Fridgeir hat geschrieben: ↑
vielleicht bist du nicht im IGEMBB-Chat, man kann in Berlin mittlerweile auch mit 1ph-Lader sinnvoll laden, und zwar mit der EnBW-Aktion; 1 EUR AC, 2 EUR DC.
...
Das ist richtig, aber nur eine bis Ende des Monats befristete Werbeaktion, die auch nur mir der enBW-Ladekarte funktioniert, nicht mit der App. Eine Lösung auf Dauer ist das sicherlich für keinen.
Was ich sagen wollte ist, dass die be-emobil-Säulen in der Praxis eine äußerst schlechte Wirkung erzielen, jedenfalls dort, wo ich sie nutzen könnte (muss ich zum Glück sehr selten). Ich kenne natürlich nicht alle Standorte, aber mir fällt es doch ins Auge:
In Wilmersdorf sehe ich dort vor allem Verbrenner parken, hin und wieder auch mal Carsharing. Aber ladende Elektroautos - eher nicht bis niemals. Der Grund ist dafür neben der Parkplatz-Knappheit sicherlich auch das Pricing. Na, das sollte ja mit der Pflicht, ab März (?) nach kWh abzurechnen, zumindest eine Änderung erfahren.
In Mitte stehen die Dinger im "bewirtschafteten Parkraum", wo das Parken 3€ die Stunde kostet und stark überwacht wird. Hier sind allerdings die Säulen, die ich seit Anfang 2019 öfter gerne mal genutzt hätte, fast durchgängig defekt. Nach bestimmt 10 Störungs-Meldungen an be-emobil schreiben die mir vor ein paar Tagen, sie seien ja eigentlich gar nicht zuständig, sondern würden nur die Anträge zu Standorten bearbeiten. Ich solle mich besser mal an den Betreiber wenden. Super.
Das heißt, hier sind zwei mal zwei teure Parkflächen mit Ladeanschluss seit Monaten für quasi niemanden nutzbar. Verbrenner dürfen nicht, E-Autos können nicht. Und alle, die zum 20. Mal auf der Suche nach einem Parkplatz vorbeikommen, schütteln den Kopf über die Sch...öne Elektromobilität.
Das Gesamtbild passt einfach nicht zu der geäußerten Absicht Berlins, Elektromobilität besonders zu fördern. Es wirkt dagegen wie eine ungeliebte Pflicht, der man wenigstens formal nachkommen muss.
Wenn man wollte, das das Konzept funktioniert, dann müsste man sich etwas intensiver darum kümmern, Fehlentwicklungen erkennen und korrigieren. Nur so wird dieses öffentliche Ladeangebot für diejenigen zu einer möglichen und verlässlichen Lösung, die darüber nachdenken, sich ohne eigenen Ladeanschluss ein E-Auto zuzulegen. Das sollte eigentlich die Absicht dahinter sein, oder?
Es sind trotz aller vollmundigen öffentlichen Beteuerungen und Projekte alle Anzeichen weiterhin vorhanden, dass (private) Elektroautos politisch nicht gewollt sind. Jedenfalls noch nicht jetzt. Und in Berlin schon mal überhaupt nicht.