Guy hat geschrieben:Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir bald ein dichtes Netz von Schnellladesäulen haben werden
Wie kommst Du darauf? Wer soll das errichten und wer soll das bezahlen?
Erstens kann man heute damit doch nicht wirklich Geld verdienen und zweitens gibt es kaum potentielle Kunden.
Wer soll da sein Geld rein stecken?
Und was heißt schon "schnell"?
Wenn wir von 200km Reichweite in 15min reden und von 15kWh/100km ausgehen (also sehr optimistisch), dann reden wir von 120kW Ladeleistung.
Damit man auch reinen Platz bekommt, sollten aber auf der Autobahnraststätte schon 5 davon vorhanden sein - wir sind dann bei 0,6 Megawatt. Und selbst das wäre nicht komfortabel.
Guy hat geschrieben:und dieses auch genutzt wird
Aha? Ein dichtes Netz heißt wohl >100.000 Schnellader - und wie sollen die 7000 E-Autos auf unseren Straßen die sinnvoll genutzt kriegen, wenn alle sowieso zuhause laden?
Der Schnellader ist doch nur die Option für seltene weite Strecken. Also die wenigen Nutzer würden auch noch selten da ran gehen. Selbst wenn die Zulassungszahlen jetzt jedes Jahr um 100% steigen, dauert es diverse Jahr, bis da genügend Nutzer sind um überhaupt nur die Kosten zu decken.
Guy hat geschrieben:Wo ich allerdings bei dir bin, dass eine Stunde Laden alle 150 Kilometer nichts für die Masse ist.
Dieses Auto ist mit dem Preis schon nichts für die Masse. Und alle 150km auf dem Weg nach Italien laden erst recht nicht.
Die Reichweite vom Zoe ist so gering, dass der sowieso nicht für lange Strecken taugt - das macht die teuren Schnellader noch überflüssiger.
Zoe ist gut für den Alltag => dafür reicht Schuko.
Guy hat geschrieben:Die paar E-Autos, die schnellladefähig sind, werden aktuell das Netz nicht durcheinanderbringen.
Genau... die WENIGEN. Also ein dichtes Netz teurer Säulen für wenige Nutzer => da findet sich kein Kapitalgeber.
Und wenn der Staat mein Steuern auch noch für so nen überflüssigen Kram rausschmeißt....
Das Netz braucht aber auch gar keine Elektroautos, um durcheinander zu kommen, da reicht die Energiewende schon aus. Wir haben dringenden Bedarf am Netzausbau, auch ohne nur ein weiteres E-Auto.
Literaturempfehlung dazu - die aktuelle Sonderausgabe "Energie" der Technology Review.
Guy hat geschrieben:Auch wenn das auf die Lebensdauer geht, sind trotzdem noch Fahrleistungen von 100.000 Kilometer und mehr zu erwarten.
100.000 Kilometer erscheinen Dir als viel? Mein Auto ist in den letzten 6 Jahren 137.000km gefahren.
Guy hat geschrieben:Ich sehe kein Problem darin alle 5 - 10 Jahre die Batterie auszutauschen, wenn dies dazu führt, dass Elektroautos tauglich für die Masse werden.
10 Jahre... von mir aus. Macht das Auto dann sehr schwer verkäuflich. 5.... äh. ich drucke mein Geld nicht selber und netto ists nur die Hälfte.
Guy hat geschrieben:Bis dahin wird es sicherlich Möglichkeiten geben die Last auf das Netz soweit zu verringern oder vielleicht über dezentrale Speicher soweit zu optimieren, dass es am Ende sogar geringere Schwankungen gibt als heute.
Äh... dazu lies wirklich mal die Sonderausgabe der TR - wir haben auch ohne schnelladefähige E-Autos schon massive Probleme mit fehlenden Speichern.
Die Ideen gehen ja eher in die andere Richtung - E-Autos sollen das Netz stützen. Oder zumindest ihre Ladeleistung der momentanen Situation des Netzes anpassen, also bei hohem Bedarf die Ladung unterbrechen oder gar noch Strom ins Netz einspeisen.
Das steht aber nun wirklich im krassen Gegensatz zur Idee, mal fix genau zu der Zeit schnell den Akku vollzupumpen, wenn man gerade da ist.
20kW ist meiner Meinung nach von "schnell" aber noch extrem weit entfernt. Ich würde damit nicht Strecken fahren wollen, wo ich zwangsweise mehrfach >1h warten muss.
Guy hat geschrieben: Von einem Massenmarkt sind wir allerdings ohnehin noch Meilen entfernt, also ist das nicht unbedingt ein Punkt, die Elektromobilität abzuschreiben.
Warum sollen wir davon denn so weit entfernt sein? Mit der heutigen Technik lässt sich schon viel machen.
Die hohen Kosten kommen doch überwiegend aus den geringen Stückzahlen. E-Autos als Zweitwagen - sobald die Massenproduktion beginnt, sollte das mit den Kosten schon halbwegs hinhauen.
Und mit dem kleinen RE reichts auch locker für Erstwagen. Also die Technik ist an sich da, die Pappnasen von Herstellern verstehen es nur nicht, etwas sinnvolles daraus zu machen - siehe dieses Verhalten von Renault. Wie der Elefant im Porzellanladen - wie dämlich kann man sein?!
Der BMW i3 ist dann das erste E-Auto - dank RE!!! - , das von der Technik wirklich für die Masse taugen könnte. Das wird ein richtig tolles Teil - der Masse wird da nur der hohe Preis entgegenstehen.
Ich bin aber sicher, dass man dieses Prinzip auch in weniger Premium bauen kann. 75 PS, 15kWh und hochfester Stahl (es sind sehr dünne Blechstärken möglich - Stahl kann ein echter Leichtbau-Werkstoff sein) statt Kohlefaser reichen dafür aus. Das wäre das Auto gewesen, auf das ich als Ampera gehofft hab und das den Durchbruch bedeuten könnte. Stattdessen hat Opel einen BMW zum BMW Preis mit Opelzeichen drauf gebaut.
Gerade keine Lust auf GE.
Geht Radfahren, ist schöner.