Hi,
ich habe es, als absoluter E-Auto Anfänger doch glatt gewagt, mit einem Elektroauto aus dem Ruhrgebiet nach Bonn und noch ein Stückchen weiter zufahren.
An dieser Stelle einen lieben Dank an das Autohaus Boden in Essen, fürs zur Verfügung stellen der Zoe.
Insgesamt wurden es etwas mehr als 250km hin und zurück.
Ich gebe zu, dass ich mich hier im Forum vorher schlau gemacht habe, was ich alles benötige, damit ich diese Runde problemlos hinter mich bringen kann. Sprich schön im Routenplaner geschaut, bei Plugsurfing angemeldet, nach Lademöglichkeiten vor Ort geschaut, etc.
Gestern ging's dann los.
Momentan habe ich leider keine Möglichkeit zuhause zu laden, also erst'mal auf zur RWE Säule, anschließen und spazieren gehen. Wetter war schön, also lieber noch nen Moment länger laden und nochmal ins Café Schoki trinken.
Nach ca. 1:15 laden, dann los. Ich wußte dass es knapp 100km Distanz waren, bei 110km Reichweite nach dem Laden kam auf den ersten Kilometern aber schon ein mulmiges Gefühl auf. Vor allem weil das R-link mein Genuschel nicht verstanden hatte und mich nicht zum Kameha auf der rechten Rheinseite sondern irgendwohin in Bonn selber routen wollte. Aber noch war ja Zeit, also kurz angehalten und die Adresse manuell eingegeben.
Plan war, entspannt zum Kameha Grand zu fahren, sich dort an die SWB-Säule anzustöpseln, in den Biergarten zu setzen und danach vollgeladen weiterzufahren.
Wie gesagt, der Plan...
Die Autobahnfahrt war, wie erwartet sehr entspannt, geht größtenteils bergab deswegen war es teilweise auch möglich, im normalen Modus bis zu 110 mit Tempomat zu fahren. Ab Köln dann Stau und Geschwindigkeitsbegrenzung. Da hab ich dann festgestellt, dass 96 im Ecomodus bei erlaubten 100 nicht soo langsam ist und man deutlich weniger verbraucht.
In Bonn schlussendlich mit über 35km Restreichweite angekommen.
Am Kameha angekommen, soweit alles chic, Ladesäule zwar in der Auffahrt und ein Model S angeschlossen, aber eigentlich kein Problem. Also geparkt, Kabel raus, ans Auto, an die Säule. Geht nicht.
Okay, Plan B, ins Hotel, nach dem Model S gefragt, stellte sich dann heraus, dass es das Fahrzeug vom Hotel war, also kein Problem es von der der Säule zu trennen und auch den anderen Anschluss zu testen. Die Zoe prüfte und sagte, geht nicht...
Ärgerlich, mittlerweile war auch meine Schwester, mit der ich dort verabredet war, dort und wir diskutierten, was zu machen wäre. Im weiteren Verlauf des Tages wollten wir gemeinsam noch weiter, 25km ein Weg und ich war mir nicht sicher, ob die Säule in Rheinbach funktionierte. Hier war eine, allerdings ältere, Störungsmeldung eingetragen.
Also Plan C, die RWE-Säule beim ADAC. Schwesterchen aufs Fahrrad gepackt und eben schnell über die Rheinbrücke.
An die Säule, eingesteckt, mit der Plugsurfing-App freigeschaltet und oh Wunder, es lud...
Sehr schön.
Noch ein wenig mit meiner Schwester über die "Probleme" mit E-Autos geschnackt und dann gings auch gleich weiter. Die Familie eingesammelt und mit vollem Auto hoch nach Rheinbach.
Dann Familientreffen...
Als es sich herauskristallisierte, dass es doch etwas länger dauern würde, habe ich die Gelegenheit beim Schopf gepackt und mir die RWE-Ladesäule am Hit in Rheinbach angeschaut. Gesehen, dass der in der App als belegt angezeigte Anschluss ein i3 war und beschlossen, die Batterie doch lieber jetzt auf zu laden, als auf der Rückfahrt nochmal anhalten zu müssen.
Also Auto dort gelassen und die 500m wieder zurück gelaufen.
1,5h später entspannt wieder zum Auto zurück. Interessanterweise stand die Ladeanzeige immer noch auf 99% allerdings ohne Zeitangabe. Ich vermute mal, dass das Auto gebalanced hat.
Reichweitenanzeige bei Abfahrt 115km. In Gedanken schon'mal mit ner Zwischenladung geplant.
Restfamily wieder zuhause abgesetzt und dann gemütlich nach Hause gerollt. Tempomat und 96 sind zuerst gewöhnungsbedürftig aber auf Dauer und im Dunkeln wirklich okay. Navi an, zuhause eingegeben, Nachricht bekommen, dass der Akkustand nicht reicht. Diesmal aber keinen Herzinfarkt bekommen sondern entspannt nach Hause gerollt.
Schön ist es immer den Vergleich zwischen Restreichweite und Entfernung auf dem Navi zu sehen.
Schlussendlich bin ich an der Ladesäule, wo ich morgens gestartet bin, mit einer Restreichweite von 24km angekommen und das trotz dass es ab Hilden eigentlich nur noch bergauf geht, bis auf das letzte Stück von Velbert wieder hinunter.
Gesamtstrecke nach dem Laden in Rheinbach 122km bei 24km Restreichweite. Reicht völlig aus.
Insgesamt kann ich sagen, dass auch längere Strecken mit einem E-Auto funktionieren. Allerdings sollte man sich, bei der aktuellen Situation an Ladesäulen, vorher schlau machen, wo man eventuell eine Ausweichsäule hat.
Ansonsten bin ich bisher noch nie so entspannt Auto gefahren. In der Mehrheit der Situationen reicht mir der Eco-Modus der Zoe aus. Aufgefallen ist mir, dass mit aktiviertem Tempomat im Eco-Modus wohl nie mehr als 30KW gezogen werden, was dazu führt, dass man bergauf mal schnell von knapp unter 100 auf knapp über 90 zurück fällt. Ist nicht schlimm und mir nur an wirklich steilen Bergen aufgefallen. Ansonsten gibt es auf der Autobahn wirklich noch andere "normale" Autofahrer, die man mit 96 noch locker überholen kann. Hätte ich jetzt so nicht gedacht.
Plugsurfing-App funktioniert mit RWE-Säulen problemlos, Kosten werde ich sehen.
So wie es aussah bezahle ich lieber für eine Ladung, habe dann eine funktionierende Säule, als nicht zu zahlen, dann aber auch nicht laden zu können.
Fazit meinerseits, mein nächstes Auto ist lokal Emissionsfrei.
CHris