Über Treibhausgasminderungsquote (THG-Quote) über 300€ pro Jahr, weil man elektrisch fährt?

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Re: Über Treibhausgasminderungsquote (THG-Quote) bis zu 100€ pro Jahr, weil man elektrisch fährt?

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Natürlich ist meine Aussage sehr plakativ! Aber die Richtung stimmt trotzdem.
Vereinfacht gesprochen spare ich durch das ev CO2 ein.
Durch den Verkauf darf dafür wieder CO2 frei gesetzt werden.
Du hast 100€ bekommen und die Umwelt CO2.

Das ist es mE nicht wert!
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Re: Über Treibhausgasminderungsquote (THG-Quote) bis zu 100€ pro Jahr, weil man elektrisch fährt?

Ilchi
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Wenn ich das richtig verstanden habe, ist es sogar noch viel schlimmer: Die THG-Quote von Elektroautos darf wohl dreifach auf die eigene Mineralölquote angerechnet werden.

Außerdem: Ich habe nie verstanden, warum so viele Schnelllader an Tankstellen stehen, denn als Elektroautofahrer möchte ich doch eben genau hier nicht laden, sondern lieber in der Sowiesoparkzeit beim Supermarkt. Jetzt ist es klar: Dadurch wird direkt THG-Quote generiert.

Was ich weiterhin nicht verstehe: Was ist der Sinn der THG-Quote im Vergleich zum CO2-Preis? Mit den Einnahmen aus letzterem wird doch auch die Elektromobilität gefördert, bald vielleicht ja auch direkt durch Bezahlung des EEG-Anteils. Warum brauchen wir den THG-Mechanismus?
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Re: Über Treibhausgasminderungsquote (THG-Quote) bis zu 100€ pro Jahr, weil man elektrisch fährt?

tommywp
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Die Tankstellen stehen halt oft an verkehrsgünstigen stellen. Haben Toiletten und eine Shop. Die EnBW und Ionity profitieren ja dadurch auch da sie die rechte ja verkaufen können. Es gibt ja auch schon Firmen die im AC Bereich tätig sind und wegen dieser Quote Ladeinfrastruktur aufbauen.

https://www.businessinsider.de/gruender ... e-autos-d/

Das tolle an der Quote ist das sie basiert auf den Verkauf von Strom. Die Anbieter sind also bestrebt attraktive Standorte zu besetzen und die Lader auch funktionsfähig zu halten!

Re: Über Treibhausgasminderungsquote (THG-Quote) bis zu 100€ pro Jahr, weil man elektrisch fährt?

Ilchi
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Schnelllader an Tankstellen mag an Autobahnen super sein. EnBW hat bei uns in der Nähe einen Schnellladepark abseits der Autobahn gesetzt (https://www.goingelectric.de/stromtanks ... e-1/57464/), den ich deutlich attraktiver finde, als das gleiche 500 m weiter an einer Tankstelle. Auch bin ich der festen Überzeugung, dass AC im öffentlichen Raum ausstirbt, da es nicht Fisch und nicht Fleisch ist und nicht der notwendige Umsatz generiert werden kann. AC ist meines Erachtens nur dort interessant, wo man lange steht und nicht nach 4 Stunden wieder umparken muss, also im Privaten und an Parkplätzen der Arbeitgeber.

Aber egal, um das geht es ja eigentlich hier gar nicht. Kann mir jemand den tieferen Sinn des THG-Handels im Vergleich zum CO2-Handel erklären?
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Re: Über Treibhausgasminderungsquote (THG-Quote) bis zu 100€ pro Jahr, weil man elektrisch fährt?

Paranormal
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Der CO2-Handel klammert u. a. den Verkehrssektor aus, dafür gibts die THG-Quote.

Re: Über Treibhausgasminderungsquote (THG-Quote) bis zu 100€ pro Jahr, weil man elektrisch fährt?

Ilchi
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Ok, mein Fehler. Klar, meinte die CO2-Steuer....
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Über Treibhausgasminderungsquote (THG-Quote) bis zu 100€ pro Jahr, weil man elektrisch fährt?

k_b
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Ilchi hat geschrieben:AC ist meines Erachtens nur dort interessant, wo man lange steht und nicht nach 4 Stunden wieder umparken muss, also im Privaten und an Parkplätzen der Arbeitgeber.
[emoji848]kleiner Denkfehler: man steht an AC nicht, um von „leer“ auf „voll“ zu laden.
AC macht durchaus Sinn, auch beim Einkaufen oder beim kurzfristigen Parken von vielleicht 1 Stunde.
Meistens sind in dem Fall die benötigten Tageskilometer damit schon abgedeckt.

Re: Über Treibhausgasminderungsquote (THG-Quote) bis zu 100€ pro Jahr, weil man elektrisch fährt?

BenediktK
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Hallo zusammen, ich bin Benedikt, einer der Gründer von GreenTrax/fairnergy. Ich wollte gerne bezüglich des sehr intransparenten Themas THG-Quote etwas Licht ins Dunkel bringen. Zunächst einmal freue ich mich sehr über alle eure kritischen Stimmen. Das zeigt auf jeden Fall, dass ihr nicht ohne Hinterfragen einfach das Geld einsteckt und ohne euch Gedanken über die Umweltauswirkungen zu machen. Mir ging das tatsächlich am Anfang genauso, als ich angefangen habe, mich mit dem Thema zu beschäftigen.

Das Thema THG-Quote ist leider nach wie vor sehr intransparent, obwohl wir schon seit zwei Jahren versuchen, mehr Transparenz reinzubringen. Zudem gibt es auch noch viele Probleme mit der THG-Quote, insbesondere aus Umweltsicht. Um das größte Missverständnis aus dem Weg zu räumen: die Treibhausgas-Minderungsquote dient nicht primär der Reduktion von THG-Emissionen (wie es der Name vermuten lässt), sondern der Erhöhung des EE-Anteils im Verkehr und der Umverteilung von Geldern von fossilen zu erneuerbaren Kraftstoffen. Das wird klarer, wenn man den Hintergrund betrachtet: die THG-Quote ist eine Umsetzung der EU Erneuerbare-Energien-Richtlinie (RED II) und soll den entsprechenden EE-Zielwert im Verkehr in Deutschland erreichen. Für die Reduktion der Emissionen gibt es die Instrumente nationaler Emissionshandel (nEHS/BEHG - kraftstoffseitig) und CO2-Flottengrenzwerte (fahrzeugseitig). Die THG-Quote gibt den versch. Kraftstoffen über die THG-Emissionen nur einen Wert, dementsprechend sie "gefördert" werden.

Die Umverteilung der Gelder über den Quotenhandel macht Sinn, um die Mineralölwirtschaft beispielsweise am Ausbau von Ladeinfrastruktur und Erneuerbaren zu beteiligen, wenn sie es schon nicht freiwillig selbst tun.

Die kritischsten Punkte sind unserer Auffassung nach

1. Die Nicht-Berücksichtigung des wirklich geladenen Strommixes (Kohlestrom wird genauso gefördert wie 100% echter Grünstrom, dazu haben wir als GreenTrax vor einigen Monaten auch einen offenen Brief veröffentlicht)
2. Die anderen möglichen Erfüllungsoptionen im Rahmen der THG-Quote, z.B. Biodiesel aus Palmöl aus Indonesien oder anderen Nahrungspflanzen, die Flächen wären als Moore & Wälder sinnvoller genutzt
3. Die Verwendung der erlösten Gelder

Ich verstehe einerseits, dass man nicht teilnehmen möchte und das "dreckige" Geld nehmen, gleichzeitig sind die Alternativen nicht besser. Zum Beispiel hält sich die BuReg vor, nicht "geclaimte" Strommengen zu versteigern, die Gelder wären niedriger und nicht zweckgebunden.

Also was tun? Unserer Meinung nach ist es am sinnvollsten (und deswegen haben wir die fairnergy-Community ins Leben gerufen, wo wir das genau so machen), möglichst viel Geld umzuverteilen von fossiler Mineralölwirtschaft zu Elektromobilität und dem EE-Ausbau. Wir machen das mit einer Impact-Prämie, die direkt sinnvoll verwendet wird. Alternativ kann man das Geld natürlich auch von einem der anderen Anbieter nehmen und es selbst direkt in sinnvolle Lade- und EE-Projekte stecken. Die erlösten und weitergegeben Beträge unterscheiden sich jeweils je nach Anbieter.

Ich freue mich sehr über einen regen Austausch zu diesen Themen, am liebsten über unsere LinkedIn-Gruppe oder unseren Discord-Server. Wir werden aber auch hier regelmäßig reinschauen und versuchen eure Fragen zu beantworten um das Thema transparenter zu machen und die Energiewende im Verkehr gemeinsam voranzutreiben. :)

Ich wünsche euch einen zufriedenstellenden Wahlsonntag,
Benedikt

Re: Über Treibhausgasminderungsquote (THG-Quote) bis zu 100€ pro Jahr, weil man elektrisch fährt?

est58
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AC ist für mich immer interessant, denn es erhält mir die Akku-Gesundheit. DC lade ich nur, wenn es auf Strecke notwendig ist und ich fahre nicht oft im Jahr Strecke (=Urlaub) Man wird ja in den nächsten Jahren erst sehen, wie und ob die ultraschnellen DC-Ladungen die Akkus runinieren.
Jetzt steht als einzige Premise im Vordergrund, wie schnell kann die Marke XY ein Auto nachladen, alles geschuldet der Reichweiten-Paranoia.
Die Autos sind aktuell ja alle neu, die das können bzw. können werden. 1-3 Jahre danach sind dann die Foren voll mit SOH-Geheule.
Man wird sehen.
KIA E-Soul verkauft
Mitshubishi Eclipse Cross dafür gekauft.
Seat Mii electric
Ecoflow Powerstation wegen dem Krieg
https://youtube.com/playlist?list=PL8Nf ... 9dP2BTNl4R

Über Treibhausgasminderungsquote (THG-Quote) bis zu 100€ pro Jahr, weil man elektrisch fährt?

DiLeGreen
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@k_b : Kleiner Denkfehler, du meinst vermutlich DC (CCS) und nicht AC (Typ2) oder? ;-)

Andere Frage: Wie genau funktioniert das, dass sowohl Ladesäulen-Betreiber, als auch E-Auto FahrerInnen die THG-Emmisionsrechte verkaufen dürfen?
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