Warum verkauft sich der Soul EV so schlecht

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Re: Warum verkauft sich der Soul EV so schlecht

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Ich kenne einen Soul EV Fahrer persönlich. Und der hat schon um das Fahrzeug kämpfen müssen. Als Bewohner einer Kleinstadt mit 500.000 Einwohnern war es ihm nicht möglich, ein Auto in eben dieser zu bekommen. Nein, er musste erst ins 120 km entfernte Cottbus fahren, diese E-Auto Hochburg von der alle immer reden. Wie er mir bereits mitgeteilt hat, muss er auch zum Service eben wieder nach Cottbus fahren.

Dieses Verfahrensweise kenne ich so bisher nur von Tesla. Es ist aber nicht so, dass es in Dresden und Nachbarstädten keine Kia Händler gäbe. Da läuft beim Marketing mächtig was schief. Wo kein Angebot besteht, kann auch keine Nachfrage generiert werden. Wir haben guten Willen gezeigt und wollten gern einen Soul EV bei der Dresden eMOBIL anwesend wissen, aber keiner der regionalen Kia Händler schien in der Lage zu sein, dies zu ermöglichen.

Bei allen anderen großen Autoherstellern kann ich das Fahrzeug selbstverständlich hier vor Ort kaufen. Manchmal ist sogar ein Vorführer vorhanden, den man entsprechend testen darf.

Die mangelhafte DC Versorgung in Sachsen mit einem einzigen (!) CHAdeMO Schnelllader ganz am Rand der Landkarte ist ebenfalls kein sonderlich gutes Verkaufsargument, aber nicht das Hauptproblem des Soul EV. Darunter leidet letztlich auch der Leaf, der sicher sonst mehr Akzeptanz finden würde. Nur Drillinge haben wir reichlich, aber die werden eben eher als Zweitwagen im Umkreis der eigenen Steckdose betrieben.
2012-2015: Think PIV4 || 2016-2018: VW e-up!
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Re: Warum verkauft sich der Soul EV so schlecht

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  • ghuck
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Es gibt nicht das ideale Elektroauto!

Fahre selbst einen Karabag New500 (11kwh Lithiumakku, Reichweite ca. 85 bis 90km - mit Winterreifen im Hügelland - , sparsamst und Lademöglichkeit ausschließlich 230V/3,0 kw).

So, und nun meine Aussage: "Das ideale Elektroauto!" mit der Einschränkung: "Für mein Lade- und Fahrprofil!"
Warum? Ich benutze es als Zweitfahrzeug, lege damit 90% meiner Fahrstrecken zurück, meist allein oder zu zweit. Habe eine maximale Fahrstrecke von 35 km in eine Richtung und kaum Gepäck. Lade zuhause mit einer PV-Anlage (5,5kwp d.h. die 3,0 kw bekomme ich ohne techn. Tricks gratis und lade auch bei Oma an der 12A Steckdose. Der Akku hält bei "Schnarchladung" doppelt solange wie bei Schnelladung, verlangt keine Miete und das Auto ist aus deutschen, langerprobten, ausgereifte Qulitätsprodukten gebaut (Staplertechnik Fa. Still/Linde). Wenn ich ein technische Problem habe, rufe ich den Servicewagen der Staplerfirma, die kommen sogar ins Haus.
Also ich verstehe die ganze Diskussion über "Schnelladung" und "Reichweite" überhaupt nicht. Ein Elektroauto ist nun mal (derzeit) "nur" für 80% der Menschen die Ideallösung und für weiter 10% eine Notlösung. Aber mit geringen Kosten und Aufwand 80% der Benzinfahrten bzw, Benziner zu ersetzen wäre doch ein toller Erfolg. Als "Vertreterfahrzeug" mit 1000km pro Tag ist es nun mal nicht geeignet - einfach akzeptieren, und in Zukunft werden wir unser Mobilitätsverhalten sowieso ändern (müssen):
Langstrecken vermeiden (Telekonferenz) oder mit der Bahn (elektrisch), Stadtverkehr mit (gutausgebauten) Öffis und das was übrigbleibt (schlecht ausgebaute Kurz- und Mittelstrecke) mit dem Elektroauto (reicht auch ohne Chademon und ohne 22kw-Lader). Eine 11kw Ladestation kostet Bruchteile einer Schnelladestation, eine 3kw Ladstelle gibts beinahe Gratis!
Eine Auto steht (im Normalfall) ca. 20 bis 22 Stunden pro Tag, und fährt vielleicht 2 Stunden. Also genug Zeit zum Laden, vorrausgesätzt es gibt genug Lademöglichkeiten (Strassenlaternen, Parkautomaten ...) oder idealerweise Induktionsladung unter den Stellplätzen. Technisch machbar, gar kein Problem und bequemer und günstiger als Schnellader und riesen Akkus.
Aber dazu gehört etwas mehr Vorstellungskraft der Autofahrer und mehr Visionen (und weniger Lobbiesmus) der Politiker.
Die Werbung und Medien leben mal von der Vermarktung eines Teslas, auch wenn sich nur wenige diesen Leisten können und ökonomisch ist diese Fahrzeug sicher nicht! Sicher er macht Spaß und hat auch eine Käuferschicht, so wie ein Ferrari und Porsche. Aber die zukönftige Elektromobilität präsentiert dieses Fahrzeug nicht!
Fazit: Lösungen sind technisch bereits vorhanden, wären wirtschaftlich leistbar und SOFORT umsetzbar. Einzig der politische Wille fehlt.

Re: Warum verkauft sich der Soul EV so schlecht

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stefan6800 hat geschrieben:Es fehlt einfach ein Alleinstellungsmerkmal..

In der Klasse


Golf.. Der einzige der aussieht wie ein normales auto


Mfg
Stefan
Also da fällt mir noch Spontan die B-Klasse EV ein
Im Herbst kommt Ioniq Bev und am 31.03 wird Model 3 vorgestellt.
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Skoda Enyaq 80x <-- der macht sowas von Spaß - WOW!

Re: Warum verkauft sich der Soul EV so schlecht

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@ghuck: perfekt auf den Punkt gebracht! Schön, das so klar in diesem Forum zu lesen :)

Ich habe damals den LEAF, den SOUL EV und den e-Golf ausgiebig getestet. Meine Wahl wäre auf den SOUL gefallen, aufgrund des genialen Designs, der guten Reichweite, des wirklich angenehmen Fahrens auf erhöhter Sitzposition. Weiters der spitzen Ausstattung zu einem, im Vergleich zu den anderen beiden, niedrigen Preis. Sitzheizung und Kühlung, Lenkradheizung, hochwertige Verarbeitung, tolle Haptik und viel Platz für FahrerIn und Mitfahrende.
Warum hab ich trotzdem den e-Golf genommen?
Der Kofferraum ist wirklich klein! Da hätten ein paar cm mehr Länge nicht geschadet.
Meine Frau mag das Design überhaupt nicht.
VW hat bei uns um die Ecke einen Händler, KIA ist etwas schlechter gelegen.

Trotzdem: der SOUL EV ist ein tolles Auto, und hätte es verdient, mehr verkauft zu werden!
e-Golf seit 16.02.2016
ID4 1st Max am 28.12.2020 bestellt, am 30.07.2021 geliefert

Re: Warum verkauft sich der Soul EV so schlecht

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PowerTower hat geschrieben:Ich kenne einen Soul EV Fahrer persönlich. Und der hat schon um das Fahrzeug kämpfen müssen.
Als Bewohner einer Kleinstadt mit 500.000 Einwohnern war es ihm nicht möglich, ein Auto in eben dieser zu bekommen. Nein, er musste erst ins 120 km entfernte Cottbus fahren, diese E-Auto Hochburg von der alle immer reden. Wie er mir bereits mitgeteilt hat, muss er auch zum Service eben wieder nach Cottbus fahren.
mangelndes Engagement bei Händlern ist bei Kia wirklich ein Drama.
Das sehe ich auch als einen der Hauptgründe für den geringen Absatz. Es stimmt, man muss leider etwas weiter laufen um engagierte Händler finden.
Ich habe mir nach dem Kauf mal den Spass gemacht, verschiedene Kia-Häuser im Umkreis nach EV-Aktivitäten zu befragen.
Das Ergebnis war niederschmetternd.
Bei allen anderen großen Autoherstellern kann ich das Fahrzeug selbstverständlich hier vor Ort kaufen. Manchmal ist sogar ein Vorführer vorhanden, den man entsprechend testen darf.
Das unterschreibe ich nicht. In den vergangenen Wochen habe ich mit einigen Menschen gesprochen, welche sich neu mit dem Thema auseinander setzen und bei unterschiedlichen Herstellern gezielt nach EV gefragt haben. In den meisten Fällen wurde vom Autohaus sofort und gezielt zum Vebrenner "beraten".
Bei Kia scheint diese Ignoranz leider besonders ausgeprägt zu sein.
Kia Soul EV seit April 2015 im Einsatz (~ 95.000 km)
Nissan Leaf 2. Zero Edition seit Juni 2018 im Einsatz (~ 42.000km)
Kia e-niro 64 MJ 2020 Spirit 3P. seit Juli 2020 im Einsatz (~ 55000 km)
PV-Anlage 8,9 kWp, Speicher 6,5 kWh

Re: Warum verkauft sich der Soul EV so schlecht

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Die Autohäuser, die den Kunden zum Verbrennerkauf umerziehen wollen, haben aber prinzipiell die Möglichkeit E-Autos zu verkaufen, wenn der Kunde sich denn absolut nicht umstimmen lassen will. Spontan fallen mir da VW, BMW, Smart, Renault, Nissan und Mitsubishi ein, die sogar alle über eine Lademöglichkeit an ihren Dresdner Autohäusern verfügen.

Ich weiß nicht ob man bei Kia den Soul EV prinzipiell in jedem Autohaus kaufen kann und viele nur nicht wollen, oder ob es tatsächlich nur eine Hand voll Autohäuser gibt, die dieses Auto überhaupt anbieten können / dürfen. Nach seiner und meiner Erfahrung zu urteilen, scheint eher der zweite Fall zuzutreffen. So zumindest aus Sichtweise von außenstehenden Personen, ohne betriebsinterne Formalitäten zu kennen.
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Re: Warum verkauft sich der Soul EV so schlecht

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Damit hast Du das Problem auf den Punkt gebracht.
Bei Kia scheinen die Händler selbst zu entscheiden, ob Sie EV anbieten oder nicht.
Die meisten Häuser haben das Fahrzeug nicht im Angebot bzw. scheuen die Investition zur Weiterbildung von Mitarbeitern.
Hier fehlt eindeutig die Einflussnahme und Regulierung durch den Konzern/Hersteller.
Kia Soul EV seit April 2015 im Einsatz (~ 95.000 km)
Nissan Leaf 2. Zero Edition seit Juni 2018 im Einsatz (~ 42.000km)
Kia e-niro 64 MJ 2020 Spirit 3P. seit Juli 2020 im Einsatz (~ 55000 km)
PV-Anlage 8,9 kWp, Speicher 6,5 kWh

Re: Warum verkauft sich der Soul EV so schlecht

wasserkocher
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Ich habe mich für den Soul interessiert. Nach der Kontaktaufnahme mit Kia Deutschland kam eine E-mail, dass sie meinen Probefahrtwunsch registriert und weitergeleitet haben. Es kamen dann per Post noch Prospekte und ein bisschen Infomaterial.
Danach habe ich nie mehr etwas von Kia gehört.
ZOE Q210 seit 28.05.2013. R240 seit 22.07.2016. Model 3 seit 05.12.2022. EcoUp (CNG) seit 31.08.2017.

Re: Warum verkauft sich der Soul EV so schlecht

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Es gibt doch genug Angebote bei Mobile.de.
Warum soll man sich da mit unwilligen Händlern rumärgern?
ghuck hat geschrieben:So, und nun meine Aussage: "Das ideale Elektroauto!" mit der Einschränkung: "Für mein Lade- und Fahrprofil!"
Kann ein anderes Auto, das genauso viel oder weniger kostet, für Dich schlechter geeignet sein, weil es schneller laden und weiter und schneller fahren kann :?:
Warum sollte ein Nachteil daraus für Dich entstehen? Ich verstehe das wirklich nicht.
Gerade keine Lust auf GE.
Geht Radfahren, ist schöner.

Re: Warum verkauft sich der Soul EV so schlecht

Zoeteaser
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300bar hat geschrieben:
Zoeteaser hat geschrieben: Warum sollte ein Käufer eines neuen Fahrzeugs - auf die 22 KW-Lademöglichkeit verzichten?
Kann ich Dir sagen: weil es noch andere Maßstäbe für die Kaufentscheidung eines Fahrzeug gibt als die Lademöglichkeit.
Dazu gehören auch Ausstattung, wohlfühlen, Gesamtpaket.
Das habe ich in meinem Beitrag ausreichend beschrieben.

Deine Botschaft lautet, nimm einen Zoe, alles andere ist sowieso nicht alltagstaglich
Die Anforderungsprofile der Menschen sind unterschiedlich.
Wenn ich mich mit Menschen über EV spreche, dann versuche ich Ihnen eine Empfehlung für Ihr Profil zu geben und nicht eine Ansage Hersteller X ist der Tollste.

Akzeptiere einfach mal die Tatsache, dass Leaf, Soul, Drilling, BED, Golf oder sonst was Fahrer nicht einfach nur Deppen sind.
Jeder hat sein Profil, Anforderungen, Motivation und Geschmack.
Die ewige Leier vom heilbringenden Zoe ist kontraproduktiv und erinnert mich manchmal eher an einen Wettbewerb im Längenvergleich primärer männlicher Geschlechtsteile. Gähn...

Hier im Forum haben viele Leute Ihre Entscheidung schon getroffen. Prima!
Noch mehr gibt es, welche noch in der Findungsphase sind.
Etwas mehr Objektivität würde die Sache deutlich voranbringen.

Sehr objektiv von Dir geschrieben, muss ich schon sagen, Respekt! Mit keinem Wort habe ich Fahrer anderer Autos als "Deppen" bezeichnet, oder? Geht's noch?
Noch habe ich geschrieben, das ein Renault Zoé das einzig richtige Elektroauto ist. Es gibt aber wohl viele Fahrer, die auch andere Fahrzeuge vorziehen, und die wegen ihrer Heimlademöglichkeit, Fahrprofil und dem stimmigen Gesamtpaket ein anderes Auto vorziehen. Jeder darf das tun, aber man darf auch anderer Meinung sein.
Wir sind hier nicht im Kindergarten, und beleidigen lassen muss ich mich auch nicht von Dir. Aber genauer zu lesen, was ich geschrieben habe und was NICHT, und dabei sachlich zu bleiben, das sollte Dir wenigstens gelingen, finde ich.
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