Marcel_S hat geschrieben:
Das kann ich zu 100% unterschreiben. Mich überrascht immer wieder Dein tiefes (und breit gestreutes) Fachwissen.
Naja, tief ist das nicht. Ich sprach einfach mit ein paar Betreibern von Schnellladern, als ich noch dachte, SLAM würde Triplelader fördern und ich könnte ein paar davon betreiben. Und ich benutze die selbst relativ häufig von verschiedenen Marken. Da kristalliert sich dann schnell heraus, welche öfter defekt sind und welche nicht, welche wartungsfreundlich sind und welche nicht, wer guten Support bietet und wer nicht.
Der Tesla ist dazu noch das perfekte Testvehikel. Vor dem Tesla gabs nur Autos, die ein paar Minuten lang Vollstrom zogen. Zu gering dimensionierte Teile fielen dabei gar nicht auf. Im Gegenteil: die relativ kurze Ladezeit der kleinen Batterien erlaubt es Blendern wie Efacec, sich als besonders schnell darzustellen. Die Efacec QC45 kann zwar ein paar Minuten lang 125A liefern, während es ABB nur auf 120A bringt. Aber der Tesla meldet der Säule, dass er gern 90min lang 125A hätte. Manche Säulen sagen dann von vornherein, dass sie lieber einen Gang zurückschalten (Efacec, 110A), andere fangen nach 10, 15min an, die Leistung kontinuierlich auf 80, 90A zu drosseln (DBT), im Hochsommer sogar noch weiter. Andere hingegen antworten eher "Was nur 90min? Dann langweil ich mich ja wieder fast den ganzen Tag". Eine ABB Terra 52 hat kurz vor Weihnachten 2 Tesla hintereinander anstandslos mit 120A Vollstrom geladen. Da gingen über 3h 130kWh durch. In den USA hat ABB auch schon einmal einen 24h dauernden Belastungstest gemacht, bei dem 100 Autos von freiwilligen Fahrern hintereinander geladen wurde.
In Berlin zeigte sich dann bei Efacec die katastrophale Verfügbarkeit von Ersatzteilen. Von DBT hörte ich von drei Betreibern noch viel schlimmere Stories. Circontrol hat sich mit dem Softwareupdate letztes Jahr selbst demaskiert, als alle deutschen Circontrol-Säulen gleichzeitig ausfielen.