Umweltbundesamt: Elektroautos zu laut und zu leise

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Umweltbundesamt: Elektroautos zu laut und zu leise

Spürmeise
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Der oberste Verbrennungmotor-Lobbyverein, das Umweltbundesamt (immer wieder mal Personalunion mit dem VCD Bundesvorstand) weist wieder einmal nach, wie wenig Elektroautos bei der Lärmminderung bringen können: Kaum Lärmminderung durch Elektroautos.

Hinzu kommen die Geräusche der Leistungselektronik, die lastabhängig sind und hauptsächlich beim Anfahren sowie beim Bremsen mit Energierückgewinnung, dem sogenannten Rekuperieren, entstehen.

Also ich empfand kürzlich sogar das leichte Sirren eines ZOEs an einer innerörtlichen Steigung in Neuenstein wesentlich angenehmer als die kurz davor angetroffenen brummenden und Abgasschwaden verpuffenden Verbrenner-PKWs.

An Stadtstraßen mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h beträgt die Minderung gerade einmal 0,1 dB(A) [...]
- weil der Anteil von Elektroautos im Verkehr bekanntlich gering ist und weil - angeblich - das Antriebsgeräusch von Verbrennern nur bis etwa 25 km/h dominant sei. Demgegenüber weiß der Bauleiter einer Straßenverkehrsbehörde: denn bei Geschwindigkeiten unter 70 Kilometern pro Stunde ist vor allem der Motorenlärm zu hören. Das halte ich für wesentlich realistischer. Aber dann würde ja das "Argument" des UBA wegfallen, Elektroautos würden selbst innerorts nichts zur Lärmminderung beitragen.

Da laut Umweltbundesamt mittelfristig kein nennenswerter Beitrag zur Lärmminderung zu erwarten [sind], muss die Elektromobilität sicher schon in ihren Ansätzen bekämpft werden! Das wird auch den VCD-Mitgliedern so beigebracht!
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Re: Umweltbundesamt: Elektroautos zu laut und zu leise

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  • Vanellus
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Eine wesentliche Begründung für die Behauptung, dass E-Autos keine merkbare Minderung des Straßenlärms bringen, ist die ja zutreffende Feststellung, dass wir zur Zeit 43 Mio. Pkw auf Deutschlands Straßen haben. Wenn es 2020 1 Mio. E-Autos geben sollte und die 1 Mio. Verbrenner ersetzen, steht es 42 Mio. zu 1 Mio. Dass man das nicht hört, dürfte klar sein - spricht aber nicht gegen das E-Auto. Vor allem weil ja noch dann mehr als 15 Mio. Lkw dazu kommen.
Für diese Feststellung bedurfte es keiner Studie.
Zoe Zen seit 10.7.2013, verkauft im Juni 2019 mit 108.000 km, erster Akku, still going strong
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Re: Umweltbundesamt: Elektroautos zu laut und zu leise

DaftWully
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Ich würde den Pennern vom VCD und allen Interessierten mal empfehlen, sich an einer beliebigen Kreuzung oder Ampel hinzustellen und sich anzuhören, wie laut E-Mobile und Verbrenner sind,

OK, ist zu einfach für Hyperintdlligente.

DaftWully
e-Golf Verbrauch zzt. Bild

Re: Umweltbundesamt: Elektroautos zu laut und zu leise

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Ich vermute mal (sehr wohlwollend formuliert), dass das UBA die Elektroautos mit den super leisen, neuesten Generationen von bestens schallisolierten Verbrennern verglichen haben. Und da muss ich in der Tat gestehen, dass ich deren Geräusche auch kaum noch im Verkehr wahrnehme. Aber das sind dann alles Oberklasseautos; die kleinen Fahrzeuge sind m.E. nach wie vor sehr viel lauter als E-Autos.

Edit: Habe die "Position" des UBA nochmal gelesen. Es ist für mich wirklich unklar, ob die generelle Behauptung stimmt, dass bei PKW bereits ab 25 km/h das Abroll- und Fahrgeräusch gegenüber dem Motorengeräusch dominiert. Wie oben gesagt: ich vermute, dass das nur für sehr gut schallisolierte neu Verbrenner gilt (wenn überhaupt).
Zoé Zen, 07/2013 bis 08/2020. 3/18: Akku-Upgrade auf 41 kWh. Wallbox 11 kW. Kia e-Niro Vision 64 kWh seit Juli 2020.

Re: Umweltbundesamt: Elektroautos zu laut und zu leise

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DaftWully hat geschrieben: sich an einer beliebigen Kreuzung oder Ampel hinzustellen
Viel beeindruckender ist die fast schon gespenstische Ruhe, wenn bei einem e-Auto-Stammtisch in einem Biergarten mehr oder weniger gleichzeitig die direkt davor geparkten 1 Model S, 2 Leafs, eine Zoe und ein Twizy davonfahren.

Wer den Unterschied zu 5 gleichzeitig losfahrenden Verbrennern nicht merkt, braucht dringend einen Termin beim HNO oder beim Verbrenner-Lobby-Exorzisten...

Auf einer Straße, wo die Autos mit 60 rollen, ist der Unterschied meist wirklich gering. Aber in der Stadt wird nun mal viel angefahren.

Gruss
Umbi
10 Jahre Zoe, 41kWh seit Ende 2018 - Verbrauch ab Zähler mit allem (Ladeverluste) und scharf (Vorheizen) Bild
Aixam eCoupé 2018 - E-Auto ab 15 Jahren - man kommt auch mit 45 km/h an - dank der Ampeln meist gleichzeitig. :-)

Re: Umweltbundesamt: Elektroautos zu laut und zu leise

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  • kai
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Am besten ist das Stopp/Start System der fossilen Verbrenner

Ampel rot - Alle Motoren gehen aus
Ampel grün - Alle Motoren gehen an (ziemlicher Lärm und auch bestimmt nicht die optimalste Verbrennung)

Da sowas.

Gruß

Kai
Tesla M3 P Midnight Grey, CrOhm Box/22kw, PV seit 2009 mit EV und 9,43 kWp, Tesla PW 2 mit BackupGateway
Skoda CityGo e

Re: Umweltbundesamt: Elektroautos zu laut und zu leise

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Spürmeise hat geschrieben:An Stadtstraßen mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h beträgt die Minderung gerade einmal 0,1 dB(A) [...]
- weil der Anteil von Elektroautos im Verkehr bekanntlich gering ist und weil - angeblich - das Antriebsgeräusch von Verbrennern nur bis etwa 25 km/h dominant sei.
Naja wenn man die MEssung oder hochrechnung auf BAsis der Zulassungszahlen macht, kann da ja kaum ein Meßbarer Unterschied bei heraus kommen. Das ist aj etwas so, als wenn man an einer Straße 8h lang mißt und dann auf diese Zeit verteilt 3 Elektroautos vorbei fahren...
Verwendung korrekter physikalischer Einheiten
"Online" heißt nicht, das ich gerade hier im Forum aktiv bin.

.

Re: Umweltbundesamt: Elektroautos zu laut und zu leise

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  • Nik
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Ich finde den Artikel inhaltlich korrekt dargestellt, nur daß der Leser die falschen Schlüsse ziehen soll, ist offensichtlich :(

Ich habe eine Zeit lang etwas mehr mit Akustik zu tun gehabt.
Es ist eine Tatsche, daß der Kontakt Rad-Fahrbahn mit steigender Geschwindigkeit den größeren Einfluss auf den Gesamtlärmpegel hat.
Somit wäre eine, aus diesem Papier resultierende, Kosequenz, daß der Bund mehr Mittel in Flüsterasphalt stecken sollte.
Oder daß Reifenhersteller über gesetzliche Vorgaben gezwungen werden, leisere Reifen herzustellen.
Mann Kann aber auch resultieren, daß E-Autos quatsch sind.

Jeder liest, was er lesen will.

@ Kai: +1
Gruß Nik

Re: AW: Umweltbundesamt: Elektroautos zu laut und zu leise

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Nik hat geschrieben: Oder daß Reifenhersteller über gesetzliche Vorgaben gezwungen werden, leisere Reifen herzustellen.
Nun gibt es bei der Reifenkonstruktion leider einige Zielkonflikte.
Wollt ihr denn den super Flüsterreifen haben, wenn der dafür längere Bremswege, einen höheren Verbrauch, geringere Lebensdauer und schlechteres Nassbremsverhalten mit sich bringt?
Ist halt immer ein Kompromiss zwischen verschiedenen Anforderungen. Mir ist der Rollwiderstand besonders wichtig. Darf dafür auch lauter sein.
Gerade keine Lust auf GE.
Geht Radfahren, ist schöner.

Re: Umweltbundesamt: Elektroautos zu laut und zu leise

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Das einzige Lärmproblem bei Elektroautos sehe ich beim laden. Hier fiepts, an der nächsten Straßenecke läuft ne Wasserpumpe und im Sommer vielleicht noch der ein oder andere Lüfter. Bei einer Vielzahl von Fahrzeugen kann das schon eine unruhige Nacht werden.

Im Verkehr sehe ich das nicht so dramatisch. Das brummen eines Verbrenners ist immer unangenehm, unentspannt, unnatürlich, aber eben gewohnt. Selbst wenn die Reduzierung nur 0,1 dB(a) betragen sollte, so ist es zumindest keine Verschlechterung der jetzigen Situation und die direkte Schadstoffreduzierung an der Kreuzung kann auch keiner wegdiskutieren.
2012-2015: Think PIV4 || 2016-2018: VW e-up!
2018-2020: Mietfahrzeuge || 2021-2023: Renault Twingo Electric
Und nun Deutschlandticket Nutzer ohne Auto.
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