Ladeeinrichtung the Mobility House für Mehrfamilienhaus

Ladeeinrichtung the Mobility House für Mehrfamilienhaus

romtroe
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Liebe Experten hier im Forum zur Privaten Lade-Infrastruktur,

wir wohnen in einer Eigentümergemeinschaft mit ca. 25 Stellplätzen und für die einzelnen Häuser drei Hausanschlüssen der Stadtwerke. In der Strasse sind ansonsten nur wenige Mehrfamilienhäuser sodass das Lastenmanagement seitens der Stadtwerke in der Tiefgarage aufgrund der drei Hausanschlüssel kein Problem sein sollte (nach erster Einschätzung durch die Stadtwerke).

Wir haben nun von der Hausverwaltung ein Angebot der Firma the Mobility House erhalten mit allem inklusive wie z.B. Wallbox, ChargePilot , Aufbau der Ladeinfrastruktur. Durch die Abrechnung via ChargePilot Abrechnungsportal entstehen laufende Kosten (versuche gerade noch herauszubekommen wie hoch diese insgesamt sind (z.B. sieht es so aus als würde man pro Karte 3 Euro pro Monat zahlen, aber so richtig schlau bin ich daraus noch nicht geworden).

Meine Frage sind nun eher allgemeiner Natur:

1) Hat jemand von Euch bereits Erfahrungen mit the Mobility House bzw. Charge Pilot, der Qualität des Services und ggf. den laufenden Kosten.
2) Hat jemand von Euch Erfahrungen mit dem Abrechnungspartner Everon/EVBox.
3) Kann man bei einer derartigen Lösung überhaupt seinen Stromanbieter selbst wählen (wir würden gerne unseren grünen Stromanbieter selbst wählen). Wenn dies nicht möglichst ist, bietet diese Ladeinfrastruktur überhaupt tatsächlich "echten" grünen Strom (es gibt ja auch genügend unseriöse Firmen auf dme Markt)
4) Wie stark ist bei einer derartigen Lösung die Bindung an die Firma? Durch die Hardware der Ladeinfrastruktur ist man ja möglicherweise auf Gedeih und Verderb an ein Servicepartner gebunden.


Über Eure Antworten freue ich mich wirklich sehr, da dies ja eine wichtige Entscheidung für all die kommenden Jahre ist!

Roman
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Re: Ladeeinrichtung the Mobility House für Mehrfamilienhaus

WilhelmDerStromer
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Hallo,
auch wir Nutzer einer Gemeinschaftsgarage hatten Kontakt zu TMH. Da wir jedoch viel selber machen und auf laufende Kosten verzichten wollten, haben wir uns für EAL entschieden. Unser Konzept (siehe Website) passt jedoch nicht für WEG, die alle Aufgaben extern vergeben wollen.
BMWi3 seit 2019; Wallbox Vestel am Stellplatz in Gemeinschaftsgarage mit Lastmanagement
http://wohnen-am-steinweg.de

Re: Ladeeinrichtung the Mobility House für Mehrfamilienhaus

SamEye_again
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Moin ;)
wir leben in einer ähnlichen Eigentümergemeinschaft: drei Häuser mit je einem Hausanschluss, eine gemeinsame Tiefgarage mit 24 Plätzen.
Uns wurde es nicht gestattet, alle drei Hausanschlüsse nutzen zu dürfen, sondern nur den, der bereits heute die TG mit Strom versorgt. (mittleres Haus). Ein detailliertes Angebot unseres Energieversorgers erhalten wir in Kürze. Vorab wurde bereits der Preis des Abrechnungsbackends mit voraussichtlich 8,50€ je Monat je Wallbox und die Wallbox selbst mit 749,99€ brutto beziffert. Die Höhe der Installationskosten werden uns wie erwähnt in Kürze mitgeteilt. Eine Erhöhung der Hausanschlussleistung ist erstmal nicht notwendig.

Re: Ladeeinrichtung the Mobility House für Mehrfamilienhaus

romtroe
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Danke für Eure Nachrichten. Stephan, weißt Du ob Ihr denn bei Eurer Lösung einen eigenen Stromanbieter auswählen könnt oder ob die ganze Hausgemeinschaft den gleichen Anbieter nutzen muss? Infrastruktur und Stromanbieter sind ja möglicherweise unabhängig, aber ich befürchte dass man einen Anbieter für die gesamte Anlage benötigt....

Re: Ladeeinrichtung the Mobility House für Mehrfamilienhaus

SamEye_again
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@romtroe unsere Lösung wird Stand heute von der NEW umgesetzt werden; das bedeutet, wir werden auch deren Auto-Stromtarif nutzen. Es wird eine Lösung über einen zentralen geeichten Zähler mit einer kWh-genauen Verteilung je nach persönlichem Verbrauch (RFID-Token) werden, daher kann sich bei unserer Lösung nicht jeder seinen persönlichen Stromanbieter aussuchen. Die aktuellen Konditionen der NEW für Autostrom von 32,29 Cent/kWh für 100 % Ökostrom machen das aber in meinen Augen auch unnötig ;)

Re: Ladeeinrichtung the Mobility House für Mehrfamilienhaus

Ridethelightning
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Hallo =)

Wieso wird es nicht gestattet alle drei Hausanschlüsse zu nutzen? Gab es eine plausible Erklärung vom Netzbetreiber?
SamEye_again hat geschrieben: Moin ;)
wir leben in einer ähnlichen Eigentümergemeinschaft: drei Häuser mit je einem Hausanschluss, eine gemeinsame Tiefgarage mit 24 Plätzen.
Uns wurde es nicht gestattet, alle drei Hausanschlüsse nutzen zu dürfen, sondern nur den, der bereits heute die TG mit Strom versorgt. (mittleres Haus). Ein detailliertes Angebot unseres Energieversorgers erhalten wir in Kürze. Vorab wurde bereits der Preis des Abrechnungsbackends mit voraussichtlich 8,50€ je Monat je Wallbox und die Wallbox selbst mit 749,99€ brutto beziffert. Die Höhe der Installationskosten werden uns wie erwähnt in Kürze mitgeteilt. Eine Erhöhung der Hausanschlussleistung ist erstmal nicht notwendig.

Re: Ladeeinrichtung the Mobility House für Mehrfamilienhaus

SamEye_again
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Moin ;)
@Ridethelightning: das hat wohl brandschutzrechtliche Gründe wie uns unser Versorger mitteilte.
Die Feuerwehr müsse im Fall der Fälle erkennen können, wo die Stromversorgung der Tiefgarage getrennt werden kann. Das geht dann entweder so, dass es nur eine Zuleitung gibt, oder dass an jedem Stromverbraucher in der Tiefgarage dran steht, von wo die Stromversorgung erfolgt.
Zweiteres wäre bei uns zu aufwändig, da es hier wohl auch eine Anforderung gibt, dass hier "logisch" vorgegangen werden muss; es dürfe also zum Beispiel kein Stromverbraucher (z.B. Wallbox) mit Versorgung aus der einen Quelle (Haus 1) neben einem Verbraucher (z.B. Licht) hängen, der aus einem anderen Anschluss (Haus 2) versorgt wird.
Da wir hier den Weg des geringsten Widerstandes gehen, haben wir das so hingenommen, zumal die Verkabelung aus dem vorhandenen Anschluss auch einfacher ist, da z.B. Brandschotts und Kabeltrassen schon existieren und ausreichend dimensioniert sind.

Re: Ladeeinrichtung the Mobility House für Mehrfamilienhaus

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Hi zusammen,

vor den gleichen Herausforderungen stand auch unsere WEG. Auch ich habe Angebote von The Mobility House und den örtlichen Stadtwerken eingeholt und so insgesamt vier verschiedene Lösungen erhalten.

Zunächst zur elektrischen Versorgung der Tiefgarage: Auch unsere Elektriker und Stadtwerke haben bestätigt, dass ein Gebäudeteil immer nur aus einem Hausanschluss versorgt werden darf.

Ausgangssituation: 2 Häuser (10+13 Wohneinheiten) auf gemeinsamer Tiefgarage mit 23 Stellplätzen, versorgt durch Hausanschluss von Haus 1 (Beleuchtung, Notausgänge, Rolltor).

Zwei Lösungen von The Mobility House:
  • Statisches Lastmanagement: Alfen Eve Single Pro-Line mit The Mobility House ChargePilot, Erhöhung der Hausanschlussleistung von 125A auf 160A
  • Dynamisches Lastmanagement: Alfen Eve Single Pro-Line mit The Mobility House ChargePilot bei bestehenden 125A (=78 kW) Hausanschlussleistung
Zwei Lösungen vom lokalen Stadtwerk (BS Energy):
  • Dynamisches Lastmanagement: Alfen Eve Single S-Line oder Pro-Line (individuell wählbar) mit integriertem Lastmanagement
  • Statisches Lastmanagement: ChargeX Aqueduct, gespeist aus beiden Hausanschlüssen
Preislich lagen die Lösungen von TMH in einer anderen Sphäre, wären allerdings auch die komfortabelste und flexibelste Lösung gewesen. Aber die Zahlungsbereitschaft war in der WEG nicht vorhanden. So blieben die Lösungen von BS Energy, wobei auch hier die Alfen-Lösung mehr als doppelt so viel gekostet hätte.

Mehrheitlich wurde die ChargeX-Lösung beschlossen, weil die Grundkosten und die Kosten pro Wallbox überschaubar waren.

Jetzt wird's spannend: Wir haben dazu die Tiefgarage in zwei elektrische Hälften aufgeteilt - siehe rot gestrichelte Linie im Anhang. Die Beleuchtung war ohnehin in drei Kreise eingeteilt: Haus 1, Einfahrt, Haus 2. Bis auf einen Stellplatz sind auch alle Stellplätze unter dem zugehörigen Haus.
Die Beleuchtung wurde umgearbeitet, Haus 1 und Einfahrt verbleiben zusammen mit dem Rolltor am Hausanschluss von Haus 1, der Beleuchtungskreis unter Haus 2 wurde an einen freien Sicherungsplatz von Haus 2 umgearbeitet und hat einen geeichten Unterzähler erhalten, damit der Strom von der Treppenhausbeleuchtung abgezogen und auf die Stellplatzinhaber verteilt werden kann. Der eine Stellplatz eines Haus 1-Bewohners unter Haus 2 wurde ebenfalls auf Haus 2 umgearbeitet mit einem geeichten Unterzähler für die Abrechnung der Schuko-Steckdose (PHEV-Fahrer).

So haben wir eine saubere elektrische Trennung der Tiefgarage erreicht, mit der Stadtwerk und Elektriker zufrieden sind.

Das ist die Ausgangsbasis, um insgesamt 4 ChargeX-Systeme zu installieren, zwei aus jedem Hausanschluss. Damit haben wir erreicht, dass 22 von 23 Stellplatzinhabern eine Wallbox angeschafft haben.

Die Systeme sind fertig montiert. Es fehlen noch die beiden Stromzähler, einer an jedem Hausanschluss. Dieser ist ein offizieller Zähler, wir benötigen also einen separaten Stromliefervertrag für die Wallboxen. Anders ist es bei ChargeX ja nicht möglich, da nur das Startmodul mit Strom versorgt wird und diesen an die Erweiterungsmodule weiterreicht. Die Zähler werden am Mittwoch gesetzt, danach können wir das System in Betrieb nehmen.

Wir haben damit in Summe 44 kW Ladeleistung zur Verfügung, 11 kW je ChargeX-System. Authentifizierung erfolgt - egal an welcher Wallbox - mit der RFID von ChargeX, die Abrechnung erfolgt am Jahresende über das Backend, aus dem die Ladevorgänge pro RFID unabhängig von der tatsächlichen Wallbox abgelesen werden können.

Ich denke, diese Lösung ist der Preis-Leistungssieger für jede Wohneigentümergemeinschaft und hat bei uns zu einer unglaublich hohen Akzeptanz und Teilnehmerquote geführt!

Ich kann nach der Inbetriebnahme bzw. nach ein paar Monaten mit etwas mehr Erfahrung gerne berichten.

VG
Martin
Tiefgarage Plan.jpg
Der Fuhrpark:
Alltag: Land Rover Range Rover Velar P400e (07/2022) + Kia EV6 GT-Line RWD (12/2023) + Opel Astra L ST Ultimate (12/2023)
Spaß: Alfa GT 3.2 V6 Distinctive (02/2005) + Renault Fuego GTX 2 litres (05/1983)
Bestellt: -

Re: Ladeeinrichtung the Mobility House für Mehrfamilienhaus

dblndr
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Alfa Tiger was hat das dann insgesamt/pro Partei gekostet? Hast du den Preisvergleich noch rumliegen?

Mir geht’s logischerweise nur um einen groben Richtwert.

Re: Ladeeinrichtung the Mobility House für Mehrfamilienhaus

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Die Kosten für ChargeX Aqueduct Lvl.2 sehen wie folgt aus:

Zentrale Kosten: ca. 8000 EUR
- Elektrische Trennung der Tiefgarage (Umarbeiten der Beleuchtung und Steckdosen der rechten Garagenhälfte auf den rechten Hausanschlussraum)
- je ein Verteilerschrank pro Hausanschlussraum mitsamt Inhalt (Sicherungen, FI, Unterzähler für die Steckdose an Platz 22)
- Mobilfunkrouter + Außenantenne (die Garage ist funktechnisch tot, sonst hätten die Wallboxen selbst mit SIM-Karte nach Hause gefunkt)
- Zuleitungen (Strom + Netzwerk) vom Hausanschlussraum zu den vier Start-Wallboxen
- Kabel in Sonderlängen (zwei Verbindungskabel zwischen den Wallboxen müssen mit 25 und 26 Metern Länge gesondert bestellt werden)

Kosten pro Wallbox: 1300 EUR
- Wallbox
- Frachtkosten
- Montage

Die zentralen Kosten werden auf alle Stellplatzeigentümer umgelegt, die eine "Vorbereitung" ihres Stellplatzes für Wallboxen wünschen. So können sie später einfach eine Wallbox bestellen und montieren (lassen) und müssen nur die direkten Kosten der Wallbox+Montage tragen. Zum Glück haben ALLE Eigentümer hier mitgemacht, so dass der Kostenblock optimal verteilt wird und später keine Nachzügler nachverrechnet werden müssen.

Die Kosten pro Wallbox fallen an, wenn konkret eine Wallbox am Stellplatz montiert und in Betrieb genommen werden soll. Hier haben 22 von 23 mitgemacht.

Somit sind es in Summe ca. 37.000 EUR für 22 Wallboxen bzw. 23 Stellplätze.

Pro Stellplatz MIT Wallbox: 1650 EUR abzüglich 900 EUR Förderung = 750 EUR Gesamtkosten

Pro Stellplatz OHNE Wallbox, aber Beteiligung an den zentralen Kosten (= "Vorbereitung des Stellplatzes für Elektromobilität"): 350 EUR


Im Vergleich dazu lagen die Angebote von The Mobility House um ein Vielfaches höher. Hier hätte alleine die
Zentralinstallation (s.o. zzgl. Lastmanagement) 37.000 EUR
pro Wallbox 3500 EUR (dynamisches Lastmanagement) bzw. 2800 EUR (statisches Lastmanagement).
Bei gleicher Verteilung der Kosten wären hier also 5100 EUR (dyn. LM) bzw. 4400 EUR (stat. LM) angefallen, 900 EUR Förderung noch nicht abgezogen.
Als Summe bei ebenfalls 22 Wallboxen wären hier 114.000 EUR (dyn. LM) bzw. 98.000 EUR angefallen, was immerhin Faktor 3 ggü. ChargeX ist. Aber so weit wäre es gar nicht gekommen, weil es den meisten zu teuer gewesen wäre.

Das Angebot mit dem dynamischen Lastmanagement über Alfen von unserem Stadtwerk beläuft sich auf 10.000 EUR zentrale Kosten + 2800 EUR je Wallbox. Bei verteilten zentralen Kosten somit: 3200 EUR pro Stellplatz mit Wallbox, 900 EUR Förderung noch nicht abgezogen.

In Summe ist ChargeX also deutlich günstiger und erfüllt wahrscheinlich genau denselben Zweck, da die Hausanschlussleistung der begrenzende Faktor für jedes der Systeme ist.

Zwei Nachteile nehmen wir mit ChargeX bewusst in Kauf:
- Pro System können nur 11 kW phasenscharf verteilt werden, wenn also an einem System drei Autos hängen gibt's entweder 3,7 kW pro Fahrzeug oder sie werden nacheinander geladen, während sich die anderen Systeme langweilen und nichts zu tun haben.
- Es müssen zwei separate Stromlieferverträge für die Wallboxen abgeschlossen werden, ein Anschluss über den Haushaltszähler ist nicht möglich, daher ist eine jährliche Nachverrechnung der geladenen Strommengen notwendig. Aber das ist gleichzeitig auch eine Stärke, weil wir so nach §14a EnWG ein reduziertes Netzentgelt bei netzdienlicher Steuerung erhalten können.

Aber der Preisvorteil rechtfertigt die kleineren Nachteile allemal! So wurde es auch in der Eigentümerversammlung diskutiert und letztendlich beschlossen.
Der Fuhrpark:
Alltag: Land Rover Range Rover Velar P400e (07/2022) + Kia EV6 GT-Line RWD (12/2023) + Opel Astra L ST Ultimate (12/2023)
Spaß: Alfa GT 3.2 V6 Distinctive (02/2005) + Renault Fuego GTX 2 litres (05/1983)
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