirklich so neu ist, besteht der hoffentlich nicht aus Anlassermotoren. Da macht es keinen Sinn über Wärmepumpen oder LED-Scheinwerfer nachzudenken. Da gebe ich 800 € aus und spare in den 2 Stunden Batterielaufzeit 100Wh an der Beleuchtung, um mehrere kWh pro Ladung durch den Antrieb in Wärme umzuwandeln.
Während ich unabhängig vom Minimalkostenansatz des Life nach den leisesten und effizientesten Antrieben suchte, bin ich über den Sinussteller zum FOC (Field Oriented Control bzw. VC [vector control]) gekommen. Dass die Motordaten bekannt sein und die Parameter im Controller genau eingestellt werden müssen, wäre gerade in der PKW-Kleinserienfertigung mit nur 3 Antriebssträngen gegeben.
Die TCO wären aber nur geringer, wenn die Kosten für die kleinere mitgeführte Batterie und die Stromrechnungen über die Laufzeit die Mehrkosten wett machten. Interessant finde ich FOC allemal.
Für den Moment dürfte die heutige Mail die Planung vieler Vorbesteller durcheinander bringen.
https://vimeo.com/57710874