Spüli hat geschrieben:...und das ist nur der Plan bis zum Frühjahr!
Nur der Vollständigkeit halber: Frühjahr 2015, also etwa für die kommenden 12 Monate. (Der "Winter" dauert bei Tesla erfahrungsgemäß gern mal ein paar Monate länger, was aber die Kernaussage dieser Grafik keinesfalls schmälert.)
Spüli hat geschrieben:Ich denke das SuC-Netzwerk ist eine sehr gute Investition für die Zukunft der Marke. Einige andere Hersteller müssen sich da zukünftig echt auf schwierige Fragen gefasst machen. Ich meine niemand möchte für Strom >50ct/kWh an Schnelladern bezahlen, wenn es andere kostenlos anbieten.
Die wesentliche Frage für die anderen Hersteller wird sein: Selber bauen oder Teslas existierende Infrastruktur nutzen? Tesla hat von Anfang an gesagt, dass sie das Supercharger-Netzwerk auch für andere "reisetaugliche" E-Fahrzeuge öffnen wollen.
Was sie nicht dazu sagen, was aber für mich auf der Hand liegt: Sie werden deswegen kein Abrechnungssystem einführen, sondern sich die Kosten dafür weiterhin sparen. Stattdessen werden sie eine saftige Lizenzgebühr/pauschale Nutzungsgebühr von dem jeweiligen Hersteller verlangen. Wie der das von seinen Kunden wieder eintreibt, bleibt dann ihm überlassen (höherer Fahrzeugpreis, aufpreispflichtige Option, so wahnsinnig viele Möglichkeiten sehe ich da nicht). Vermutlich wird auch bei diesen Endverbrauchern dann die Wahrnehmung entstehen, dass der Strom an den Superchargern "kostenlos" ist.
Perspektivisch könnte sich das Supercharger-Netzwerk so zu einem wesentlichen Standbein von Tesla entwickeln, was nicht nur dazu beiträgt, den "kostenlosen" Strom zu refinanzieren, sondern vor allem auch zuverlässige Einnahmen generiert, die weitgehend unabhängig vom Absatz der Tesla-Modelle sind bzw. diesen Absatz (weil sich ein weiterer Ausbau der Infrastruktur dann rechnet) indirekt mit ankurbelt. Da passt alles richtig hübsch zusammen.
Die Einschränkung auf "reisetaugliche" Fahrzeuge wird mehrere Gründe haben. Ganz praktisch müssen Autos mit kleinen Akkus öfter laden, und können keine so hohen Ströme vertragen. Sie würden also die Supercharger-Ladepunkte überproportional belegen. Mindestens ebenso wichtig erscheint mir aber bei dieser Aussage Elons Vision, die komplette PKW-Industrie umzukrempeln. Das kann nur mit "erstwagenfähigen" Fahrzeugen gehen. Die elektrischen Stadthüpfer mit strategisch beschränkter Reichweite werden von den etablierten Herstellern lanciert, um die von Elon angestrebte Entwicklung zu verlangsamen (dass es auch anders geht, beweist Daimler selbst mit seiner "Denza" genannten China-Version der B-Klasse, die immerhin 300 km schaffen soll). Denen will er natürlich nicht noch in die Hände spielen. Vor Konkurrenz in der eigenen Liga hat er keine Angst: Zum einen hat er da bereits einen formidablen Vorsprung (technisch wie imagemäßig), zum anderen ist er ja explizit angetreten, um genau diesen Wettbewerb zu stimulieren. Mit seiner kleinen Boutique kann er ja eh nicht die Welt elektrifizieren...