Ladesäulen Chaos

Re: Ladesäulen Chaos

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Sicher nicht. Viele der Ladesäulenbetreiber sehen eine niedrige Auslastung und wollen durch hohe Preise die Fixkosten decken. Das funktioniert aber nicht. Eher würde ich nach Norwegen schauen, was dort verlangt wird, dann die Differenz der Strompreise draufschlagen und dann die höheren Steuern und Lohnkosten wieder abziehen.
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Re: Ladesäulen Chaos

drilling
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Köln Bonner hat geschrieben: Sicher nicht. Viele der Ladesäulenbetreiber sehen eine niedrige Auslastung und wollen durch hohe Preise die Fixkosten decken.
Ja und je höher die Preise desto niedriger die Auslastung, so etwas lernt man sogar in der Schule in BWL (zumindest damals in meiner Schulzeit). Glücklicherweise gibt es inzwischen genug Säulen so das man so gut wie nie gezwungen ist an einer bestimmten zu laden. Es gibt fast immer Ausweichmöglichkeiten.

Re: Ladesäulen Chaos

enabler
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drilling hat geschrieben:
enabler hat geschrieben: Es gibt also schon einen Richtpreis für Ladedienstleistungen der Zukunft: sucht Euch den teuersten NewMotion AC- und den teuersten DC-Ladepunkt raus und das ist es dann.
Ja, da hast du recht, das ist es dann mit der E-Mobilität, denn zu den teuersten NM AC und DC Preisen würde niemand laden wollen. Da ist ja sogar ein 12 Zylinder Benziner günstiger pro 100 km.
Das ist und bleibt doch immer das gleiche Geseiere: wer denkt, er kann mit reinem öffentlichen Laden günstiger, dem sei gesagt: Das wird sich nicht ausgehen - und die derzeitigen „Draufzahler-Modelle“ wie Maingau und Co sind ja in den Niederungen der betriebswirtschaftlichen Ebene angekommen.

Emobilität ist dann (und nur dann) günstig, wenn der Großteil zu Hause oder in der Arbeit geladen wird.

Das musste doch auch jedem Early Adopter mit Herzblut zu dem Thema klar sein: Es wird keine Infrastruktur errichtet, wenn keine Kostendeckung in Sicht ist.

Aber der Markt ist ja riesig: wenn also jemand hier ein Kostenmodell findet, welches die derzeitigen Preise unterbietet, dann: los gehts! diese Chance kommt nie wieder.

Was hingegen nichts hilft, ist sich selbst anzulügen und das Finanzierungsmodell des Elektroautos auf kostenlose öffentliche Ladestationen aufzubauen. Das wäre, gelinde gesagt, ungeschickt.

Re: Ladesäulen Chaos

enabler
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Köln Bonner hat geschrieben: Sicher nicht. Viele der Ladesäulenbetreiber sehen eine niedrige Auslastung und wollen durch hohe Preise die Fixkosten decken.
Ich bin überrascht, wie wenig Intelligenz und das Beherrschen einfachster statistischer Methoden den Betreibern zugetraut wird.

Vereinfacht und verkürzt gesagt: Derzeit ist es so, dass bei steigender Auslastung deutlich vor dem Erreichen des Break-Evens der Bestands-Infrastruktur weitere Ladepunkte errichtet werden müssen.

Re: Ladesäulen Chaos

drilling
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enabler hat geschrieben: Das musste doch auch jedem Early Adopter mit Herzblut zu dem Thema klar sein: Es wird keine Infrastruktur errichtet, wenn keine Kostendeckung in Sicht ist.
Die Realität widerspricht dir: es wird fleißig eine umfangreiche Ladeinfrastruktur errichtet, obwohl kurzfristig keine Kostendeckung in Sicht ist.

Re: Ladesäulen Chaos

enabler
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drilling hat geschrieben:
enabler hat geschrieben: Das musste doch auch jedem Early Adopter mit Herzblut zu dem Thema klar sein: Es wird keine Infrastruktur errichtet, wenn keine Kostendeckung in Sicht ist.
Die Realität widerspricht dir: es wird fleißig eine umfangreiche Ladeinfrastruktur errichtet, obwohl kurzfristig keine Kostendeckung in Sicht ist.
Echt jetzt? Hat die Gemeinde Dümpflkirchen bei Trollhausen eine geförderte eichrechtskonforme neue 22kW Mennekes vor dem Rathaus errichtet?

Ich entschuldige mich für den Sarkasmus, aber es gibt nichts schönzureden: Die derzeitigen Preise decken die Betriebskosten nicht. Und das wird sich nicht so bald ändern.

(Drilling, ich kann sehr gut damit leben, dass du mit diesen Informationen nicht klar kommst, aber wenn wir hier schon diskutieren, wäre zur Hebung des Niveaus ein wenig Lernbereitschaft schon hilfreich - nicht dass es so wie bei Deinem WLAN-Tick endet)

Re: Ladesäulen Chaos

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drilling hat jedoch Recht. In Deutschland stehen 17.000 Ladestationen, von denen 99% aktuell keinen Gewinn erwirtschaften. Trotzdem werden sie errichtet. Daher finde ich deine Antwort unpassend.

Ob sich die Betriebskosten durch die Einnahmen aus den Ladevorgängen abdecken lassen, muss von Fall zu Fall untersucht werden. Wenn ich das teuerste Backend gewählt habe, wird es schwierig. Bei NewMotion haben wir 4 Euro/Monat zu bezahlen und die bekommen wir locker eingespielt (Anm.: Ladepreis 39 Cent/kWh). Dazu kommen noch die regelmäßigen Kosten für den Elektriker. Auch das lässt sich abbilden. Schwieriger wird es bei den Investitionskosten für die Anschaffung sowie der Auf- oder Umrüstung für die Eichrechtskonformität. Das sind Kosten, die wir zunächst und auch auf absehbare Zeit selber tragen müssen.
2012-2015: Think PIV4 || 2016-2018: VW e-up!
2018-2020: Mietfahrzeuge || 2021-2023: Renault Twingo Electric
Und nun Deutschlandticket Nutzer ohne Auto.

Re: Ladesäulen Chaos

drilling
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enabler hat geschrieben: aber wenn wir hier schon diskutieren, wäre zur Hebung des Niveaus ein wenig Lernbereitschaft schon hilfreich
Ich bitte dich das Niveau deiner Beiträge zu heben, du bist hier in diesem Thread der einzige der, anstatt sachlich zu diskutieren, persönlich wird, nur weil du anscheinend die Wahrheit nicht verkraften kannst.

Re: Ladesäulen Chaos

enabler
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Du bringst es doch toll auf den Punkt:
PowerTower hat geschrieben: ...Bei NewMotion haben wir 4 Euro/Monat zu bezahlen und die bekommen wir locker eingespielt (Anm.: Ladepreis 39 Cent/kWh). Dazu kommen noch die regelmäßigen Kosten für den Elektriker. Auch das lässt sich abbilden. Schwieriger wird es bei den Investitionskosten für die Anschaffung sowie der Auf- oder Umrüstung für die Eichrechtskonformität. Das sind Kosten, die wir zunächst und auch auf absehbare Zeit selber tragen müssen.
1.: die NewMotion Lolo ist eine gute halböffentliche Station, gut geeignet für „geschützte“ Bereiche wie Arbeitsplatz, Hotel, Einkaufszentren, etc.
2.: Du verrechnest pro kWh. Ladegäste, die Deine Station als Ersatz für ihre private Station nutzen und tagelang stehen, killen Deinen notwendigen Mindestumsatz von vier Euro + Elektrikerkosten.
3.: Du machst diese Wallbox-Dienstleistung als Dienst am Thema. Das ist toll, skaliert aber nicht und Du hast es oben ja auch beiläufig erwähnt: Dein Elektriker verschlechtert Dein Modell, weil er eben wohl auch von was leben muss. Und genau diese Personalkosten werden oft bei den Projekt-Kosten nicht berücksichtigt. Weder die eigenen („wieviel Stunden hat Dich das Projekt gekostet?“) noch die der externen Dienstleister. Spätestens bei zwanzig Lolos musst Du Deine Kosten berücksichtigen - und das killt Dein Geschäftsmodell.
4. Investitionskosten: ein wichtiges Wort beiläufig erwähnt :) : es ist ein Unterschied, ob ich eine Wallbox um 2.000, eine Standsäule um 8.000 oder einen Schnelllader um 30.000 (Fantasiezahlen) über zehn Jahre durch Aufschläge auf kWh-Kosten abfinanzieren muss.

Dein vorgestelltes halböffentliches Modell ist ja das, was ich meinte: Mit diesen kann man Ladeinfrastruktur verhältnismäßig günstig betreiben.

Öffentliche Ladeinfrastruktur hingegen mit hoher Verfügbarkeit, Vandalismus, Hotline, geographischer Verteilung, etc. hat ganz andere Kosten hinterlegt und die werden vom Betreiber weitergereicht.

Re: Ladesäulen Chaos

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Wir nutzen die Boxen jedoch im öffentlichen Bereich. Gibt wohl noch Regionen wo halbwegs anständige Menschen wohnen, so dass das dort bislang kein Problem ist.

Tagelange Standzeiten konnten wir bislang nicht beobachten. Dafür ist die Region (Erzgebirge) wohl auch zu dörflich, als dass dort jemand auf seine Mobilität verzichten möchte.
2012-2015: Think PIV4 || 2016-2018: VW e-up!
2018-2020: Mietfahrzeuge || 2021-2023: Renault Twingo Electric
Und nun Deutschlandticket Nutzer ohne Auto.
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