Verbrauchswerte aus der Praxis

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Re: Verbrauchswerte aus der Praxis

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Ja, der Peukert-Effekt beeindruckt durch Erwähnung. Klingt schlau und relevant.
Er spielt aber kaum in erwähnenswertem Maße eine Rolle bei einem ziemlich neuen e-up im Sommer. Der Akku ist neu, der Temperaturbereich passend, das Auto hat gleiche Zellen wie der e-tron 55, darf sie aber nur mit 40% belasten. Mehr gibt die Motorsteuerung nicht frei. Stadtnah im normalen Straßenverkehr ist es kaum möglich, mehr als 20% der im e-tron üblichen Zelllast für mehr als 3-4 Sekunden abzurufen. Da kann man von einer hohen Belastung nicht reden.
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Re: Verbrauchswerte aus der Praxis

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burgerman hat geschrieben:
pcandre hat geschrieben: Dort liest du ihn ab, aber meine Frage war, wie entsteht dieser Wert in unseren Fahrzeugen bzw. wie wird dieser berechnet?
Natürlich kann kann man die grundsätzliche Frage stellen, ob die SOC-Anzeige zwischen 0 und 100% wirklich linear den aktuell tatsächlich vorhandenen Netto-Energieinhalt des Akkus abbildet. Ich gehe in meinen Berechnungen davon aus, dass das so ist. Aber sicher weiß ich es nicht und die Frage wird höchstens ein Entwickler von VW valide beantworten können.

Immerhin habe ich als Beispiel (a) eine sehr lange Fahrstrecke und (b) ohne Zwischenladen genommen, beides sollte insgesamt den Fehlerbetrag durch eine ggf. vorhandene Ungenauigkeit der SOC-Anzeige minimieren.


Wirklich selbst testen kann man die Genauigkeit der Verbrauchsanzeige nur mit folgendem Szenario:
- Auf 100% aufladen.
- Fahrzeug komplett auf Null leerfahren, ohne Zwischenladen, bis das Auto liegenbleibt.
- Am besten an einem Tag ohne größere externe Einflüsse (konstante Außentemperatur, kein Regen).
- Den angezeigten Verbrauch vergleichen mit dem tatsächlichen Wert:
32,3 kWh ./. gefahrene km.

Wer hat Zeit und Lust? ;-)
Morgen...!
Deine ursprüngliche Fand ich sehr interessant und hab mir nochmals ein paar Gedanken dazu gemacht.

Zusätzlich zu der Problematik, woher der SOC Wert überhaupt kommt, nimmst Du an, dass der Akku eine Kapazität von 32.3 kWh besitzt. Grundsätzlich richtig, aber auch wieder stark von der Temperatur abhängig.

Das Datenblatt des Akkus beschreibt folgendes[1]:

Wird der Akku bei 25°C geladen ergeben sich für folgende Temperaturen die dahinter befindlichen Kapazitäten.
-20°C -> 60.2%
-10°C -> 84.2%
0°C -> 90.4%
25°C ->100%
45°C ->102%

Ist die Zelle jedoch kalt und hat dadurch einen erhöhten Innenwiderstand, kann sie den Strom schlechter aufnehmen. Also hat sie schon früher ihre Ladeschlussspannung erreicht muss die Ladung früher beendet werden als im Warmen (25°C) zustand. Beispielhaft an einer CR18650B1S Zelle von Panasonic dargestellt[2].

Das schlimme daran ist, beide Effekte addieren sich...

In deinem Fall könnten sich die Unterschiede zum einen darauf zurückführen lassen, dass Du das Fahrzeug in "kalter" Umgebung geladen hast (Ladeschlussspannung früher erreicht = weniger Kapazität im Akku) und das das Fahrzeug im "kalten" Zustand entladen wurde (siehe Werte oben). Zum Anderen ist die Validität des SOC Wertes noch fraglich. ;)


MfG André

[1] https://goingelectric.de/forum/download ... p?id=76730
[2] https://shop.battex.cz/pdf/NCR18650B-D.pdf
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Re: Verbrauchswerte aus der Praxis

Wattwolltihr
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ACDCisenough4me hat geschrieben: Ja, der Peukert-Effekt beeindruckt durch Erwähnung. Klingt schlau und relevant.
Er spielt aber kaum in erwähnenswertem Maße eine Rolle bei einem ziemlich neuen e-up im Sommer. Der Akku ist neu, der Temperaturbereich passend, das Auto hat gleiche Zellen wie der e-tron 55, darf sie aber nur mit 40% belasten. Mehr gibt die Motorsteuerung nicht frei. Stadtnah im normalen Straßenverkehr ist es kaum möglich, mehr als 20% der im e-tron üblichen Zelllast für mehr als 3-4 Sekunden abzurufen. Da kann man von einer hohen Belastung nicht reden.
Es sollte gar nicht „schlau“ klingen, sondern eher den Faktor Zeit, aus dem Post vor meinem, besonders vor Augen führen.

Es macht ja schon einen Unterschied, ob ich den Akku mit 24 kW leer ziehe oder nur mit 5 kW.
Sprich mit 130 km/h oder 50 km/h.
Ich hab im Kopf, dass das bis zu 5% bei Li-ion sein können, ohne Garantie.

Und es ging auch nicht um die hohe/niedrige Belastung der Zellen im Vergleich mit den etron Zellen.

Re: Verbrauchswerte aus der Praxis

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Morgen...!
Ich hab noch ein paar interessante Durchschnittswerte für verschiedene Jahreszeiten für meine Standardstrecke (25km one way) gen Arbeit. Bei der Logik, ab wann ein neuer Langzeitdurchschnittswert angelegt wird, bin ich raus...keine Ahnung. Als Laternenparker steht das Fahrzeug immer draußen. Seit Mai darf ich in der Firmentiefgarage parken und laden, davor parkte und lud ich im offenen Firmenparkhaus (saukalt im Winter). Nun bin ich auf den Winterverbrauch gespannt.
Zusammengefasst.png
Durchschnittswert 1
Zeitraum: 04.11.2020 - 10.02.2021
Stromverbrauch: 15.5 kWh/100km
Motorverbrauch: 13.1 kWh/100km
Wechselstromverbrauch: 5.3 kWh/100km
Rekuperation: 2.9 kWh/100km
On Top: tägliches Vorheizen +3 kWh/100km (2x Vorheizen bei 100km)

Durchschnittswert 2
Zeitraum: 10.02.2021 - 07.05.2021
Stromverbrauch: 13.4 kWh/100km
Motorverbrauch: 12.5 kWh/100km
Wechselstromverbrauch: 3.6 kWh/100km
Rekuperation: 2.7 kWh/100km
On Top: teilweise Vorheizen
Info: Der höchste jemals gemessene Wert für meine Standardstrecke entstand am 11.02.2021 frühmorgens mit 20.4 kWh/100km. Ich glaube, wir hatten damals rund -18°C.

Durchschnittswert 3
Zeitraum: 07.05.2021 - 28.07.2021
Stromverbrauch: 9.9 kWh/100km
Motorverbrauch: 11.9 kWh/100km
Wechselstromverbrauch: 1.1 kWh/100km
Rekuperation: 3.1 kWh/100km

Bei meiner Strecke wäre das ein Verbrauchsunterschied, Sommer zu Winter, von +56% (ohne Vorheizen) bzw. +~86% (mit Vorheizen).

MfG André
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Re: Verbrauchswerte aus der Praxis

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Was bedeutet die Angabe "Wechselstromverbrauch"?
Ansonsten finde ich die Gegenüberstellung sehr interessant. Drei Zonen: Winter, Frühling und Sommer.
Man erkennt auch gut den sehr geringen Innenwiderstand der Zellen. Die Reku weicht kaum ab. Um die 3 kWh/100km. Bei meinem iMiEV Drilling war der Innenwiderstand sehr Temperaturabhängig. Da hatte ich im Winter nur ca. 60% der Sommer Reku.
Auch der Motorverbrauch zeigt nur einen kleinen Anstieg im Winter. Sommer 11,9 und Winter 13,1. Das ist die dickere Luft und meist auch mehr Feuchtigkeit/Schnee auf der Fahrbahn. Der Wind ist auch eher stärker. Die Reifen machen nicht so viel aus.
Fährst du mit der Standard-Einstellung für die Heizung? Ich habe mir angewöhnt die Lüftung nach ein paar Minuten auf die kleinste Stufe zu stellen. Sonst wird die warme Luft nur hinten raus geblasen. Dann bleibt es bisher (0°C) dennoch schön warm. Wie es bei zweistellig im Minus aussieht, muß der Winter zeigen.
Gruß
Andreas


SAM EVII 106

Re: Verbrauchswerte aus der Praxis

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Andreas106 hat geschrieben: Was bedeutet die Angabe "Wechselstromverbrauch"?
[...]
Fährst du mit der Standard-Einstellung für die Heizung? Ich habe mir angewöhnt die Lüftung nach ein paar Minuten auf die kleinste Stufe zu stellen. Sonst wird die warme Luft nur hinten raus geblasen. Dann bleibt es bisher (0°C) dennoch schön warm. Wie es bei zweistellig im Minus aussieht, muß der Winter zeigen.
Morgen...!
Vielen Dank für dein Feedback.
Wechselstromverbrauch bedeutet beim Skoda alle Nebenverbraucher. Sprich, Radio, Heizung, Licht, Sitzheizung usw.
In der Übergangszeit / im Winter fahre ich meist 20°C (bei -18°C waren es auch mal 24°C, da der Kleine so schnell ausgekühlt ist) zu Beginn meist mit drei Balken in der Lüftungseinstellung, da die Frontscheibe frei werden muss. Ebenfalls ist die Sitzheizung an und die Spiegelheizung kommt ebenfalls zum Einsatz wenn diese gefrorenen oder mit einem Wasserfilm bedeckt sind. Die Frontscheibenheizung auch sporadisch, wenn eine Eisschicht drauf ist, welche bei der Standheizung nicht weg geht.

Mit Garage wäre das deutlich angenehmer...Aber den "Hausdrachen" aus seinem Revier vertreiben könnte eklatante Nachteile mit sich bringen. ;)

MfG André
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Re: Verbrauchswerte aus der Praxis

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es wird kühler gestern 9°C kein regen
Screenshot_20211020-094612.png
gib einem dummen ein pferd und der wissende wird verwarnt...

Re: Verbrauchswerte aus der Praxis

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Morgen...!
Ich hatte ein bissl Zeit und habe es endlich geschafft meine "geladenen kWh" und "entladenen kWh" mit Car Scanner auszulesen. Beide Werte unterscheiden sich um rund 40 kWh. Für die vielen Informationen zum Auslesen der Daten, die hier im Forum veröffentlich wurden, ein großes Dankeschön.
Ich würde mich über Euer Feedback zu folgenden Berechnungen/Gedankengängen freuen.

Aktueller Stand meines Wissens:
1. Die Skoda App gibt die Werte OHNE Standheizung/-kühlung an. (wissen wir)
2. Die mit Car Scanner ausgelesenen Werte der "geladenen kWh" sind INKLUSIVE Rekuperation. (müsste laut [1] auch so sein)

Aktuelle Gesamtkilometer: 13.889 km
Ausgelesene "geladenen kWh": 2.191 kWh
Damit ergibt sich ein Verbrauch von: 15.78 kWh/100km

Die zusammengefassten Langzeitdaten aus der Skoda App:
Verbrauch durchschnitt OHNE Reku: 15,13 kWh/100km
Verbrauch durchschnitt MIT Reku: 12,21 kWh/100km
Rekuperation durchschnitt: 2,93 kWh/100km das sind 19%

Jetzt haben wir eine Diskrepanz zwischen der Car Scanner App von 15,78 kWh/100km zu der Skoda App von 12,21 kWh/100km. Meiner Ansicht nach muss man die Rekuperation (19% oder 461 kWh) noch von den ausgelesenen "geladenen kWh" (2.191 kWh) abziehen. Damit erhält man 1.775 kWh und landet somit bei 12,8 kWh/100km, die man wirklich geladen hätte. Es besteht also eine Diskrepanz zwischen Skoda App und Wirklichkeit von rund 0,6 kWh/100km oder rund 5%.

Wer keine Standheizung/-kühlung nutzt, hätte jetzt vermutlich seinen "realen" Verbrauch kalkuliert.

Ich, als Laternenparker, habe jedoch die Standheizung regelmäßig benutzt. Verteilt über 4 Monate (~80 Arbeitstage) vielleicht an ca. 50 Arbeitstagen. Ich nehme weiterhin an, dass jede Nutzung der Standheizung (5 Min.) rund 1,5 kWh verbraucht (passt das ungefähr?). Der Gesamtverbrauch der Standheizung beliefe sich dann auf rund 75 kWh.

Finale Kalkulation für meinen Verbrauch:
Aktuelle Gesamtkilometer: 13.889 km
Ausgelesene "geladenen kWh": 2.191 kWh
Rekuperation durchschnitt: 416 kWh
Verbrauch Standheizung: 75 kWh
Gesamtverbrauch: ~1.850 kWh

Daraus ergibt sich ein realer Verbrauch von rund 13,3 kWh/100km. In meinem Fall besteht zwischen Skoda App und realen Verbrauch ein Unterschied von rund 1,1 kWh/100km oder rund 9% aufgrund der Nutzung der Standheizung/-Kühlung.

Wenn man nun noch von 15% Ladeverlusten (AC) ausgeht, liegt man bei rund 15,3 kWh/100km. Das wäre voll in Ordnung...;)

MfG André

[1] viewtopic.php?p=1395431#p1395431
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Re: Verbrauchswerte aus der Praxis

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was hat deiner entladen, denn nur die zählen für den verbrauch oder?
da wir bis heute ausschließlich an unserem go-e charger geladen haben und 31start kWh vom autohaus dazu rechnen kommen wir laut mid zähler auf 1263kWh+31kWh abzgl. soc 97% und 10216km mit verlusten ca. 9,54% auf 12,36kWh/100km.
gib einem dummen ein pferd und der wissende wird verwarnt...

Re: Verbrauchswerte aus der Praxis

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ar12 hat geschrieben: was hat deiner entladen, denn nur die zählen für den verbrauch oder?
da wir bis heute ausschließlich an unserem go-e charger geladen haben und 31start kWh vom autohaus dazu rechnen kommen wir laut mid zähler auf 1263kWh+31kWh abzgl. soc 97% und 10216km mit verlusten ca. 9,54% auf 12,36kWh/100km.
Morgen...!
Hab vielen Dank für deine Rückmeldung. Der "entladen Zähler" ist rund 40 kWh geringer als der "geladen Zähler". Macht bei mir also nicht viel aus. :)

Wärst du so freundlich und könntest zusätzlich mal folgende Werte posten?

1. Den Durchschnittsverbrauch gesamt (aus der App).
2. Den Durchschnittsrekuperationswert gesamt (aus der App).
3. Den geladen/entladen Zähler aus deinem OBDII.
4. Nutzt du die Standheizung, wenn ja, wie oft? Pi mal Daumen.

Bei der von dir genannten Strecke müsstest du bereits drei Langzeitverbräuche in der App haben. Dann wäre es genial, wenn du diese einzeln oder zusammengefasst postest...

Da du ausschließlich am go-e charger geladen hast, kommt man damit vielleicht zu einem passablen Ergebnis wie man die Rekuperation, hinreichend ungenau, bei den geladen/entladen Zähler heraus rechnet. ;)

Vielen lieben Dank.

MfG André
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