Es liegt in der Natur der Sache, dass der Kunde es bezahlt. Ich habe manchmal den Eindruck, einige glauben, so ein Unternehmen hat ne Kiste Gold in einem Büro, welche sich von selbst füllt. ALLES, was ein Unternehmen tut, muss vom Kunden bezahlt werden. Der Kunde entscheidet, ob er das will. Diese Entscheidung steht dem Kunden ja frei. Und auch wenn man sagt, bei Unternehmen A wird jede Kleinigkeit abgerechnet, bei Unternehmen B gibt es diesen "Service" komplett kostenlos, dem muss bewußt sein, dass man bei B einfach am Anfang oder woanders pauschal mehr bezahlt, sonst wären diese kostenfreien Leistungen finanziell einfach nicht möglich.
Ich finde es falsch bei Renault über den Preis von irgendwo 16-22.000 EUR für einen Elektrokleinwagen zu meckern. Es geht in der Regel auch nicht darum, welcher Preis aus Kundensicht angemessen ist, sondern darum, zu welchem Preis sich ein Produkt verkaufen lässt. Wenn Renault für 20.000 EUR ihre gesamten ZOE-Stückzahlen in den Markt bringen kann, gibt es keinen Grund den Preis zu senken - auch wenn das Fahrzeug in der Produktion 1.000 EUR günstiger geworden ist. Die wollen und müssen ja schließlich auch Geld verdienen und sind kein gemeinnütziger Wohlfahrtsverein. Die Umstellung der Preisliste mit der Integration des Schuko-Kabels hat vll. auch einfach den Grund beim Basispreis eine gewisse Vergleichbarkeit mit anderen Herstellern zu bieten. Es gibt viele Kunden, die schon aus dem Basispreisvergleich ihre Schlüsse ziehen und sich die Optionen gar nicht erst ansehen.
Ein etwas höherer Listenpreis gibt Renault natürlich auch die Möglichkeit, Angebot und Nachfrage besser zu steuern. Bei wenig Nachfrage, sind größere Rabatte möglich. Bei hoher Nachfrage (nahe der Produktionskapazität) nicht. Wenn der Listenpreis tiefer liegt, ist da weniger Steuerungsmöglichkeit. Denn oberhalb des Listenpreises zu verkaufen wird kaum ein Kunde akzeptieren.
Vor vielen Monaten und in anderen Threads wurde ständig gemeckert, dass es beim ZOE keine Rabatte gäbe. Da gab es Aussagen, wie "Ich kaufe ein Auto nur mit mindestens 20% Nachlass.". Genau das kann man jetzt tun. Der Listenpreis scheint im Automobilbereich sowieso kaum einen Wert zu haben. 20% oder mehr Rabattierungen machen einen Listenpreis eigentlich total obsolet. Er dient lediglich als Orientierungsgröße. Ich fand die Preisgestaltung ohne Rabatte sehr fair. Man wußte gleich, woran man ist. Das ist jetzt nicht mehr so. Niemand weiß ob Renault den ZOE in diversen Aktionen mal mit 3.000 oder mit 5.000 EUR Nachlass anbietet. Damit hat die ZOE-Preisliste den Sonderstatus Z.E. verlassen und rangiert auf dem ganz normalen Fahrzeugmarkt - wie alle anderen Produkte auch: Listenpreis als Orientierung und der Rest wird über extrem üppige Rabattierungen gesteuert.
Und wie gesagt: Renault entscheidet, was das Auto kostet. Wir als Kunden entscheiden dann ob wir zu diesem Preis kaufen oder nicht. Wir entscheiden, ob uns das Produkt diese Summe Wert ist. Da braucht man nicht sagen: "Renault ist blöd. Das Auto ist pauschal zu teuer." Wer das sagt, soll halt einfach ein anderes Elektroauto kaufen, bei dem das persönliche Preis/Leistungs-Verhältnis besser passt.