Hat sich BMW mit Carbon-Schiene voll verschätzt?

[Graustein]

Und für die hälfte vom Passat bekommt man einen Dacia.... also zu teuer

[Kanecaine]

Also wenn ich die Butze konfiguriere, liege ich zw. 44 und 48k. Dafür bekommt man 'nen Passat, hat Platz und kann auch noch 'nen Hänger ziehen. Daran muss er sich messen lassen und nicht an anderen (noch) überteuerten E-Fahrzeugen.

Das sehe ich nicht so: Ein neuer 4k-Fernseher in 55 Zoll darf ruhig teurer sein als ein gleich großer in FullHD. Eine 1 TB große SSD darf teurer sein als eine HDD mit sogar größerer Kapazität. Ein Computer-Prozessor mit nominell selbem Takt darf auch mehr kosten als ein Modell von vor etlichen Jahren und doppelt so vielen Kernen, usw.

Bei E-Fahrzeugen ist es eben nicht anders. Die neue Technologie bedeutet Risiken, Entwicklungskosten und höhere Produktionskosten. Klar dass das mehr kostet. Daher müssen diese sich unteinander vergleichen. Davon abgesehen ist „Platz“ ja nicht das einzige Merkmal das man vergleichen kann. Nehmen wir doch mal die Fahrleistungen und vergleichen mal die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h. Da fällt der Passat ja sofort raus und alles andere was bei den Verbrennern noch bleibt dürfte preislich nicht günstiger zu haben sein.

Das sehe ich nicht so: Ein neuer 4k-Fernseher in 55 Zoll darf ruhig teurer sein als ein gleich großer in FullHD. ...

Toller Vergleich. Hast Du den gewählt, weil der i3 gleiche Größe und gleichen Nutzwert hat wie ein Passat?

Das Wägelchen ist einfach nur überteuert verglichem zum Nutzwert anderer Fahrzeuge und einen wesentlichen Anteil daran hat das CfK-Chassis.

Letztlich ist es egal - Hauptsache die Entscheidungsträger haben die richtigen Schlüsse gezogen. Und auf das bisschen Gejammere einiger hier im Thread, die Butze weiterzubauen, pfeift BMW.

VG U x I

[Kanecaine]

Das sehe ich nicht so: Ein neuer 4k-Fernseher in 55 Zoll darf ruhig teurer sein als ein gleich großer in FullHD. ...

Toller Vergleich. Hast Du den gewählt, weil der i3 gleiche Größe und gleichen Nutzwert hat wie ein Passat?

Den Rest hast du auch gelesen? Mir ging es darum aufzuzeigen, dass neue Technologien praktisch immer teurer sind, ob einige Merkmale nun ähnlich (TV) oder sogar schlechter (SSD vs. HDD) sein mögen. Um beim letzten Beispiel zu bleiben: ja, auf eine SSD passen weniger Daten (analog Platz im i3) und kostet vergleichsweise viel (Preis pro Gigabyte). Betrachtet man aber die Geschwindigkeit des Datenzugriffs, sind SSDs den Festplatten deutlich überlegen. Es kommt also immer drauf an, was man vergleicht. Nur weil ein Produkt in einer Kategorie schlechter abschneidet, ist deshalb doch nicht das gesamte Produkt schlecht. Hättest du geschrieben, dass der i3 aufgrund der Platzverhältnisse ein schlechteres Preis-Leistungsverhältnis bietet als ein Passat, könnte dir niemand widersprechen. Aber zu sagen, dass der i3 grundsätzlich überteuert ist und (deshalb) keine Zukunft hat, stimmt einfach nicht.

... Aber zu sagen, dass der i3 grundsätzlich überteuert ist und (deshalb) keine Zukunft hat, stimmt einfach nicht.

Doch. Und warum?
Weil man das Wägelchen eben auch mit hochfesten Stählen fast genauso leicht bauen könnte, wie in CfK - nur günstiger.

Es ist aber müßig, darüber zu diskutieren, da der CfK-Drops längs gelutscht ist. Der i3-Nachfolger (i1?) wird das wirtschaftlichere Konzept beinhalten - ohne CfK im Chassis.

VG U x I

[Kanecaine]

Das Argument kann ich nicht widerlegen, stellt aber die Frage weshalb dann andere E-Autos ohne CFK-Chassis nur geringfügig günstiger sind. Dann macht BMW mit dem i3 wohl weniger Marge als andere Hersteller. Ob sie sich nun damit verschätzt haben oder nicht, mag ich nicht beurteilen und mögen andere hier diskutieren. Mir ging es nur um deine Aussage, dass sich der i3 mit dem Passat vergleichen muss. Wenn für dich Platzverhältnisse wichtiger als der rein elektrische Antrieb sind, mag das stimmen. Aber in erster Linie muss sich der i3 mit anderen E-Autos vergleichen, da das Teure am i3 neben dem Chassis doch vor allem der Akku ist und die meisten Leute sich wohl genau deswegen für ein BEV entscheiden.

[Artjom]

Also wenn ich die Butze konfiguriere, liege ich zw. 44 und 48k. Dafür bekommt man 'nen Passat, hat Platz und kann auch noch 'nen Hänger ziehen. Daran muss er sich messen lassen und nicht an anderen (noch) überteuerten E-Fahrzeugen.

Dann kauf dir doch deinen dreckigen Diesel-Passat mit dem du hoffentlich bald nicht mehr in die meisten Städte rein darfst.
Für mich kommt ein Auto aus einem von Nazis gegründeten Unternehmen nicht in Frage. Daher auch kein VW. Ich zitier nur: "Ebit macht frei". Ein i3 muss sich mit sowas sicher nicht vergleichen lassen.

Wir brauchen uns hier aber nicht über i3-Preise unterhalten, denn es ging um CfK. "Des isch over now." und ich find's gut, weil es der Allgemeinheit hilft.

Das du das geil findest, hast du jetzt mehrfach betont und das ist angekommen. Wie es der Allgemeinheit helfen soll, ist mir aber absolut schleierhaft. CFK ist eine unfassbar schöne Technologie und ich finde es traurig, dass du es feierst, wenn sie vielleicht abgesetzt werden wird. Wenn du über die Kosten sprichst, musst du über die Fahrzeugpreise sprechen können. Merkst du eigentlich noch wie du dich hier windest!?

VW ID und weiter Neuentwicklungen werden den Ton angeben. Die nehmen sich BMW-know how und entwickeln es weiter (MEB). BMW hat's dort eindeutig verschlafen.

VW ID ist bisher eine Ankündigung. Zukunftsmusik. VW wird sich nicht einfach am Know-How bedienen dürfen. Klar, die bräuchten das jetzt dringend, angesichts der großen Dieselkrise. Dennoch wird BMW nichts an die Konkurrenz verschenken. BMW hat das ganze Thema auf jeden Fall weniger verschlafen als VW.

Ich möchte nicht wissen, wie sie durch die Dieselkrise gekommen wären, wenn sie keine i-Autos mit dem "Leichtbauaushängeschild" hätten vorweisen können.

Das ist ja mal die Hochform des Neides. Bei der Dieselkriese ging es aber wohlgemerkt nicht um Fahrzeuggewichte. Es ging um Beschiss der Kunden und Umweltverschmutzung. Zumindest einem dieser Punkte konnte BMW etwas entgegensetzen: Den i3 mit der maximal möglichen Umweltverträglichkeit.

... Dann macht BMW mit dem i3 wohl weniger Marge als andere Hersteller. ...

Yeap. Es ist eine Marge vorhanden, aber zu gering im Vergleich zur restlichen Flotte. Sie wird natürlich besser, je länger die Maschinen (auch für CfK) laufen. Deshalb machten die Akkuupgrades auch Sinn.

Die Produktionserhöhung ist der steigenden Nachfrage von E-Mobilen als Gesamtheit mit zugehöriger Förderung geschuldet. Das hat jetzt nichts mit "Spezialfeatures" vom i3 zu tun (schon gar nicht mit den suizid doors ).

E-Auto untereinander zu vergleichen, ist aktuell noch sehr schwierig, da die Vielfalt der Modelle noch nicht gegeben ist.

Das E-Auto muss sich aber als Zukunftsfortbewegungsmittel als erstes mit den bis auf Antrieb äquivalenten Autos1.0 vergleichen. Verliert es dort zu sehr an Boden, fällt der Umbruch deutlich langsamer aus.
Die OEM haben bis März 2019 Auto 1.0 forciert. Nun bricht mit VW der erste (extrem dieselgeplagte) OEM aus.

VG U x I

[Magscrabs]

Das BMW meines Wissens nach der einzige deutsche Hersteller ist dessen alte Diesel nicht manipuliert sind und trotzdem den immer noch einzigen konsequent als BEV entwickelten deutschen BEV baut sagt doch alles aus. Der i3 kam zu früh auf den Markt und ist aktuell auf dem Höhepunkt seines Lebenszyklus. Ob es in Zukunft weitere BMW mit CFK geben wird oder nicht weiß nur BMW. Mich würde es freuen da es mit ein Grund war den i3 zu kaufen.

[Erli]

Also wenn ich die Butze konfiguriere, liege ich zw. 44 und 48k. Dafür bekommt man 'nen Passat, hat Platz und kann auch noch 'nen Hänger ziehen. Daran muss er sich messen lassen und nicht an anderen (noch) überteuerten E-Fahrzeugen.

Dass der i3 für das gebotene teuer ist, steht außer Frage. Was ich bei den Diskussionen (siehe auch M3 vs i3, Outlander vs i3) aber nicht nachvollziehen kann ist der Vergleich mit anderen Fahrzeugklassen.
Für mich müsste er sich zB mit einem Polo GTI messen, der in ähnlicher Ausstattung 31k kostet.
Ansonsten kann man statt einem Passat auch einen Peugeot Traveller nehmen, da bekommt man noch mehr Platz fürs Geld. Und das Spielchen kann man beim Blick auf die OEMs östlich von uns noch weiter treiben.

Die E-Fahrzeuge sind aktuell doch vor allem teuer wegen der geringen Nachfrage und nicht wegen irgendwelcher wilden Materialexperimente. Der e-Golf z.B. ist ja nicht günstiger weil er nicht aus Carbon ist sondern weil das der typische Preisabstand zwischen VW und BMW ist.


LG,
Erli