Ollinord hat geschrieben:Alleine im Norden wird soviel Strom durch Windenergie erzeugt, das wir den Strom zur Zeit überhaupt nicht verbrauchen können.
Hallo Oliver,
auch von mir herzlichen Glückwunsch zur gelungenen Kommunikation.
Ein Detail möchte ich jedoch ein wenig "verkomplizieren":
Der Solarförderverein (s. a. meine Signatur) hat das mit der norddeutschen Stromerzeugung und den Möglichkeiten der "Entsorgung" via Fernübertragungsleitungen mal analysiert. Unter dem Punkt
Welcher Teil des voraussichtlichen Windstroms kann 2024 in Norddeutschland ohne Speicher verbraucht werden wird grafisch (vereinfacht) dargestellt, wie es mit dem Verbrauch und der Erzeugung von (Wind-) Strom in Norddeutschland aussieht.
Einfache Antwort:
- Verkaufen könnten die Norddeutschen nur kurzfristige und unzuverlässige Stromspitzen,
- verbrauchen könnten sie nur einen mäßigen Prozentsatz ihres selbst erzeugten Stroms,
- und dazwischen liegen Phasen mit übermäßigem Überschuss, den keiner braucht (mit Fernübertragungsleitungen müsste ein bisschen weniger, aber immer noch ein großer Teil Windstrom weggeschmissen werden)
- und noch längere Phasen, wo eben einfach nicht genug Wind alleine für Norddeutschland weht.
Einziger Ausweg aus dem Dilemma:
Noch mehr Windräder bzw. "Repowering", selbst in Norddeutschland, und dazu zu jedem Windrad einen
lokalen Speicher. Ähnliches gilt für die Photovoltaik.
- Damit kann man die Erzeugungsspitzen puffern, und muss sie nicht mehr wegschmeißen,
- kann das Netz stabilisieren (es wird nur soviel Strom eingespeist, wie nötig),
- und das Netz wird automatisch dezentralisiert, d.h., die Ausfallsicherheit wird gesteigert.
Das erkläre jetzt nur noch jemand dem verarschten Wahlvolk, das auf die EEG-Abgabe gehetzt wird, sowie unseren Lobbyisten von RWE und Eon, die das Netz lieber einträglich mit auf dem Terminmarkt verramschten Dreckstrom verstopfen.
mlie hat geschrieben:Und wenn der Braunkohlestrom nicht die Leitungen nutzlos verstopfen würde, kämen die ganzen Windströme (jaja, ich weiß, da fliegen ewig irgendwelche bayrischen Moorhühner gegen) auch im Süden der Republik an.
Wie schon dargestellt: Da bräuchten wir noch deutlich mehr Produktionskapazität im Norden, um Bayern und BW mitzuversorgen. Ich finde, das sollen die selber machen.
Edit:
Marlies hat geschrieben:Es gibt nun mal noch Probleme bei der Speicherung von Strom.
Klar, wird von der Politik konsequent ignoriert und von Lobbyisten kleingeredet, weil das der Schlüssel zur 100%-Versorgung mit Erneuerbaren und das Ende für die konventionelle Stromerzeugung wäre, wenn durch Massenproduktion ein ähnlicher Preisrutsch erzielt werden würde, wie bei der Photovoltaik im letzten Jahrzehnt.