graefe hat geschrieben:
Man liest, dass ein moderner Dieselmotor einen Wirkungsgrad von 45% hat.
Ja.....ABER:
Diesen Wirkungsgrad hat er bei einer bestimmten Drehzahl
UND einem bestimmten Drehmoment.
Drehst Du höher oder niedriger, ist der Wirkungsgrad geringer.
Drehst Du optimal, aber hast mehr oder weniger Last als beim optimalen Punkt, ist der Wirkungsgrad geringer.
Durch das Getriebe mit diskreten Übersetzungen kann die optimale Drehzahl längst nicht in jeder Fahrsituation erreicht werden. Dazu sind die Motoren meist überdimensioniert, den optimalen Wirkungsgrad erreicht man dann erst bei höherer Leistung, die man im Fahrbetrieb aber selten hat. Auch ist der Wirkungsgrad in der Kaltlaufphase geringer - und die kann im Winter auch mal 20 oder 30km betragen. Damit entfällt oft ein Großteil aller Kilometer auf Kaltlaufphasen. Und im Leerlauf ist der Wirkungsgrad auch Null.
In der Praxis ist man von den 45% daher
WEIT entfernt.
Alex1 hat geschrieben:Trotzdem ist es ja der Motor, der eben nur durch solche Kunstgriffe auf höhere Drehzahlen zu bringen ist. Man hätte ihn ja gleich auf die höhere Drehzahl auslegen können...
Wenn Du mit der gleichen Spannung eine höhere Drehzahl erreichen willst, brauchst Du dann aber fürs gleiche Moment höhere Ströme und hast höhere ohmsche Verluste, die quadratisch vom Strom abhängen. Alternativ kannst Du beim Akku die Spannung hoch schrauben und mit demselben Motor höher drehen. Bedeutet aber auch wieder Aufwand. Wenn man die Zellen nicht ändern will, müsste man halt mehr davon verbauen.
Alex1 hat geschrieben:Hat aber sonst keiner. Die Verluste des Getriebes bzw. die Kosten für Bau, Steuerung, Unterhalt etc. sind einfach zu groß.
Mir ist kein E-Auto ohne Getriebe bekannt. Lediglich bei Rollern.
Alex1 hat geschrieben: Deshalb greift man zum Kunstgriff der Feldschwächung (eExperten bitte erklären...)
Bei der permanent erregten Maschine wird das Drehfeld so verändert, dass das Feld der Magneten geschwächt wird. Dadurch induziert der Motor eine geringere Spannung bei derselben Drehzahl, so dass man mit derselben Akkuspannung höher drehen kann. Man braucht dann aber mehr Strom für das gleiche Drehmoment und noch mal zusätzlich, um das Feld der Permanentmagneten zu schwächen.
Der Zoe hat keine Permanentmagneten, da werden einfach die Erregerspulen geringer bestromt. Also der Aufwand zur Feldschwächung wird geringer, dafür braucht man stets Strom für die Fremderregung.
Es ist ein Abwägen zwischen verschiedenen Übeln. Vom Wirkungsgrad wäre ein Schaltgetriebe einfach besser.
Gerade keine Lust auf GE.
Geht Radfahren, ist schöner.