eDEVIL hat geschrieben:Naja, es bleiben hohe Ströme. Auch bei 12V können 200A schon "spaßig" sein
Das spielt aber für die Sicherheit des Menschen keine Rolle. Es ist egal ob der regulär angeschlossene Verbraucher 10 oder 1.000 Ampere zieht, weil für den Stromfluss durch den Menschen nur dessen eigener Widerstand relevant ist. Auch der Vergleich mit dem Schraubenschlüssel als Kurzschlussbrücke ist nicht aussagekräftig, weil man damit lediglich den Innenwiderstand der Batterie demonstriert. Der "Stino Mensch" - in der E-Technik gern als Hugo Blitz betitelt, wird mit etwa 1 kOhm angenommen, abhängig davon wie der Strom durch den Körper fließt und wie gut isoliert du dabei bist. Nehmt einfach ein Multimeter und messt euch durch.
Bei 12 V fließen also durch den menschlichen Körper demnach etwa 12 mA, je nach oben genannter Bedingung auch deutlich weniger. Das merkt man, ist aber unkritisch. Körperströme ab 50 mA werden als lebensgefährlich angesehen, da spielt dann auch die Einwirkdauer eine Rolle. Bei Wechselstrom ist zudem mögliches Herzkammerflimmern ein Problem.
Ein Mensch durch den gerade 200 Ampere fließen hat vermutlich gerade an einer 220 kV Leitung gearbeitet und dabei einen groben Fehler begangen.
Die Leute die an den Autos arbeiten sollen natürlich Respekt vor der Technik haben. Aber sie müssen eben darüber aufgeklärt werden, dass beim Reifenwechsel oder Bei Änderungen am 12 V Bordnetz keine Gefahren von der Antriebsbatterie ausgehen. Ich möchte nicht, dass der Mechaniker aus Unwissenheit vor lauter Angst zitternde Hände bekommt, wenn er am Fahrzeug schrauben muss. Er sollte sich aber darüber im Klaren sein, dass es Tabuzonen gibt, die aber für seine Arbeiten nicht relevant sind. Wenn es dafür eine Schulung braucht ist das eben so. Im Ausgangsbeispiel halte ich das nach wie vor für übertrieben.