Wie einige ja wissen, wohne ich in Irland. Daher spielen deutsche Förderungen keine und andere Vorschriften nur begrenzt eine Rolle
Ich habe hier vor einem Jahr ein Haus gekauft. Der Dachboden muss noch ausgebaut werden (das ist in ca 3 Jahren geplant, wenn einige kurzläufige Kredite durch sind, die wir für die Renovierung aufgenommen haben).
Im Grunde wird derzeit nur das EG bewohnt. Das 1OG ist derzeit nicht isoliert und Gerümpelkammer.
Beheizt wird das Haus mit Kerosin (Heizöl) durch einen sogenannten Range Cooker von Stanley (das ist praktisch ein ölbefeuerter Herd mit Wassertasche), der in der Küche steht. Kochen kann man zwar darauf, aber wir nehmen normalerweise einen richtigen Herd dafür
Der Stanley sorgt also für Heizung (Vorlauftemperatur muss man manuell einstellen und der Rest ist entweder zeiggesteuert oder man macht eine manuelle Heizungsanforderung für eine Stunde, wenn es zu kalt ist). Ja, so wird in Irland geheizt
Warmwasser wird über Solarthermie von Solarfocus bereit gestellt. Da steht ein knapp 2 m hoher Tank (geschichtet: oben Stanley, unten Solar) in der Hot Press. Im Sommer klappt das super - trotz Westausrichtung der Panele.
Inzwischen haben die Heizkörper (ausser in 2 Badezimmern) auch alle Thermostatventile.. In den Badezimmern haben wir die alten Ventile belassen, da sonst die Pumpe gegen geschlossene Thermostate pumpen muss.
Der Stanley hat 80000 BTU (23,5 kW) was lt Techniker bei Vollausbau etwas knapp werden kann.
Im Rahmen der Renovierung des Hauses habe ich auch gleich 2 neue Heizleitungen nach draussen legen lassen (Hier in Irland steht der Brenner meist draussen). Das Kabel liegt da auch schon.
Die ursprüngliche Idee war, den Stanley durch einen Holzofen mit Backboiler zu ersetzen (oder auch Pellets) zu ersetzen und aussen am Haus einen neuen Kero-Brenner zu installieren, der dann auch einen besseren Wirkungsgrad hat.
Da wäre ich dann mit rund 5K EUR dabei... (können auch 3...8 sein... )
Dann habe ich mir dummerweise einen Leaf gekauft...
Jetzt spielt auf einmal auch der elektrische Anschluss des Hauses eine Rolle... Wie die meisten Häuser in Irland, bin ich hier einphasig mit 16 kW oder so angeklemmt...
Da muss man schon mal für elektrische Duschen einen Umschalter einbauen, wenn man mehr als eine hat.. (wir haben eine als Backup - Triton.. auch normal hier in in Irland!
Ich kann also derzeit zuhause nur mit 3,7 kW laden... Das mag bei einem 2015er Leaf zwar ok sein... der hat ja nur 20 kWh netto in der Batterie und ist so nach 8 Stunden wieder voll... Was wird aber, wenn es mehr als ein E-Auto ist? Oder man über Nacht mal 40 oder 50 kWh nachladen muss?
Kero brauchen wir derzeit rund 1300 l pro Jahr. Dazu muss aber gesagt werden, dass die Heizung auch immer nur Stundenweise läuft.
Dazu kommt ein bisschen Kamin Holz.
Und weniger als 4000 kWh pro Jahr (vor dem Leaf - mit mehr Hausladungen durch Wegfall der kostenfreien Auswärtsladungen dürfte hier einiges hinzukommen... 24000 km*0,15kwh/km =3600 kWh extra)
Das brachte mich auf eine andere Idee... oder besser Vision
Folgende Fakten:
1) Eine Garage muss noch gebaut werden. Die Garage kann auch grösser sein.
2) Frau will einen Pool... der macht in Irland nur mit Heizung wirklich sinn
3) E-Autos in Zukunft werden sich schwerlich mit 3,7 kW sinnvoll laden lassen.
4) wir haben hier regelmässig Stromausfälle. Sturm = Dunkel und im Winter gibt es viele Stürme
Folgende Idee:
-Beim Garagenbau neue Heizanlage in die Garage
- bestehend aus:
BHKW
5000 l Wassertank mit Schichtung
Solarthermie
PV
Kerosin-Brenner als Backup
Batterieanlage
Windrad
Dass das Investitionsvolumen hier leicht über 5000 EUR liegt, ist klar
Und noch mehr schlechte Nachrichten: Kero kostet derzeit rund 55 Cent (ich habe aber auch schon 1 EUR bezahlt und denke mal, dass es da langfristig wieder hin geht... ). Strom ist derzeit 17 Cent. Einspeisevergütung kann ich nicht sagen... dürfte aber gering sein...
Als Begründung für das obige:
Die Heizleitung, die bei der Renovierung schon in den Fussboden gepackt wird, wird in die Garage verlängert...
Die Stromversorgung geht nicht mehr direkt ins Haus, sondern in einen Schalt-Dingsbums das die externe Versorgung überwacht und automatisch auf Inselbetrieb schaltet, wenn das externe Netz instabil (neulich hatten wir für eine Weile rund 100 V im Haus... MacBook hat noch geladen und Internet ging noch, aber die Stromsparlampen wollten nicht mehr) wird oder ausfällt und die Einspeisung unterbricht.
Dann läuft das Haus auf Batterei und nimmt das BHKW dazu, falls die Sonne nicht scheint oder der Wind nicht bläst... Wenn Das Netz wieder stabil läuft, schaltet der wieder auf
Auch wenn die interne Stromanforderung höher ist, kommt das BHKW dazu (eigener Chademo?).
Solarthermie, BHKW und Notkessel laden den Speicher. Von dort geht es ins Schwimmbad (Frühjahr - Spätsommer) und ins Haus (Rest der Zeit).
Eine Beheizung des Pools im Winter ist nicht geplant soll aber technisch möglich sein. Im Grunde woll das Ding nur beheizt werden, wenn die Sonne scheint.
Das sind erstmal die groben Umrisse... Etliches wird noch rausfliegen, weil es nicht zu bezahlen ist, ökonomisch keinen Sinn macht oder keine Baugenehmigung erhält. Aber man kann ja trotzdem mal schauen
Das sind erstmal so die Ideen...
Verriss beginnt: JETZT!
Cheers
Stefan