Ich hatte gestern Abend die Gelegenheit mit Gernot Lobenberg länger zu sprechen. Hier im Forum ist eine gewisse, sagen wir mal unfreundliche Haltung zu seiner Person entstanden. Ich war dadurch ein wenig vorbelastet.
Allerdings will ich klar sagen, dass Herr Lobenberg sehr überzeugend das Thema Elektromobilität (zumindest gestern Abend) vertreten und verteidigt hat. Es kamen aus den Zuschauerreihen Fragen, wie ich sie nun schon häufiger gehört und gelesen habe. Viele Fragen waren kritisch der emo (Elektromobilität) ggü, manche schlichtweg blödsinn oder Verbrenner-orientiert. Ich hätte mich gerne als E-Auto-Fahrer früher outen wollen, dann wäre vermutlich eine lebhafte Diskussion entstanden. Diese kam dann beim anschließenden Get-Together auf, nachdem neugierige auch meinen ladenden i3 draußen entdeckten.
Ich habe gestern von der EMO-Berlin einen Eindruck bekommen, der doch ein ganzes Stück davon abweicht, was hier diskutiert wird. Daher möchte ich die Gelegenheit nutzen und schon klar sagen, dass die EMO-Berlin für die emo in Berlin steht und auch viel dafür tut.
ABER, die EMO-Berlin hat eben nicht nur die Privatfahrer im Blick, sondern vorrangig die Unternehmen in Berlin. In diesem Bereich scheint viel unternommen zu werden, denn man (ich vermute auch der Senat) erhofft sich aus der Unternehmensseite mehr Impulse zur emo als aus dem privaten Bereich. Letzteres entsteht durch die angeblich zu hohen Anschaffungskosten. So wird daher erwartet, dass die breite Masse noch nicht bereit ist, sich der emo zu öffnen, während die Unternehmen einen ganzen Sack voll Vorteile aufgezeigt bekommen.
Zum Thema Ladesäulenbepreisung (be emobil) war ich anderer Meingung als Herr Lobenberg. Das ergibt sich aus der Natur der Sache, dass ich bisher noch keine eigene Ladesäule habe und daher auf die öffentliche Infrastruktur zurück greifen muss.
Diesem Umstand ist man sich bei der EMO-Berlin bewusst, dass der private E-Autofahrer in diesem Punkt Einbußen hinnehmen muss. Tendenziell ist man beim Senat und EMO-Berlin davon überzeugt, dass der private Individualverkehr in 30 Jahren zumindest im S-Bahnring rapide abgenommen haben wird. Dieses langfristige Ziel hat man im Blick, weshalb auch die Ladeinfrastruktur auf die Car-Sharingunternehmen ausgerichtet ist.
Insgesamt kann ich jedenfalls sagen, dass wir mit der EMO-Berlin eher einen Unterstützer als einen Gegner in Berlin haben. Ich würde mir daher wünschen, dass konstruktive Kritik und kein Bashing erfolgt. Ich habe zum Beispiel vorgeschlagen, dass solche Events wie in Lichtenberg (siehe oben) auch in anderen Bezirken statt finden sollten, regelmäßiger. Die Leute (private) müssen die emo tatsächlich 'erfahren'. Ich kann mir auch sehr gut vorstellen, dass zu solchen Veranstaltungen auch erfahrene E-Autofahrer eingeladen werden, denn "wir" können viel authentischer den täglichen Umgang damit widergeben, als es ein Verkäufer vermag.
So, Selbstgespäch beendet.