Skepsis: Wie steht es um Sono Motors / mit der Serienreife des Sion?

[MerivaGlühkopf]

Da wird eine Stellungnahme sicherlich nicht kommen so lange es laufende Verfahren sind.


Forderungen kann man immer stellen, ob das berechtigt ist wird vor Gericht entschieden - wenn es keinen Vergleich gibt.




VG,
MG

[Martin1978]

Was ist denn eigentlich mit den ganzen anderen Lieferanten? Ist denen die ständige Verschiebung der Produktion egal? Die müssten doch eigentlich schon ab 2019 Teile für 36.000 Fahrzeuge pro Jahr liefern. Das muss doch eingeplant sein, oder denken die alle, dass es eh nichts wird?

[kleinemamma]

"Forderungen kann man immer stellen"

Man klagt nur dann, wenn man davon ausgeht daß man auch Recht bekommt. Wenn die Klage abgewiesen wird, wird es teuer.

Wenn Elring Klinger tatsächlich auf 24 Millionen Euro Klage eingereicht hat beim Landgericht Stuttgart, dann riskieren sie allein für die erste Instanz Verfahrenskosten von 773.410 Euro.

https://www.anwalt.de/rechtstipps/gerichtskostenrechner

[Martin1978]

ElringKlinger hat 10.000 Beschäftige. Einige davon werden vermutlich in der hauseigenen Rechtsabteilung arbeiten und Volljuristen sein. Ich gehe davon aus, dass die Ihre Erfolgschancen recht gut einschätzen können.

Ein Urteil zu Ungunsten von Sono kombiniert mit den Stornierungen zum 31.12.2022 vor Ende der aktuellen Kampagnen hätte wohl empfindliche Konsequenzen. Möglich, dass aus dem Grund auch die Rückzahlungen ausgesetzt wurden bis zum Ende der Kampagne.

[Thatsnotcool]

Was ist denn eigentlich mit den ganzen anderen Lieferanten? Ist denen die ständige Verschiebung der Produktion egal? Die müssten doch eigentlich schon ab 2019 Teile für 36.000 Fahrzeuge pro Jahr liefern. Das muss doch eingeplant sein, oder denken die alle, dass es eh nichts wird?

Da kannst du sicher sein. Ein Vitesco muss doch wissen ob er 45.000 Achsen 2023 oder 2026 oder nie liefern soll. Wer hält sich denn so eine Kapazität einfach offen?

Vermutlich gab es mit ElringKlinger einen bindenden Vertrag. Und jetzt ist ja eher die Rede von Letter of Intent, also Absichtserklärungen. Ich schätze es so ein, dass Sono Motors aus der "Zusammenarbeit" mit ElringKlinger "gelernt" hat.

[Prisch]

"Forderungen kann man immer stellen"

Man klagt nur dann, wenn man davon ausgeht daß man auch Recht bekommt. Wenn die Klage abgewiesen wird, wird es teuer.

Wenn Elring Klinger tatsächlich auf 24 Millionen Euro Klage eingereicht hat beim Landgericht Stuttgart, dann riskieren sie allein für die erste Instanz Verfahrenskosten von 773.410 Euro.

https://www.anwalt.de/rechtstipps/gerichtskostenrechner

Und wenn Elring-Klinger nur mit 10% Erfolg des Gegenstandswertes aus dem Verfahren herausgeht, sei es durch Urteil oder Vergleich. wird es für SONO schon teurer, als wenn man sich schon vor geraumer Zeit auf € 2Mio. eingelassen hätte. Dann ist man nämlich incl. seines Anteils der Kosten schon bei 2,5 Mio.
Zudem hätte man das Risiko längst vom Tisch und den Sachverhalt aus den Reports - Logik hinter der SONO-Vorgehensweise sucht man dahinter mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wohl vergebens.

[AbRiNgOi]

Normalerweise sollte in Zeiten der Lieferengpässe es kein Problem sein, Ware die nicht abgenommen wird sofort wo anders gewinnbringend ein zu setzen. Werden halt Lieferzeiten von anderen Fahrzeugen unerwartet kürzer.
Aber die PHEV-1-Standard Zellen die man uns damals so toll vorgestellt hat, wo ich sehr skeptisch war, ob diese im BEV einen Sinn machen, die werden wohl sonst nicht gebraucht... Die waren damals schon veraltet und nun kann man sich die an den Hut schmieren. Sono Motors hatte mit dem Serientermin 2019 echte Probleme eine gute Zelle zu bekommen, weil die Idee war ja, die Zellen werden immer billiger, je später man diese einkauft umso billiger wird diese sein. Auch wurde der Batteriepreis mit den sinkenden Zellpreisen damals schon vor angekündigt. Als es dann so weit war, dass man Zellen bestellen musste war eben keine billige BEV Zelle in Sicht, und diese hier, die PHEV-1-Standard Zelle war verfügbar. Teurer als geplant. Das war doch damals schon ein Aufschrei, wie bekannt wurde wie teuer die Batterie für die Serie 2019 werden wird... Und da ist man wohl unvorsichtig geworden, beim unterschreiben der Verträge. Da war man froh nicht ohne Zelle da zu stehen. Dann kam Evergrande und kaufte NEVS... Die Tragödie Teil 2.

[Martin1978]

Ob man auf der Grundlage von Absichtserklärungen in der Lage ist binnen 12 Monaten 36.000 Motoren zusätzlich zu produzieren oder eben nicht? Die Kapazitäten sind doch mal nicht eben in 2 Wochen hochgefahren. Oder Sono geht von einem späteren SOP aus, oder nur von sehr wenigen Einheiten im ersten Jahr. Sodass dann Zeit für Verträge ist.

Edit:
Aber gerade das Thema Lieferengpässe macht es doch so ungewöhnlich. Welcher Lieferant kann denn aus der Luft und spontan liefern wenn Sono dann endlich soweit ist? Klar, im vielen Fällen sind das vermutlich Teile die eh kaum noch nachgefragt werden und bei anderen Herstellern schon lange nicht mehr verbaut werden. Aber es hält doch keiner für den guten zuverlässigen und langjährigen Kunden Sono über inzwischen 5 Jahre Produktionskapazitäten offen.

[Singing-Bard]

Das ist das Huhn-Ei (chicken-egg) Problem eines Start Up Unternehmens:

Man muss bindende Verträge mit Lieferanten abschliessen, damit man das Prototyp Produkt mit den echten Komponenten bauen und testen kann.

Man muss aber eigentlich alle Verträge mit der gleichen Laufzeit gleichzeitig unter Dach und Fach haben.

Wenn nämlich ein Lieferant einer Komponente (z.b. Batteriemanagement) abspringt, dann muss man zurück an die Entwicklung und das Software Integration und kann seine Abnahmeverträge nicht erfüllen.

Kurz:
Ohne festen Lieferverträge keinen Serienprototyp.
Ohne Serienprototyp keine Grundlage für Lieferverträge.