Ende des BMW I 3 ?

[Hacky]

Vielleicht gibt's ja heute noch ein Abschiedsfoto vom letzten i3(s), der vom Band rollt.

Der eine oder die andere hier verdrücken sich dann vielleicht eine Träne...
...und bei BMW knallen wahrscheinlich die Korken, dass dieses ungeliebte Kind endlich Geschichte wird.

Mir ist er jedenfalls ans Herz gewachsen, wie kein anderes Auto zuvor und ich hoffe, dass ich ihn noch lange über die Zeit bringen kann. Den wahren Wert diese Effizenz-Genies werden manche wohl erst erkennen, wenn die stetig steigenden Energiepreise und Umweltprobleme alle Schichten erreichen.

hier von ecomento.de : https://ecomento.de/2022/06/30/250-000s ... det-jetzt/

da gibt es ein Bild

[Hacky]

Danke - ist zwar nicht der wirklich letzte, aber kommt dem schon nahe. Gut zu wissen, dass sie die 250.000 noch geknackt haben.

[DieWiener]

Habe den i3 jahrelang aus der Ferne betrachtet und auch wenn mich die Form und die Optik immer faszinierten, so haben mich einige Modelle schon auch abgeschreckt (so abgespeckte i3 der ersten Stunde mit vier an Noträder erinnernde Reifen auf schmaler Spur).
Bis bei mir das Thema Firmenauto aktuell wurde und ich mich für E-Autos zu interessieren begann. Und wie es der Zufall will war mein erster Testwagen ein i3 und der hat mich vom ersten Meter an in seinen Bann gezogen. Das Handling, die Beschleunigung, die Features mit Vorklimatisieren und App-Steuerung haben mir so gefallen, dass ich mir den eigentlich als Firmenauto ausgesuchten i3s (es wurde nichts daraus) dann privat zugelegt habe.

Und wenn ich jetzt speziell den i3s betrachte, so finde ich nicht dass sich BMW dafür schämen muss. Gerade mit den Sommerreifen steht er ziemlich sportlich und dynamisch da und hat mehr BMW-DNA als so manch anderes BMW Modell.

Was ich aber vorallem im Vergleich mit dem Skoda Enyaq sagen kann (den ich jetzt als Firmenauto fahre), dass sich BMW extrem viel Mühe gegeben hat. Vieles mag wahrscheinlich auch auf andere BMW Modelle zutreffen da ja einige Komponenten gleich sind, aber es ist ein verdammt gut durchdachtes Auto, hochwertig verarbeitet und er funktioniert im Alltag so herrlich unkompliziert und beherrscht die Grundaufgaben eines Autos für mein Gefühl perfekt.
Wenn ich einsteige, dann funktioniert einfach alles ganz selbstverständlich, schnell und höchst zuverlässig.

Und woran ich mich mit meinen 50+ aber am meisten erfreue, was aber von vielen als veraltete Technik und als nicht mehr zeitgemäß bezeichnet wird, dass alles noch so Oldschool ist. Echte Tasten, echte Bedienelemente und das iDrive für eine Bedienung besser als diese unsäglich langsame und schlecht zu bedienende Spielekonsole im Enyaq.

Ich komme mit diesem möchtegern Tesla Konzept im Enyaq überhaupt nicht zurecht. Einsteigen hinsetzen alles geht automatisch an, Bremse betätigen und schon ist der Wagen betriebsbereit, aber wehe man hebt kurz den Po oder schaltet die Betriebsbereitschaft ab, dann geht in dem Auto gleich gar nichts mehr, nach 30 Sekunden kann man nicht einmal mehr das Innenlicht wieder einschalten. Der Skoda ist ein Konglomerat an dämlichen Automatismen und undurchdachten Mechanismen wo ich mich jeden Tag ärgere und denke "hat denn irgendwer diese Auto in der Realität getestet?". Man muss bei jedem Wegfahren zuerst eine vertrottelte Nutzeranmeldung bestätigen und trotz Benutzerprofil bei jedem Neustart alle persönlichen Einstellungen neu setzen.
Und die Assistenzsysteme im Enyaq sind zwar viel neuer als im i3, funktionieren aber teilweise so grottenschlecht, dass ich die meisten ständig deaktivieren muss um überhaupt damit fahren zu können (wenn der Spurhalteassistent eine Asphaltfuge als Markierung erkennt und ständig wie wild am Lenkrad zerrt das man glaubt man hätte einen Reifenschaden!).

Vielleicht bin ich mit meiner Entwicklung auf dem Niveau eine i3 stehen geblieben und habe deshalb solche Probleme mit den "modernen" Systemen im Enyaq. Aber gerade weil der i3 nicht diese überbordenden neuen Systeme besitzt, funktioniert alles so erfrischend einfach und unkompliziert. Er ist kein Computer auf vier Rädern dessen alleiniger Selbstzweck die Auseinandersetzung mit einer mehr oder weniger schlecht funktionierender Software zu sein scheint, sondern ein Auto - einsteigen und fahren.

Der i3 ist mit all seinen Unzulänglichkeiten (für die er vielfach auch als nicht mehr zeitgemäß bezeichnet wird) für mich aber auch ein Rückbesinnen auf einen einfacheren und umweltschonenderen Umgang mit der individuellen Mobilität. Er bietet einerseits deutlich mehr als die Generation meiner Eltern noch zu Verfügung hatte aber lässt einen dennoch spüren, dass es keine unbegrenzte Mobilität gibt und vorallem dass diese Mobilität einen großen Ressourcenbedarf hat. Ich werde, nachdem jetzt die Kinder aus dem Haus sind, wieder verstärkt zu zweit unterwegs sein und finde den BMW i3 als perfekten Partner wenn zukünftig wieder mehr der Weg das Ziel ist.

Ich werde meinen i3s behalten und er wird, wenn alles gut läuft, mein letztes Auto sein. Bin sehr zuversichtlich, dass er diese 30 Jahre durchhalten wird.

[Norbert W]

2014 waren die Assistenzsysteme vergleichsweise sehr weit vorn. Der i3 konnte da z.B. schon eigenständig einparken. So schnell ändert sich das...

Wenn die Kinder ihr eigenes Auto haben, wieder mehr zu zweit gefahren wird, und der Weg oft das Ziel ist, ist der i8 das um Welten bessere Auto. Auch sehr sparsam, superkomfortabel, extrem hohe Materialqualität, Harman Kardon Sound ist um Welten besser als das HK-System vom i3. Nat. ist der i8 auch sportlicher, das Coupe hat genug Stauraum für Urlaubsfahrten zu zweit. Außerdem steigt der Wert immer weiter nach Oben. Die Zeit für einen rel. günstigen Gebrauchtkauf ist da abgelaufen, 2019 war das noch anders
Für den i8 kam das Ende noch früher.
Vielleicht steigen die i3-Preise auch irgendwann, kann ich mir gut vorstellen, das ist ein einzigartiges Auto.

[Xentres]

@DieWiener

Schöner Kommentar.

Zu deinen Verweisen auf die modernen Systeme muss man aber sagen:

Ohne sowas verkaufst du im globalen Kontext keine Fahrzeuge mehr.

Heute einen Artikel dazu gelesen.

Die Chinesen wollen Bordsoftware und Entertainmentfunktionen im Auto.

Die deutschen Autobauer verkaufen 40% ihrer Fahrzeuge dort und machen 50% bis 60% ihrer Gewinne in China. Alle, auch BMW.

Somit ist klar, wo die Reise hingeht.

Tatsächlich sind die deutschen Autobauer wegen der defizitären und eher "oldschool" Software bei den Chinesen etwas unter Druck, da muss mit ordentlich Softwareentwicklung und Elektrifizierung und Digitalisierung aufgeholt werden.

[bm3]

Mit ordentlicher Modellpflege hätte der heute in der Beziehung nicht schlechter dagestanden als alle anderen.

[Hacky]

Die Chinesen wollen Bordsoftware und Entertainmentfunktionen im Auto.

Die deutschen Autobauer verkaufen 40% ihrer Fahrzeuge dort und machen 50% bis 60% ihrer Gewinne in China. Alle, auch BMW.

Somit ist klar, wo die Reise hingeht.

Nur weil ein Teil der Asiaten offenbar gerne Spielekonsolen auf Rädern haben möchte und ein kleiner Anteil (der in absoluten Zahlen immer noch recht groß ist) SUVs mit mindestens 2,5 Tonnen Blech um sich herum haben möchte, ist damit noch lange nicht klar, wohin die Reise geht.

Zum Einen wird zunehmend klar, dass so etwas nicht mehr lange funktioniert, weil die Ressourcen dafür schlicht nicht mehr reichen, zum Anderen kann ich mir nicht vorstellen, dass Autohersteller zukünftig nur noch überleben können, wenn sie Autos nach dem Geschmack der Chinesen bauen.

Die Masse der Autos sieht im Übrigen auch in China ganz anders aus, aber diesen Markt zu bedienen, sind deutsche Hersteller nicht Willens oder in der Lage. Müssten sie auch gar nicht. Der europäische Markt gäbe schon noch genügend Nachfrage her, wenn man denn wenigstens Willens und in der Lage wäre, den passend zu bedienen. Funktioniert aber auch nicht, wenn die deutschen Hersteller zunehmend meinen, sie müssten sich von den margenschwachen, ressourcenschonenden Klein- und Kompaktwagen verabschieden.

[dedetto]

Hallo.
Ich hatte gestern ein längeres Telefonat mit meinem BMW Verkäufer. Er wollte mir den iX1 schmackhaft machen. Er kam aber etwas spät, ich hatte bereits drin gesessen. So entwickelte sich ein durchaus interessantes Gespräch.

Kurze Zusammenfassung:
Ich kaufe gerne ein in Deutschland produziertes Auto denn die inländischen Arbeitnehmer zahlen meine Rente.
Ich werde aber kein Auto kaufen bei dem ich mit ausgestrecktem Finger eine 1 cm2 Schaltfläche auf einem Touchscreen suchen muss.
Sprachbedienung ist ja nett, ich mag meine Mitfahrer aber nicht zum Schweigen verdonnern um eine einfache Einstellung vorzunehmen.
Ich werde auch kein Auto kaufen wo meine Arme während der Fahrt keine Auflage finden da man die Höhenverstellung eingespart hat.
Und, in Bezug auf größere Modelle, ich werde auch keine 12,5m Wendekreis tolerieren.

Ich werde nicht einen nicht unerheblichen Betrag ausgeben und jetzt zwei neue BMW kaufen, die dann für mich im Alltag deutliche Nachteile gegenüber den Jetzigen haben. Sollte einer der Beiden ausgetauscht werden müssen, dann wird es ein anderer Hersteller mit passenderen Angebot werden.

Interessanterweise hat er mir dann eingestanden, diese Argumente hört er z.Z. leider häufiger. Mehrere Stammkunden lassen jetzt BMW stehen und kaufen übergangsweise mal was anderes. Er hofft auf die neuen Modelle ab 2025 und das die Stammkunden dann wieder zu BMW zurückkehren.

Warten wir es ab. Notfalls kriegt unser i3 94Ah REX irgendwann einen neuen Akku und wird Generalsaniert. Vermutlich wird mir das mehr Spaß machen als jetzt auf ein unhandliches aktuelles Model umzusteigen.

Ich wünsche euch allen ein frohes neues, gesundes und friedlicheres Jahr 2023.

[dr_big]

Du hast noch den Preis vergessen: 70t€ für so eine Golfklasse