Hallo Thomas!
Ich würde keine voreiligen Schlüsse ziehen und schon gar keinen Zellentausch anstreben.
Sieh Dir mal die Hersteller-Doku an:
https://www.gs-yuasa.com/jp/technic/vol ... _1_021.pdf
Zum einen hat die Zelltemperatur hat einen grossen Einfluss auf das Zellspannungsniveau und zum anderen bewegt man sich bei hohen bzw. niedrigen SoC-Werten im Flankenbereich.
Selbst wenn Mitsubishi bei der Zellselektion für ein Batteriepack eine geringe Streuung der einzelnen Zellen anstrebt, liegt es in der Natur der Sache, dass es eben eine Streuung gibt (bezüglich entnehmbarer Ah).
Das sieht man im mittleren SoC-Bereich nicht, da die Zellen über einen weiten Bereich eine konstante Zellspannung haben.
Und wenn dann bei einem sehr niedrigen SoC-Wert die einzelnen Zellspannungen etwas auseinandergehen, ist das auch völlig klar und in Ordnung.
Dein BMS hat halt offensichtlich noch keine Rekalibrierung der entnehmbaren Energiemenge vorgenommen und so kommst Du bei einigen Zellen bei niedrigen SoC-Werten in eine vergleichsweise niedrige Zellspannungs-Ebene.
Ich sehe KEINEN Handlungsbedarf!
Nachdem Du am Firmeparkplatz laden kannst, sehe ich erst recht keinen Handlungsbedarf. Man muss ja nicht auf Biegen und Brechen mit einer Ladung in die Firma UND wieder heim kommen.
Die Zelltemperatur wird bei diversen Messungen doch des öfteren außer Acht gelassen. Die hat aber - siehe Grafik - einen großen Einfluß. Deshalb habe ich für mich beschlossen, zwar einmal im Jahr einen Batteriekapazitätstest zu machen, aber nur, wenn die Batterietemperatur im ausgekühlten Zustand nicht weniger als 20°C hat, besser 25°C. Sonst sind die ganzen Messungen nicht vergleichbar. Schon gar nicht lässt sich daraus dann eine Batteriedegration ableiten.
Schau Dir das im Frühjahr wieder an, so wie ich das jetzt das zweite Mal gemacht habe mit einer Runde um den Neusiedlersee - siehe
http://67183441.foren.mysnip.de/read.ph ... msg-414563.
Mein Resümee daraus:
Bezüglich Batterie-Degration scheint Mitsubishi tatsächlich die Strategie zu verfolgen dem Anwender immer die gleiche Netto-Batteriekapazität zur Verfügung zu stellen. Man sieht das m.M. ganz gut an den Zellspannungen bei 2%:
2014: 3,395V hatte die schwächste Zelle, 3,505V die stärkste, durchschnittlich 3,457V.
2015: 3,235V hatte die schwächste Zelle, 3,470V die stärkste, durchschnittlich 3,381V.
Differenz der schwächsten Zelle (#57): 160mV
Differenz der stärksten Zelle (#48): 35mV
Differenz durchschnittlich: 76mV
Ich würde daraus auch noch schliessen, dass die schwächste Zelle am stärksten belastet wird und am schnellsten degradiert. Es steht und fällt alles mit der schwächsten Zelle in der reinen Serienschaltung dieser Batteriekonfiguration.
Auf ein defektes Batteriepack zu schliessen, nur weil bei einem sehr niedrigen SoC-Wert die Differenzspannung zwischen der schwächsten und stärksten Zelle etwas größer ist, halte ich für unzulässig.
Eine etwas bessere Beurteilung lässt sich m.M. abgeben, wenn man sich die einzelnen Zellspannungen über den gesamten SoC-Bereich ansieht - wie z.B. hier beim Laden von 10% auf 100%
https://youtu.be/QUPN8pb4-1A
Martin