e-Golf im Winter besser für Langstrecke geeignet?

e-Golf im Winter besser für Langstrecke geeignet?

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Ich erlebe nun den ersten Winter mit meinem e-Golf und mache natürlich die absehbare Erfahrung, dass die Verbräuche im Stadt-/Umlandverkehr ordentlich nach oben gehen. Meine Durchschnittsgeschwindigkeit liegt so um die 35km/h, bei 1,5-2kW Dauer-Heizleistung um auf 20 Grad im Innenraum zu kommen, gehen da locker mal 5kWh/100km mehr auf das Konto des Winters.
Nun stöbere ich gerade so durch die Ladeleistungs-Beiträge zum e-Golf und den Drillingen, bei denen ja die Ladeleistung an CCS im Langstreckenbetrieb schon beim ersten (2020er Drillinge) oder ab der 2./spätestens der 3.CCS-Ladung deutlich einbricht. Nach kurzem Überschlagen im Kopf komme ich zu folgender gewagter These:
Weil sowohl der e-Golf als auch die Drillinge keine aktive Kühlung der Hochvoltbatterie haben kann es im Winter-Langstreckenbetrieb sein, dass man sein Ziel schneller erreicht, als im Sommer. Warum? Weil die kühle Außenluft die HV-Batterie so stark runterkühlt, dass ein CCS-Laden mit höheren Strömen möglich ist und der Verbrauchsnachteil (Heizen Innenraum) dadurch überkompensiert wird.
Die 2 kWh Heizleistung pro 100km bei Tempo 100 sollten doch recht flott durch höhere Ladeströme und den damit verbundenen Zeitvorteil wieder reinzuholen sein, oder? Mit Wärmepumpe sollte es sogar noch besser aussehen - bei sehr niedrigen Temperaturen konservativ mit COP 2,0 gerechnet bräuchte man nur 1kWh/100km mit gestiegener Ladeleistung überkompensieren.

Wie seht ihr das?
Hat das schon mal jemand ausprobiert? Gleiche Strecke Sommer vs. Winter mit (mehrmaligem) CCS-Nachladen unter dem Zeitaspekt?
Dass man absolut mehr kWh braucht, ist klar, aber Zeit...?
Ich freue mich auf eure Kommentare/Beobachtungen - oder auch Richtigstellungen.
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Re: e-Golf im Winter besser für Langstrecke geeignet?

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Björn Nyland hatte mit dem eGolf eine 1000km Challenge bei durchgehend Frosttemperaturen durchgeführt.
Um es vorweg zu nehmen: Selbst dabei kam der Rapidgateeffekt irgendwann zum tragen.
SmartED - einfach, wie für mich gemacht

Re: e-Golf im Winter besser für Langstrecke geeignet?

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Super, danke dafür.

Vielleicht hat jemand mal eine vergleichbare Strecke im Sommer/Winter abgefahren? Müssen ja keine 1000km sein, ich denke 400-600km sollten genügen, um einen Effekt feststellen zu können - oder auch nicht???
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Re: e-Golf im Winter besser für Langstrecke geeignet?

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Bei 400km nimmt es sich bis ca. 30°C nichts, da der Verbrauch und das Rapidgate sich die Waage halten.

Bei 600km hast du bis 25°C auch kein nennenswertes Rapidagte.

Alles über 750/800km ist schon hart an der Grenze der Quälerei.
e-Golf am 29.9.2017 bestellt, Abholung 1/2018 in DD. Seither >150.000km elektrisch unterwegs

e-Golf im Winter besser für Langstrecke geeignet?

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Ich fuhr vor einigen Jahren im Hochsommer Mannheim - München - Mannheim ohne großartige Pause in München.

Auf dem Hinweg lief alles locker flockig beim Schnellladen. Auf dem Rückweg wurde jeder Ladeaufenthalt zur Geduldsprobe, der letzte Stopp hat sich deutlich unter 20kW eingependelt.

Eine Fahrt nach Zürich und zurück nach dem gleichen Schema aber deutlich geringeren Temperaturen habe ich als weitaus weniger langwierig in Erinnerung. Leider hab ich hier keine Werte zur Hand.
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Re: e-Golf im Winter besser für Langstrecke geeignet?

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In dem Video von Bjørn wird die Drosselung immerhin erst ca. im letzten Drittel der 1000km Challenge wirklich spürbar - bei sehr niedrigen Außentemperaturen.
Sofern das mein eigenes Auto wäre, hätte ich bedenken, dass die Zellen nur einzelne Temperatursensoren haben und evtl Randbereichedeutlich stärker abkühlen, als Zellen im Batteriekern.
Weiterhin sind die Module ja überall im Unterboden verteilt und unterschiedlich vom Fahrtwind angeströmt.

Könnte mir vorstellen, dass nach mehreren Zyklen in relativ kurzem Abstand die Wärmeverteilung dann immer weiter auseinanderdriftet, die Temperatursonden aber melden "alles im grünen Temperaturbereich, Strom marsch!" und die chronisch halb eingefrorenen Randzellen kriegen eine eigentlich zu hohe Ladung ab
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Re: e-Golf im Winter besser für Langstrecke geeignet?

Misterdublex
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KillerTV hat geschrieben: Ich erlebe nun den ersten Winter mit meinem e-Golf und mache natürlich die absehbare Erfahrung, dass die Verbräuche im Stadt-/Umlandverkehr ordentlich nach oben gehen. Meine Durchschnittsgeschwindigkeit liegt so um die 35km/h, bei 1,5-2kW Dauer-Heizleistung um auf 20 Grad im Innenraum zu kommen, gehen da locker mal 5kWh/100km mehr auf das Konto...
1,5-2 kW im Stand ist echt viel.

Wir haben viele Kurzstrecken mit immer wieder Abkühlphasen und daher bewusst die Wärmepumpe genommen.

Als wir am Sonntag Spätnachmittag bei deutlich unter 0 Grad Celsius gestartet sind, zeigte der Bordcomputer im Stand 0,8 bis 1,2 kW bei laufender Heizung und Sitzheizung.
11/2017 bis 10/2023: VW E-Golf300 als Zweitfahrzeug, mit AHK (Heckträger) von Bosstow nachgerüstet,
08/2018 bis 09/2021: Smart Ed 451,
11/2021 bis heute: VW e-Up Aktiv als Erstfahrzeug,
11/2023 bis heute: Skoda Enyaq iV50 als Zweitfahrzeug.

Re: e-Golf im Winter besser für Langstrecke geeignet?

Micha83411
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Sind deine 0,8-1,2kw mit vorheizen oder ohne? Habe bei mir auch zwischen 0,8 und 2kw wenn er warm ist. Wenn die Heizung aus ist sind es 0,8kw , 0,5-0,6kw davon ist die Scheibenheizung die sich nicht abschalten lässt und sich automatisch je nach Witterung zuschaltet.
Egolf AB 03.03.20 , IR Scheibe , AID, CCS , Fahrerassistens Plus
KW19->, November->, Seit 29.07.20 44KW laut Portal Seit 6.10 -> KW48

Re: e-Golf im Winter besser für Langstrecke geeignet?

Beobachter
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Ich bin letztes Jahr zu Weihnachten von mir (Olten) nach Paris gefahren mit dem eGolf. Das sind rund 650km. Temperatur so um 5 Grad.
Das war schon eine grenzwertige Erfahrung. Zwar hatte ich auch bei der vierten Schnellladung kein Rapidgate, aber eben: vollgeladen gestartetund vier mal laden und zwar immer etwa von 20% bis 95%. Das war schon heftig. Mehr als 150km am Stück waren auf der hügeligen Autobahn nicht drin, trotz Beschränkung auf 100-110 km/h. Unter 19kWh auf 100km ging es nicht.
Ich habe die Strecke im Sommer nie gemacht, bin aber sicher, dass ich mit drei Mal laden durchkommen würde.
Daher nähme ich die Strecke im Sommer gerne einmal in Angriff, im Winter nicht mehr.

Re: e-Golf im Winter besser für Langstrecke geeignet?

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Beobachter hat geschrieben:
Ich habe die Strecke im Sommer nie gemacht, bin aber sicher, dass ich mit drei Mal laden durchkommen würde.
Daher nähme ich die Strecke im Sommer gerne einmal in Angriff, im Winter nicht mehr.
Das ist genau der springende Punkt. Ich vermute auch, dass bei der Strecke und dem Profil drei Mal laden reicht. Aber die zweite und vor allem die dritte Ladung werden deutlich länger dauern, weil die Ladeleistung gedrosselt wird.
Ich glaube subjektiv kommt es einem im Sommer kürzer vor, weil man längere Strecken fahren kann und eben nur drei Mal an Stelle von vier Mal Laden muss. Objektiv ist man aber zumindest mit Wärmepumpe im Winter schneller am Ziel - ohne Wärmepumpe könnte es knapp werden (so zumindest meine noch unbestätigte Vermutung). Weil man während des Ladevorgangs mehr Zeit einspart, als man durch kürzere Reichweite einbüßt.
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