Werte Kollegen,
ich beginne mit einer Geschichte, deren Analogie treffend zu sein scheint:
Es war einmal die Photovoltaik. Sauteuer, aber wir wollen es ja fördern.
Also gibt es herrliche Einspeisetarife.
Man rechnet es durch, und zwar ganz ganz ehrlich, inkl. Verzinsung, Einkommensteuer, Abschreibung, Wartung usw.
Man kommt ca. auf einen break even von 25 Jahren, plus minus.
Dann wurden die Photovoltaikanlagen günstiger. Die Förderungen reduziert. Gleichzeitig rechnet man durch, plus minus 25 Jahre bis zum break even.
Dann wurden die Photovoltaikanlagen wieder günstiger. Die Förderungen wieder reduziert. Man rechnet durch, plus minus 25 Jahre bis zum break even.
Dann kam der Punkt, an dem die Förderung Null oder quasi Null war.
Aber auch die Anlagen wurden wieder günstiger.
Durchrechnen: wieder plus minus 25 Jahre bis zum break even.
Dann stellte ich eine These auf:
Jetzt wirds interessant, noch mal günstigere Anlagen, der break even kommt früher. Ich prophezeite, dass der Staat sich wohl eine "Sonnensteuer" einfallen lassen würde, wodurch der break even wieder bei 25 Jahren plus minus liegt.
Tadaaaaa - und da war sie, in Österreich. Strom, den man selbst erzeugt und selbst verbraucht, muss versteuert werden (ab 5kWp).
Banditen...
Und nun zu unseren E-Autos.
Sauteuer. Förderungen, wie Entfall der KFZ Steuer, günstige Stromkosten.
Mein Gefühl sagt mir, dass die E-Autos schon jetzt den break even erreicht haben, wenn man ehrlich durchkalkuliert.
Für Wenigfahrer sicher noch nicht, aber für Vielfahrer auf jeden Fall schon jetzt.
Es gibt ja einen Grund, warum z. B. in Wien die Tesla-Taxis aus dem Boden sprießen. Die Taxi-Unternehmer sind ja nicht blöd, die haben die TCO (total cost of ownership) sicher berechnet.
Uns so war es auch bei mir. TCO berechnet, bei meiner jählichen Fahrleistung, break even der gesamten (!) Anschaffung eines Model S in 8 Jahren.
Keine 3000 Motorsteuer im Jahr mehr (das sind 30k in 10 Jahren!), Treibstoffkosten lächerlich, Wartungskosten reduziert.
In Norwegen scheint sich schon etwas zu tun, adé mit Förderungen.
Bei uns muss das auch kommen. Wann? Keine Ahnung. Bis zu viel Steuer der Finanz entgangen ist.
Exkurs: Das verleitete mich sogar schon dazu: Sagte einer, Elektroautos sind ja so teuer und Mist, Akku geht ein, blablabla... Ich antwortete: Stimmt, hast Recht, Kauf Dir das bloß nicht. Voller Mist. (wenn alle es verstehen würden, würden zumindest die Vielfahrer elektrisch fahren und dann haben wir alle eher ein Problem).
Also wenn ich mich nun auf die "andere Seite der Macht" stelle, muss ich die E-Fahrer abzocken.
Wie?
Variante 1:
Motorsteuer wird wieder eingeführt.
Sag ich: gerne! Das Ding hat 400 Pferde, 69 kW stehen im Zulassungsschein. Von den 69 kW zahl ich gerne die Motorsteuer.
400 Pferde würden in Österreich 2000 jährlich kosten, die 69kW werden so um die 500 Euro sein.
Fazit: zu wenig.
Lösung: E-Autos werden auch nach Spitzenleistung berechnet, statt Dauerleistung.
Dann würde ich Tesla jedoch bitten, die Spitzenleistung auf 200 Pferde zu reduzieren und eintragen zu lassen - brauche nicht mehr für mein Ego.
Variante 2:
Strom ist billig. Für Autos viel zu billig. Zu wenige Steuern (Ösiland: 16 cent inkl. MwSt, Germanien: deutlich teurer, aber immer noch viel zu billig fürs Auto).
Es wird verboten, das E-Auto mit Haushaltsstrom zu laden (wie es verboten ist, Dieselautos mit Heizöl zu befeuern, das ja ident sein soll).
Statt dessen brauchen wir einen eigenen Stromzähler, mit sauteurem Strom für die Typ2 Dose.
Na viel Spaß - wie will man das kontrollieren? Strom hat "kein Mascherl" (Heizöl jedoch eine andere Farbe und Geruch).
Ausrede: Meine Haus-Klimaanlage braucht so viel Strom (seit ich das E-Auto habe), das E-Auto lade ich eh wo anders.
Gibt ja so viele kostenlose Stromtankstellen. Und Supercharger (wird Tesla auf Dauer nicht mitspielen, geht ja schon los).
Werden Produkte wie NRGKick, Tesla UMC, chrOhm, Bettermann & Co verboten, weil man damit ohne Aufsehen CEE auf Typ2 wandeln kann?
Variante 3:
Roadpricing, wie beim LKW. Abzocken nach Kilometern.
Oder man muss wie beim Stromzähler jählich die gefahrenen km angeben, die zu versteuern sind.
Na dann "drehen wir den Tacho halt zurück"...
Man sagt ja: Dem Tod und der Steuer entkommt man nicht...
@Mods: falls jemand der Meinung sein sollte, dass dies die "dunkle Seite der Macht" auf die dumme Ideen bringt, löscht diesen Thread, no prob!
Was denkt Ihr? Wie werden uns die Banditen (in hoffentlich ferner Zukunft) abzocken?
Warum stelle ich die Frage?
Irgendetwas sagt mir, dass es vielleicht in Zukunft günstig sein kann, ein älteres, aber brauchbares E-Auto zu haben. Dass vielleicht so manche Idee der Steuer auf alte Autos nicht anwendbar ist.
Wie z. B. das Zwangs-Speedlimit von 80 km/h für LKWs, das für alte LKWs nicht angewendet werden konnte.
Oder alte E-Autos, wo man aus dem Bordcomputer nicht herausbekommen kann, wieviel kWh verfahren wurden.
Oder CEE auf Typ2-Adapter, die verboten werden, aber Altbestand weiterverendet werden darf.
Oder neue Autos, die das Laden per CEE / Typ2 Adapter verbieten, jedoch eine (vom Staat zertifizierte) Wallbox erfordern inkl. Daten an Finanz senden ("Smartmeter fürs Autoladen").
Ein Verbrenner konnte schon ewig am Leben erhalten werden (habe meine ja auch noch), aber aufgrund der Abgasvorschriften, hohen Steuern und Verbräuchen irgendwann unwirtschaftlich.
E-Auto? Abgase? Viel weiter runter wird der Verbrauch auch nicht gehen können - auch egal bei den geringen Stromkosten.
Akkus? Bald wird es Aufbereiter geben, die die Zellen günstigst gegen neue tauschen, und die Elektronik des Akkus belassen (damit das Auto nicht meckert).
Rost? Tesla ist aus Alu, oxidiert zwar auch irgendwann aber nicht so stark - und Oldtimer sind auch aus Stahl und fahren / existieren noch.
BMW i3 und Rost? Alleine wegen dem CFK würde ich die Dose irgendwann gebraucht kaufen, das Ding hält wirklich ewig - wenn ich an die Schlachten gegen den Rost bei meinen Oldie-Verbrennern denke.
These: ein i3 für 10.000 könnte ein must-buy sein (wegen CFK), wie ein Model S um 20-40.000 eines wäre (wegen Supercharging).
Grüße,
mmm