BMW I3s endlich mit (un)vernünftiger Bereifung

[topro]

Manche Prüfer wollen einen Impakt-Test bei geringerem Querschnitt.

Richtig, wir sprechen hier aber immer von Reifen mit einem grösseren Querschnitt. Die Achslasten bleiben unverändert weil die Felge ja die ist die zum Auto gehört. Bis heute konnte mir keiner schlüssig erklären warum man für dieses Vorhaben überhaupt irgendwelche Freigaben bzgl. der Felge benötigt.

[Scirocco]

Der Dekra-Prüfer irrt in dem Zusammenhang, die Freigabe kann nur der Reifenhersteller liefern.

Ich komme aus Hannover, habe die gesamte Abnahme aber in Lügde (GTÜ, Ingenieurbüro Müller), durchführen lassen (da er viele Abnahmen für den ortsansässigen, einschlägig bekannten Tuner macht kennt der auch so manche Besonderheit). Ich hatte im Vorfeld beschrieben was ich machen will und dann n Termin gemacht. Tachofahrt kann der Prüfer ebenfalls problemlos durchführen.
Kann ich ohne Einschränkung empfehlen - ich habe einen i3s mit exakt besagter Felge und Reifendimension. Reifenfreigabe vom Reifenhersteller wird natürlich benötigt.

Hallo zusammen,
ich plane derzeit ebenfalls, bei meinem i3s (Felgen 431) auf 195/55 R20 rundum umzurüsten und habe bereits mehrere Dekra/ TÜV/ GTÜ - Prüfstellen kontaktiert, bisher ohne Erfolg. Auch der empfohlene GTÜ in Lügde (Ing.-Büro Müller) hat abgewunken mit dem Hinweis, man benötige ein Festigkeitsgutachten für die Felgen und dieses sei von BMW nicht zu bekommen.

Weitere Aussage eines TÜV-Prüfers: Man könne auch selbst einen Fahrdynamik-Test in Auftrag geben, würde der TÜV auch machen. Kosten lägen voraussichtlich im 4-stelligen Bereich. Wobei hier auch die Möglichkeit bestünde, dass mehrere Interessenten sich zusammen schließen und sich die Kosten teilen. Darüber denke ich derzeit nicht nach.

Es scheint jedoch immer schwieriger zu werden mit der Abnahme. Die hier empfohlenen Prüfer in Weyhe und Lippstadt lehnen ja wohl, wie ich gelesen habe, mittlerweile ebenfalls eine Abnahme ab. Ich habe aber noch nicht aufgegeben. Bei Erfolg gebe ich Rückmeldung.

Natürlich! Redundante Versuche durchführen, um triviale Ergebnisse zu generieren, das klingt wirtschaftlich sinnvoll. Zumindest für die Technische Prüfstelle. Neben den Fahrdynamik-Tests kann man doch auch gleich für jede Eintragung eine zerstörende Festigkeitsprüfung mit beiden Felgenbreiten in Auftrag geben. Diese intransparenten Organisationen agieren wie ein Kartell. Höchste Zeit, dass hier mal ein richtiger Wettbewerb stattfindet.

[agoebel]

Wenn ich das richtig sehe, dann wurde bei den bislang erfolgreichen Eintragungen im Wesentlichen nur geprüft, ob die Reifen nirgendwo anschlagen oder überstehen und ob der Tacho weiterhin richtig anzeigt. Jetzt wurde wohl erstmals die aus meiner laienhaften Sicht berechtigte Frage nach der Auswirkung auf die Fahrdynamik gestellt. Wenn ich die Diskussion hier mitverfolge und überlege, ob ich das auch angehen soll, so denke ich natürlich auch darüber nach, weshalb sich die Ingenieure bei BMW damals genau für die (Sonder)Reifengröße entschieden haben. Da haben die ein völlig neues und aus damaliger Sicht revolutionäres Auto entwickelt, vielen verschiedene Tests zu Verbrauch, Wirtschaftlichkeit und Sicherheit angestellt, dann haben die sich doch sicher auch was dabei gedacht, das genau auf diese Reifenkombination zu stellen. Und jetzt soll ein einzelner Prüfer, ohne Detailkenntnis dieser Tests, durch bloße Inaugenscheinnahme beurteilen können, dass das mit einer anderen Bereifung genauso sicher ist und keine Auswirkung auf die Fahrdynamik hat? Also lasse ich besser die Finger davon und akzeptiere etwa alle drei Jahre den Preis für die zur Verfügung stehende Serienbereifung.

[e-boy]

Hallo Karl, hallo an alle anderen,

ich habe auch vor mir einen gebrauchten i3s zuzulegen. Ich möchte analog Ganzjahresreifen fahren und interessiere mich brennend wie Du die Eintragung realisiert bekommen hast.

Könntest Du mich diesbezüglich mit weiteren Informationen unterstützen (Prüfstelle etc.). Ich komme selber aus dem Raum Köln.

Ich wäre Dir sehr dankbar.

Herzliche Grüße
Martin

So....

ich habe nun nach fleißigem lesen dieses Fadens auch auf

195/55R20 rundum auf Serienfelgen (i3s)

umgerüstet. TÜV-Gutachten ist gemacht. Jetzt folgt lediglich noch die Eintragung beim Straßenverkehrsamt. Lief alles Problemlos.

OT: Montiert wurden bei mir Ganzjahresreifen. Bitte keine Diskussion hierüber - habe seit 1998 gute Erfahrungen auf unterschiedlichsten Fahrzeugen gemacht (Wohnort Köln, kein Wintersportler).

Danke an allen "Vor-Arbeitern" .

Gruß Karl

Hallo Martin,
sorry bin gerade erst aus einem Urlaub zurück und habe dies jetzt gelesen - ich schreibe Dir eine PN.

LG Karl

[frankster]

@agoebel: Du weisst schon, das auch 155/19 für den i3s freigegeben sind? Wie beeinflusst denn das die "Fahrdynamik"? Positiv oder negativ? Die notwendigen Tragfähigkeitsgutachten (eine offizielle Doku, die aber Endanwedern in der Regel nicht zur Verfügung steht) sind in der Datenbank für TÜV und andere Organisationen aufgeführt, dort kann man problemlos erkennen "was eine Felge kann". Die Prüfer müssen eben wollen - wie auch derjenige, der das abgenommen haben will; alle anderen bleiben bei dem was sie haben, bzw. nicht haben.

[agoebel]

[mention]agoebel[/mention]: Du weisst schon, das auch 155/19 für den i3s freigegeben sind? Wie beeinflusst denn das die "Fahrdynamik"? Positiv oder negativ?

Ja, sicher. Die lasse ich mir mit der Winterbereifung gerade ans Auto schrauben. Und diese Größe ist ja auch von Werk aus geprüft und freigegeben, so dass ich davon ausgehen kann, dass ABS, ESP und die ganzen elektronischen Helferlein damit umgehen können.

[Scirocco]

@agoebel: Du weisst schon, das auch 155/19 für den i3s freigegeben sind? Wie beeinflusst denn das die "Fahrdynamik"? Positiv oder negativ?

Ja, sicher. Die lasse ich mir mit der Winterbereifung gerade ans Auto schrauben. Und diese Größe ist ja auch von Werk aus geprüft und freigegeben, so dass ich davon ausgehen kann, dass ABS, ESP und die ganzen elektronischen Helferlein damit umgehen können.

@agoebel – deine vorsichtige Denkweise ist grundsätzlich richtig. Aus Sicht des OEMs kann man nachvollziehen, dass sich der Hersteller bei einem Entwicklungsprojekt irgendwann auf bestimmte Reifendimensionen für die gewünschten Fahreigenschaften (Komfort, Verbrauch, etc.) festlegen muss. D.h. aber nicht, dass Reifen, die später auf dem Markt verfügbar sind, nicht auch funktionieren.

Ich habe jahrelange Erfahrung in der Automobilentwicklung (OEM), auch im Bereich Reifenentwicklung und Fahrdynamik inkl. Simulation von mechatronischen Bremssystemen. Aus dieser Erfahrung heraus kann ich dir sagen, dass die Bedenken der Prüfstelle in keinem Verhältnis zu dem stehen, was sonst so im Straßenverkehr erlaubt ist und geduldet wird. Zum Beispiel:

• Du kannst problemlos die schlechtesten no-name Pneus mit 2mm Restprofil durch den TÜV bringen.

• Man darf 4 komplett unterschiedliche Reifen derselben Dimension montieren, je nach Fahrzeug sogar Runlfats. Im Sommer kann man sogar Winterreifen dazu mischen! Du kannst den Luftdruck variieren, wie es dir passt, sowie unterschiedliche Marken mit unterschiedlichem Restprofil fahren. Warum nicht z.B. neue Sommerreifen vorne mit minimalem Luftdruck und alte, abgefahrene Winterreifen hinten, knallhart aufgepumpt. Versuch damit mal auf die Autobahn bei Regen aufzufahren. Siehe Tabelle hier unten.

• Dazu am besten noch einen Anhänger mit 20 Jahre alten Reifen und den dann noch völlig verkehrt hecklastig ABER im Rahmen des zulässigen Gesamtgewichts beladen. Beispiel ADAC.

Alles erlaubt, Katastrophe vorprogrammiert. Deshalb reagiere ich etwas empfindlich, wenn technische Prüfer, die sich lediglich auf Verbote spezialisiert haben, hier mit Sicherheitsbedenken kommen. Es handelt sich um moderne Premium-Reifen, die man auch noch doppelt so häufig wechseln und damit von den neusten Entwicklungen profitieren wird. Ich habe eher den Eindruck, dass sie eine Chance wittern, aus der Nachfrage Kapital zu schlagen.

Diese Form der Einschränkungen nehmen einem den Spaß am Optimieren von Fahrzeugen. Einer von vielen kleinen Sargnägeln für unsere Industrie.

[CreytaX]

Möchte kurz einwerfen, dass BMW früher schon Sondergrößen auf ihren Autos montieren.
Ich tippe auf Absprachen mit Reifenherstellern.
Dadurch gibt es weniger Mitbewerbern und der Preis kann höher sein.

Teils konnte man dann einfach die Reifenbreite minimalst, weil von BMW freigegebenen, erhöhen oder senken und hatte dadurch mehr Reifenhersteller zur Auswahl und einen günstigeren Preis.

Dennoch werden als Erstausrüstung so komische Größen ausgeliefert.

Der Kunde kommt in die Werkstatt und will einfach neue Reifen.

Der weiß nicht das es auch günstiger ohne Aufwand ginge.

Und ob nun 215 oder 225er Reifen drauf sind, interessieren die wenigsten.

War übrigens bei meinem Opel damals auch so.

Beim i3 verstehe ich bis heute nicht warum es 20 und 19 Zoll Felgen sein mussten.

Das man schmale Reifen für den Verbrauch gewählt hat, ist ja verständlich.

Wenn die Reifen dann aber deutlich mehr kosten, ist es mir dem Sparpotential auch wieder dahin.

Naja nur meine Meinung.

[Bulletproof]

Also ich für meinen Teil war auch am überlegen es so zu machen ...aber wo ich mir das so durchgelesen habe,,,,bin ich zu dem Entschluss gekommen das ich es lasse und mir günstige Gebrauchte Felgen mit Winterpneus zugelegt habe.
Dann wechsele ich halt 2x im Jahr die Felgen und gut.

[kabe]

... Beim i3 verstehe ich bis heute nicht warum es 20 und 19 Zoll Felgen sein mussten.

Das man schmale Reifen für den Verbrauch gewählt hat, ist ja verständlich. ...

Wenn man sich mit dem i3 etwas beschäftigt, dann versteht man, was sich BMW dabei gedacht hat.

Statt 195er Reifen auf einer 16" Felge zu wählen und so eine Reifenaufstandsfläche einer Postkarte im Querformat zu haben, wählte BMW einen 155er Reifen auf einer 19" Felge und hat dadurch eine Reifenaufstandsfläche einer Postkarte im Längsformat realisiert.

Gleiche Aufstandsfläche bei weniger Luftwiderstand, so ist zumindest meine Erinnerung an eine Präsentation des i3 in 2013.