Re: Immer tolerant (tolerare=aushalten/ertragen)bleiben?
Verfasst: Mi 30. Okt 2013, 21:17
Danke, das weiß ich zu schätzen! Und ich glaube auch, daß ich dich und deine "Kumpanen" intellektuell verstanden habe. Ich kann sehr wohl nachvollziehen wie und warum ihr denkt und glaubt, die allumfassende Wahrheit gefunden zu haben.Klingon77 hat geschrieben:...
Nur um z.B: eine Vorstellung von der Zeitskala zu bekommen:
Die Neandertaler bewohnten vor ca. 130.000 Jahren bis ca. 33.000 Jahren vor Christus auf unserem Planeten. Unser radioaktiv strahlender Müll und die Hinterlassenschaften eines AKW Unfalls strahlen in 130.000 Jahren immer noch vor sich hin.
130.000 Jahre entsprechen ca. 3.800 Generationen.
Das bedeutet das Deine Ur-Ur-Ur-Ur-Ur und noch 3795 Ur-Enkel sich immer noch mit unseren Hinterlassenschaften plagen.
...
PS: Man kann sachlich und emotional debattieren ohne persönlich beleidigend zu werden
Nur teile ich euren Glauben nicht, dazu ist das Beispiel mit den 130k Jahren perfekt geeignet, um dir zu zeigen, wie ich das sehe:
Du siehst da Gefahren von heute bis in 130k Jahren, mir erscheint der sogenannte "Atommüll" eher wie das Feuer, das vor 130k Jahren die Neandertaler sicher ähnlich geängstigt haben mag, wenn es in Form von Waldbränden oder Blitzeinschlägen auf sie zukam. Blitze und Waldbrände sind auch heute noch nicht ganz ohne, aber glauben wir an den Zorn der Götter, wenn es blitzt? Oder denken wir an das Ende der Welt, wenn ein Wald brennt?
Ich bin der festen Überzeugung, daß unsere Nachfahren die Atomkraft und deren "Müll" dereinst so sehen, wie wir das Feuer heute sehen, im Gegensatz zu den Neandertalern.
Man kann sich auch heute noch am Feuer verbrennen, und Blitzschläge töten jedes Jahr ein paar Menschen, genau wie Waldbrände. Aber das Feuer nutzen wir in Verbrennungsmotoren, in Raketen, in Feuerwerkskörpern und im Gasherd. Da ist nichts außergewöhnliches oder "göttliches" mehr mit verbunden.
Ich sehe bei 130k Jahre strahlendes Material eine "Batterie" mit einer Lebensdauer von 130k Jahre, über Generationen vererbbar, selbst wenn wir dereinst 1000 Jahre alt werden.
Und als ich den Bericht über Bill Gates Atommüllprogramm gelesen habe (Was wirklich neu für mich war), da dachte ich tatsächlich, daß die Zukunft ja offenbar schon begonnen hat.
Ich behaupte nicht, daß Atomkraft harmlos ist, oder daß man damit sorglos umgehen soll, aber man sollte realistisch bleiben, was von Menschen gemachte Unheile bewirken.
Eine einzige Krankheit, wie die Pest, die Spanische Grippe, oder auch nur eine einjährige Verdunkelung der Atmosphäre durch einen Vulkanausbruch kann sehr viel mehr Menschen töten als 10 Tschernobyls.