Erfahrungen Verbrauch

[Keksfamilie]

Bezüglich deines letzten Punkts, dass der SoC nach längeren Fahrten optimistisch dargestellt wird:
Neben der schwierigen Feststellung während der Fahrt weil unter unterschiedlicher Belastung, hast du auch noch den Effekt, dass der Akku bei längerer Fahrt wärmer ist. Du erwähnst auch, dass der Effekt bei langen Fahrten mit Schnellladen noch stärker ist -> Akku ist wärmer. Im wärmeren Zustand hat dein Akku (besonders unter Last) eine höhere Spannung. Wenn der Akku abkühlt, „verlierst“ du also SoC.

[Fotowolf]

Die absinkende Akkutemperatur wird sicherlich einen Einfluss haben. Dieser SOC% Effekt tritt jedoch auch bei warmen Umgebungstemperaturen auf. Beispielsweise im Sommer 700 km Heimfahrt von Rimini, oder im Herbst 800 km von Split. Nachdem das Auto zu Hause eingeschlafen war, zeigte es eine Stunde später etwa 4-7 % weniger SOC an. Die genauen Zahlen hab' ich damals leider nicht notiert.
Innerhalb einer Stunde kühlt der Akku bei sommerlichen Außentemperaturen kaum ab. Daher nehme ich an, dass die SOC Anpassung überwiegend durch die exaktere Neuberechnung entsteht; exakter als es unter der andauernden Belastung von Fahren und Laden möglich ist. Ich bin ohnedies fasziniert, dass man den SOC im laufenden Betrieb überhaupt so genau feststellen kann.

Sobald ich einmal eine App zum Auslesen der Akkutemperatur (und anderer Werte) habe, werde ich mir die Abkühlung nach langen Fahrten genauer ansehen.
Hat jemand eine Empfehlung für eine solche App?

[DocDan]

Welches Forum meinst du? Einen anderen Bereich in GoingElectric oder ein anderes Forum? Ich würde mich dazu gerne weiter einlesen.

Vermutlich ist dieses gemeint: https://www.megane-e-forum.de/forum/

[Fotowolf]

Nun habe ich die erwähnten Testfahrten absolviert: Die selbe Strecke zwei Mal gefahren - erst mit und danach ohne Heizung. Ein Stück Autobahn zur nächsten Ausfahrt, beim Kreisverkehr herum und gleich wieder auf die AB retour: 20,6 km Gesamtstrecke.
Auto war auf Garagentemperatur von 12°. Außentemperatur 3°C. Tempomat 125 km/h.
Beide Fahrten absolvierte ich möglichst gleichartig, zB. mit gleicher Beschleunigung bei den Auffahrten und möglichst ähnlicher Verzögerung bei den Ausfahrten. Es war wenig Verkehr und so konnte der Tempomat über die gesamte Stecke aktiv bleiben. Die Durchschnittsgeschwindigkeit war nahezu identisch, 97 km/h. Also gut gelaufen beim Test und beide Fahrten sind gut vergleichbar. Einzig die Strecke war etwas kurz und würde mit einer längeren Distanz vmtl. noch genauere Zahlen ergeben.

Nebenverbraucher: Hauptmenü Fahrzeug (Auto Icon) | Elektrisch | Energie | Verbrauch --> Klima und andere)
Bordcomputer: Wippschalter am Lenkrad, Anzeige Distanz & Durchschnittsverbrauch (ist identisch mit dem Wert rechts der Verbrauchsgrafik im obigen Menü).

1. Fahrt mit 22° Heizung
Bordcomputer: 22,5 kWh/100km
Nebenverbraucher: 2,6 kWh/100km

2. Fahrt ohne Heizung (Wippe auf OFF)
Bordcomputer: 20,4 kWh/100km
Nebenverbraucher: 1,0 kWh/100km

Woher kommt nun der Unterschied von 2,1 kWh/100km beim Bordcomputer?
Mit der Annahme, dass Nebenverbraucher nicht im Bordcomputer enthalten sind, hätte sich ja in beiden Fällen der nahezu identische Verbrauch ergeben müssen. Wir sehen jedoch einen signifikanten Unterschied von 2,1 kWh/100km.
Meine Erkenntnis daraus: Der Heizungsverbrauch ist beim Bordcomputer inkludiert.
Zwar passt die Differenz der Nebenverbraucher von 1,6 kWh/100km nicht exakt zu den 2,1 kWh/100km beim Bordcomputer. Hier würde eine längere Strecke vmtl. genauere Werte liefern. Dennoch ist die Aussage des Tests eindeutig: Der Bordcomputer inkludiert die Nebenverbräuche.

Hier stellt Renault ebenfalls klar, dass alle Verbraucher enthalten sind.
Ein User zeigt das Foto des Menüs mit der Verbrauchsgrafik (17,2 kWh/100km) und "Klima und andere" (2,6 kWh/100km).
User rawu antwortet:
Hatte vor ca. einem Jahr exakt diese Frage an Renault Deutschland gestellt: offizielle Antwort: der angezeigte Wert beinhaltet alle Verbraucher.
https://www.megane-e-forum.de/forum/thr ... #post36115

Ich gehe somit davon aus, dass der Bordcomputer alle Verbräuche beinhaltet. Was meint ihr dazu?

[-db-]

Ich würde auch davon ausgehen, dass der Bordcomputer den gesamten Verbrauch erfasst und Klima & Co. nur Teil davon ist.

Passt auch mein Bild dazu: Im Sommer liegen wir um die 14-15 kWh/100 km, jetzt kommt ordentlich Heizung dazu:

/Daniel

[kutscher_tom]

Ich gehe auch davon aus, dass im Bordcomputer (also im Kombiinstrument die anzeige rechtgs, die man mti den Wippen am Lenkrad durch schalten kann) der Gesamtverbrauch incl. aller Nebenverbraucher angezeigt wird.
Mein Fahrprofil ist Sommer wie Winter gleich. Abwechselnd Stadt und Autobahn. Im Sommer werden dort um die 14,7 kWh/100km angezeigt. Jetzt im Winter eher um die 18,0 je kälter es wird, desto höher wird der dort angezeigte Verbrauch. Und das kann ja nur an der Heizung liegen.
Klar hat kältere Luft auch eine größere Dichte und damit wir der Luftwiderstand größer, aber da ich selten > 100 km/h fahre kann das nicht zu diesem deutlichen Mehrverbrauch führen.

[Thalhammer]

Das ganze ist wirklich extrem individuell.
Ich fahre den EV60 jetzt gut 2,5 Jahre und zwischen 12,3kWh/100km und 24kWh/100km ist alles dabei, je nach Strecke, Wetter und Zeit.
Wenn ich ihn z.b. im Winter mit 160 über die Autobahn prügel komme ich noch rund 230km und habe einen angezeigten Verbrauch von 24kW/100.
Letzten Montag hatte ich mal richtig zeit und hab mich mit Abstandshalter, Spurhalteassistent und Tempo 90 hinter einen LKW geklemmt und hatte am Ende einen Verbrauch von 12,4kW/100 (wobei der zwischendrin auch mal bei 12,2 lag, aber wieder hoch ging nachdem ich abgefahren bin).

Das Interessante ist, dass ich trotz des langsamen Tempos nur rund 10% Zeitverlust zur Ursprünglichen Berechnung hatte, da ich zwar für die Strecke deutlich länger gebraucht hab, allerdings nach ungefähr 100km mein 30minuten Ladestop entfernt wurde. (Ich hab da trotzdem gehalten weil Aldi billiger ist als der Ladepunkt am Ziel und ich noch einkaufen musste, habs aber von der Zeit ausgenommen). Am Ende hab ich statt 3h51m rund 4h20m gebraucht, aber mir rund 1/3 der Energie gespart (und bin wesentlich enstspannter gereist).

Mein Durchschnittsverbrauch (auf dem Land, also überwiegend Tempo 115) liegt etwa bei 18kW/100.

[Fotowolf]

Besonders in der Anfangszeit des E-Fahrens gab's den Spruch: "Wer schneller fährt, kommt später an." Eben wegen zusätzlicher Ladepausen

Kürzlich bin ich eine 80 km Strecke auf der Autobahn gefahren. Es gibt ein paar 100 km/h Beschränkungen, ansonsten 130 km/h in Österreich. Meine (Verbrenner-)Mitfahrer fragten, warum ich nur 115 fahre? Weil es bloß 3 Minuten länger dauert, als mit 130 - was sie mir kaum glauben wollten. Den durchaus niedrigen Verbrauch weiß ich leider nicht mehr.
Einfach mal nachrechnen; es ist erstaunlich, wie wenig Zeitersparnis das Schnellfahren bringt. Ein paar Tage lang bin ich mal in den USA gefahren. Das ist entspanntes Autofahren!
Da der Luftwiderstand - und damit der Verbrauch - quadratisch mit der Geschwindigkeit ansteigt, sparen wenige km/h langsamer bereits viel Energie. Leider ist der quadratische Zusammenhang vielen nicht bewusst - oder wird ignoriert.

[Manisch]

Btw. mit dem Tool hier kann man die Reichweiten und Verbräuche je nach Geschwindigkeit, Beladung und Temperatur durchspielen:
https://ladetarif-vergleich.herrmittman ... ch-rechner