HPC-Ausbau der EnBW

AntwortenAntworten Options Options Arrow

Re: HPC-Ausbau der EnBW

USER_AVATAR
read
Ich denke hinter der Aussage steht auch die strategische / politische Frage AC oder DC Ladeinfrastruktur? Wenn es viele AC Ladesäulen und große Akkus in den Autos gibt, braucht man weniger DC-Ladeinfrastruktur. Das würde der ENBW-Strategie natürlich entgegen stehen.
Ganz anders denke ich nicht, dass das D-Netz der ENBW Angst macht. Weil große Ladeparks sind je Ladesäule billiger als viele Ladeparks verteilt mit wenigen Säulen. Ich glaube es geht auch darum der Politik die Gefahr zu verdeutlichen - man kann sich auch in der Vielzahl möglicher Förderarten verzetteln und stellt sich am Ende selbst ein Bein.
Anzeige

Re: HPC-Ausbau der EnBW

monZoo
  • Beiträge: 111
  • Registriert: Do 6. Jan 2022, 21:44
  • Hat sich bedankt: 156 Mal
  • Danke erhalten: 37 Mal
read
Sachsenaudi hat geschrieben: Bleiben wir in Deutschland. Hier gibt es noch genügend Regionen, wo es massivst an Schnellladeinfrastruktur fehlt. Meiner Meinung nach, gibt es genug zu tun.

Das Land besteht eben nicht nur aus Baden- Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen.
Das kann ich unterschreiben: Lückenschluss tut not! - Aber Ausbau in der Breite ist momentan überflüssig. In vielen Regionen und auf vielen Strecken - auch einige, die ich bislang als vernachlässigt betrachtet haben - ist das Angebot sehr gut.
Die Frage ist und bleibt, in welche Technik man investiert: HPC an Supermärkten usw oder AC-Ladesäulen irgendwo in der Botanik.

Re: HPC-Ausbau der EnBW

USER_AVATAR
  • FloB
  • Beiträge: 655
  • Registriert: Mi 30. Jan 2019, 12:47
  • Wohnort: Benztown
  • Hat sich bedankt: 276 Mal
  • Danke erhalten: 288 Mal
read
monZoo hat geschrieben: Die Frage ist und bleibt, in welche Technik man investiert: HPC an Supermärkten usw oder AC-Ladesäulen irgendwo in der Botanik.
Eine gesunde Mischung aus beidem wäre optimal. AC in Wohnort-/Arbeitsplatznähe und HPCs am Supermarkt...
Aber EnBW ist bei AC zumindest schon mal raus, da wohl nicht rentabel genug.
2019: u.a. e-Golf, Nissan Leaf, Kia E-Niro zum Testen über nextmove
Seit 03/2020: Kia E-Soul
Seit 12/2022: Polestar 2

Re: HPC-Ausbau der EnBW

Ioniq1234
  • Beiträge: 2055
  • Registriert: Di 31. Aug 2021, 09:55
  • Hat sich bedankt: 8 Mal
  • Danke erhalten: 592 Mal
read
FloB hat geschrieben:
monZoo hat geschrieben: Die Frage ist und bleibt, in welche Technik man investiert: HPC an Supermärkten usw oder AC-Ladesäulen irgendwo in der Botanik.
Eine gesunde Mischung aus beidem wäre optimal. AC in Wohnort-/Arbeitsplatznähe und HPCs am Supermarkt...
Aber EnBW ist bei AC zumindest schon mal raus, da wohl nicht rentabel genug.
Ich lese immer wieder, dass AC nicht rentabel sein soll. Eine AC Säule kostet doch nur 10-20% eines HPC. Bei Ladeparks noch weniger. Trotzdem sind Umsätze von 20-30.000kWh im Jahr inzwischen fast die Regel. Zumindest an Standorten die nicht als Pampa beschrieben werden.

Ein Einsamer Tripple am Rastplatz macht bestimmt nicht viel mehr Umsatz.

Re: HPC-Ausbau der EnBW

BS86
  • Beiträge: 210
  • Registriert: Do 26. Nov 2020, 15:59
  • Hat sich bedankt: 184 Mal
  • Danke erhalten: 117 Mal
read
Ioniq1234 hat geschrieben: Ich lese immer wieder, dass AC nicht rentabel sein soll. Eine AC Säule kostet doch nur 10-20% eines HPC.
FloB hat geschrieben: Aber EnBW ist bei AC zumindest schon mal raus, da wohl nicht rentabel genug.
ich glaube damals eine Quelle direkt von EnBW gelesen zu haben mit der vollständigen Aussage seitens EnBW zu AC Ladepunkten. Die Grundaussage war, dass sich AC für EnBW nicht lohnt, weil örtliche bzw. regionale Anbieter das wesentlich besser können und in vielen Städten auch die Hoheit über das örtliche Stromnetz inne haben. Abgesehen davon, dass AC Säulen Stundenlang blockiert werden und nicht oder nur wenig geladen wird - aber dafür haben sie ja mittlerweile Blockiergebühren eingeführt.
Opel Corsa-e First Edition (seit September 2020)
lädt über städtische Ladekarte + EnBW ADAC e-Charge

Re: HPC-Ausbau der EnBW

tommywp
  • Beiträge: 3697
  • Registriert: Mi 22. Sep 2021, 17:31
  • Danke erhalten: 906 Mal
read
Ioniq1234 hat geschrieben:
FloB hat geschrieben:
monZoo hat geschrieben: Die Frage ist und bleibt, in welche Technik man investiert: HPC an Supermärkten usw oder AC-Ladesäulen irgendwo in der Botanik.
Eine gesunde Mischung aus beidem wäre optimal. AC in Wohnort-/Arbeitsplatznähe und HPCs am Supermarkt...
Aber EnBW ist bei AC zumindest schon mal raus, da wohl nicht rentabel genug.
Ich lese immer wieder, dass AC nicht rentabel sein soll. Eine AC Säule kostet doch nur 10-20% eines HPC. Bei Ladeparks noch weniger. Trotzdem sind Umsätze von 20-30.000kWh im Jahr inzwischen fast die Regel. Zumindest an Standorten die nicht als Pampa beschrieben werden.

Ein Einsamer Tripple am Rastplatz macht bestimmt nicht viel mehr Umsatz.
Im Unterhalt kostet sie aber genauso genausoviel wie eine dc Ladesäulen und da können 10mal so viele Laden.

Re: HPC-Ausbau der EnBW

USER_AVATAR
read
Ioniq1234 hat geschrieben: Eine AC Säule kostet doch nur 10-20% eines HPC. Bei Ladeparks noch weniger. Trotzdem sind Umsätze von 20-30.000kWh im Jahr inzwischen fast die Regel. Zumindest an Standorten die nicht als Pampa beschrieben werden.
Mich würde mal die Quelle interessieren, die dich zu dieser Erkenntnis gebracht hat.
Ich habe hier in Stuttgart ja sehr viele Säulen registriert und laufe daher sehr viel rum und seit dem die Säulen sichtbare Zähler haben lässt sich das sehr leicht kontrollieren, und da wegen Eichrecht fast alle Säulen ausgetauscht wurden sieht man das jetzt ein Jahr später sehr gut an absoluten Zählerständen. Die wenigsten Säulen liegen nach einem Jahr über 6000 kwh. Die meisten liegen zwischen 3000 und 5000 kwh - ich kenne auch einige Säulen die haben in einem Jahr gerade mal 2000 kwh verladen.
Auch die scheinbar immer belegten innerstädtischen Säulen verladen gar nicht "so viel" - weil leider hängen gerade an diesen meist die PHEVs und zu oft erkenne ich, dass selbst diese Einphasenlader noch gedrosselt werden um bloß nicht zu viel Geld für den Strombezug zu bezahlen um den günstig glegenen Umsonstparkplatz zu belegen.

Re: HPC-Ausbau der EnBW

tommywp
  • Beiträge: 3697
  • Registriert: Mi 22. Sep 2021, 17:31
  • Danke erhalten: 906 Mal
read
Hier geht es um HPC laden nicht um PHEV bashing...diese Verhalten kann man genausogut auch bei BEV Fahrern sehen.

Re: HPC-Ausbau der EnBW

Darkracer
  • Beiträge: 50
  • Registriert: Mo 22. Feb 2021, 08:50
  • Hat sich bedankt: 38 Mal
  • Danke erhalten: 36 Mal
read
Weiß einer was vom Eurohotel Günzburg?

https://www.goingelectric.de/stromtanks ... e-6/60099/


Würde bald mal ein Geburtstagstörtchen hinstellen, wenn das so weitergeht...

Re: HPC-Ausbau der EnBW

USER_AVATAR
read
Fastned hat ja auch schon 2015 vorgerechnet, dass man mit der AC-Ladetechnik nicht weit kommt, wenn wirklich der gesamte PKW-Verkehr auf BEVs umgestellt werden soll. Bei AC ist es halt so, dass die Auslastung rapide runtergeht, wenn man mehr Ladesäulen aufbaut, da im Grenzfall jedes Auto seine eigene AC-Ladesäule hat (z.B. beim Ubitricity-Laternenparker-Projekt), aber daraus pro Tag nur Strom für durchschnittlich 15 km gezogen werden. Das kann sich gar nicht rechnen.
Dazu kommt noch das Problem, dass diese Ladesäulen ja erstmal aufgestellt sein müssen. Das ist schon rein vom Platz her ein Problem, und eine AC-Säule in der Öffentlichkeit hat weitaus höhere Anforderungen und ist viel teurer, als eine Wallbox für zu Hause. Einfach irgendwelche CEE-Steckdosen öffentlich zu verteilen geht auch nicht, das dürfte klar sein, denn es muss Lastmanagement, eichrechtskonforme Abrechnung, Sperrung gegen Missbrauch, Schutz vor Vandalismus usw. möglich sein.

HPCs mit genügend Ladepunkten an strategisch wichtigen Punkten in der Stadt, z.B. Einkaufs- oder Dienstleistungszentren oder Freizeiteinrichtungen sind da viel sinnvoller. Natürlich nicht der einzelne triple auf einem Autobahnparkplatz, aber der ist sowieso nicht mehr zeitgemäß und wird kaum noch gebaut.
Aber nehmen wir doch mal folgenden Gedankengang: Ein HPC-Ladepunkt mit 350 kW kostet im Aufbau 50.000 Euro. Wird er gut genutzt, ist er vielleicht über den Tag hinweg zu ⅔ ausgelastet, also etwa ein Rhythmus von 20 Minuten Laden, dann 10 Minuten Leerlauf, dann das nächste Auto. Das ergibt 16 Stunden Betrieb am Tag. Dabei beträgt die durchschnittliche Ladeleistung 150 kW. Der HPC-Ladepunkt liefert also pro Tag 16 h * 150 kW = 2400 kWh.

Ein AC-Ladepunkt wird - auch wenn er theoretisch 22 kW liefern kann, auch in Zukunft durchschnittlich nicht mehr als mit 11 kW betrieben werden, da die meisten Autos höchstens mit 11 kW laden. Gehen wir auch hier von 16 Betriebsstunden am Tag aus, liefert der eine Energiemenge von 16 h * 11 kW = 176 kWh. Und dann nehmen wir an, dass ein öffentlicher AC-Ladepunkt im Aufbau ca. 5.000 Euro kostet, also nur ein zehntel des HPC-Ladepunkts, und das finde ich für den AC-Lader noch optimistisch gerechnet.

Wenn wir in beiden Fällen von einem kWh-Preis von 0,40 Euro ausgehen, macht der HPC pro Tag einen Umsatz von 960 Euro, der AC-Lader aber nur von ca. 70 Euro. Und da haben wir ja noch sehr großzügig zugunsten des AC-Laders gerechnet, denn normalerweise ist das AC-Laden ja sogar deutlich günstiger, die Einnahmen also nochmal weitaus geringer, als am HPC.

Wenn wir jetzt die ganzen laufenden Kosten noch dazurechnen, wie Wartung, Reinigung, technische Upgrades, Miete für Standplätze usw. wird deutlich, dass der Kostennachteil des AC-Laders immer größer wird, je länger er steht, denn diese Kosten sind zeitbezogen. Nochmal schlimmer wird es dann, wenn die Auslastung des AC-Laders zu wünschen übrig lässt, weil es zu viele davon gibt und die Leute ihre Autos dort stundenlang geparkt lassen, obwohl gar nicht oder nur sehr wenig geladen wird.

Es ist also leicht zu verstehen, dass in der Gesamtsicht das "Langsamladen" nur dort Sinn macht, wo die Lademöglichkeit auch sehr günstig bereit gestellt werden kann, z.B. zu Hause, am Arbeitsplatz, oder von mir aus in einem Parkhaus, wo einfache Wallboxen ausreichen und der Strom pauschal mit der Parkgebühr abgerechnet wird. Für alle Laternenparker, die keine der oben genannten Möglichkeiten haben, ihr Auto mit Energie zu versorgen, macht nur das Schnellladen Sinn.

Das ist vermutlich genau der Gedankengang, den jetzt auch EnBW gegangen ist, und das halte ich für sehr fundiert. EnBW baut inzwischen relativ große Ladeparks und setzt dabei voll auf DC.

Eigentlich ist es also auch ökonomischer Unsinn, die kWh am Schnelllader teurer zu verkaufen, als am AC, zumindest wenn die Schnelllader durch entsprechende Marktentwicklung eine vernünftige Auslastung bekommen. Ich sehe es auch kommen, dass der kWh-Preis an AC bald nicht mehr niedriger sein wird, als an DC.
Anzeige
AntwortenAntworten

Zurück zu „Öffentliche Lade-Infrastruktur“

Gehe zu Profile
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag