Ladeprobleme: Wechselstromladung unmöglich

Chamäleon Lader und Ladeboxen - Themen, die das Laden des Renault ZOE betreffen

Re: Ladeprobleme: Wechselstromladung unmöglich

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  • Berndte
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Leider ein, meiner bescheidenen Meinung nach, grobes Problem der neuen Zoe Phase 2.
Der Fehler kann nur durch eine Werkstatt zurückgesetzt werden. Wenn man nicht das Glück hat noch ein wenig Strom im Akku zu haben oder eine CCS-Säule in der Nähe (und einen CCS Anschluss an der Zoe), dann bleibt einem für so einen simplen Reset nur der Abschlepper.

Während der Garantiezeit dürfte das alles kostenlos ablaufen, aber danach?
Also alle immer fleissig den Abschlepper rufen und Renault auf diese Weise mitteilen, dass das so ganz großer Mist ist?

Bei der Zoe Phase1 gab es ja auch ab und zu "Batterieladung unmöglich" ... Stichwort "Ladezicke".
Aber da reichten ein ein paar Minuten einschlafen lassen und der Fehler war zurückgesetzt.
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Re: Ladeprobleme: Wechselstromladung unmöglich

Twister
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Es gibt aber mittlerweile eine neue BCB Software die genau wegen dieser Meldung greifen sollte. Irgendwie wird die 12V Batterie wohl falsch bewertet.
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Re: Ladeprobleme: Wechselstromladung unmöglich

E-Installateur
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Hallo allerseits. Dies ist mein allererster Beitrag im Forum. Der Grund für die Anmeldung war das Interesse an E-Autos und das aktuelle Problem in unserer Firma, die ihren nagelneuen Kangoo nun zum zweiten Mal wegen Ladeproblemen an verschiedenen AC Ladern in der Werkstatt hatte. Mein Beruf ist Elektroinstallateur.

Der Hinweis, dass eine Schutzleiterbrücke im Verteiler gefehlt hat und deshalb die Ladung nicht funktioniert, klingt dramatisch und gleichzeitig banal.

Hier eine kurze Systemerklärung, verbunden mit der Warnung, nie an der Elektroinstallation ohne entsprechende Ausbildung irgendetwas zu ändern. Auch nicht nach der folgenden Beschreibung, da immer die Gefahr von Missverständnissen besteht und noch weiteres Wissen über die Zusammenhänge nötig ist.

Es gibt zwei gebräuchliche Netzformen, das TT und das TN System. Das wird vom Netzbetreiber vorgegeben und kann nicht nach Belieben angewandt werden. Beim TN MUSS der vom Hausanschlusskasten kommende PEN bzw. N-Leiter mit dem Potentialausgleich verbunden werden, beim TT DARF er das NICHT. Durch die Verbindung bei TN entsteht ein sehr niederohmiger Erdungswiderstand. Beim TT System dagegen ist praktisch allein der Erder des Gebäudes für den Erdungswiderstand verantwortlich. Wenn das Gebäude im TT System nun aufgrund des Alters keinen Fundamenterder hat, sondern nur z.B  einen Staberder, dann kann dessen Erdungswiderstand auch schon mal 100 Ohm oder auch viel mehr betragen. Ob das sein darf, hängt hauptsächlich von den in der Anlage eingebauten Fehlerstromschutzschaltern ab.

Was der/die/das ZOE beim Laden prüft, weiss ich nicht. Ich könnte mir aber theoretisch vorstellen, dass beim TT System eine Spannungsdifferenz zwischen Neutralleiter und Schutzleiter als vermeintlicher Fehler gewertet wird. Oder ein hoher Schleifenwiderstand, der aber in diesem Netzsystem durchaus vorkommt und erstmal keinen Fehler darstellt. Sollte das der Fall sein, dann würde eine bestimmte "Brücke" das Problem lösen, die aber im TT System unzulässig wäre.

Die Frage, ob diese Brücke im beschriebenen Fall richtig und zulässig war oder andere Gefahren eröffnet, wissen wir hier aber nicht, weil wir die vorhandene Netzform nicht kennen, insofern ist nicht bekannt, ob der Installateur einen Fehler gemacht hat.

Ein ähnliches Problem kenne ich bei der internen Schutzleiterüberwachung an mehreren baugleichen Baustellengeräten. Die Überwachung ist dort wegen des eigebauten Frequenzumrichters notwendig, funktioniert aber bei Baustromanschlüssen im TT System bei zwangsläufig höheren Erdungswiderständen nicht richtig und führt immer wieder zur Abschaltung der Geräte.

Es kann schon sein und man darf erwarten, dass der Installateur eine Prüfung durchgeführt hat. Man kann ja bei Zweifeln nach den Messwerten fragen.

Danke für die Aufmerksamkeit.

Re: Ladeprobleme: Wechselstromladung unmöglich

Will_Elektroauto
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Jep, genau das isses: ZOE misst den Erdungswiderstand PE gegen N Wo die Grenze liegt kann ich aber nicht genau sagen. Ich hatte den Fehler tatsächlich auswärts auch schonmal, bei Verwandten, bei denen auch TT Netz war. Weder mit Ladeziegel, noch NRG-Kick war laden möglich.
Die "Rambo-Methode" , die dann funktioniert hat war, den PE am Stecker vom NRG Kick( bzw. in der Zuleitung) abklemmen, und mit auf den N legen. ZOE mißt dann den "Erdungswiderstand", der jetzt fast 0 ist, weil ja 0 und PE weiter vorne gebrückt ist, und beginnt dann brav mit der Ladung. Praktisch klassische Nullung wie in den 60er Jahren.
Allerdings sollte man bei so einer Aktion schon sehr genau wissen, was man da tut, und sicherstellen, daß es kein N-Abriss weiter vorne gibt, da sonst das komplette Auto unter Spannung stehen kann, wenn die Ladeleistung nicht symetrisch ist.
Ich vermute mal (Im Faden weiter vorne) dort gab es ein ähnliches Problem, und der Elektriker wußte sich nicht anders zu helfen, als das auf diese Weise zu lösen. Insofern war das sicher keine "vergessene" Brücke. Und einen einen N-Leiter in der Unterverteilung nach N und PE aufteilen, und dann 5-Adrig weitermachen, damit ab da FI-Schalter funktionieren war früher durchaus gängige Praxis....
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Re: Ladeprobleme: Wechselstromladung unmöglich

arau
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Hallo Will,
Jepp, genau das ist es: ZOE misst den Erdungswiderstand
Nein, es wird nur festgestellt, ob der Widerstand zwischen PE und N ausreichend niedrig ist. Der Erdungswiderstand ist etwas anderes.
Die "Rambo-Methode", die dann funktioniert hat war, den PE am Stecker vom NRG Kick (bzw. in der Zuleitung) abklemmen, und mit auf den N legen. ZOE misst dann den "Erdungswiderstand", der jetzt fast 0 ist, weil ja 0 und PE weiter vorne gebrückt ist, und beginnt dann brav mit der Ladung. Praktisch klassische Nullung wie in den 60er Jahren.
Die "klassische" Nullung ist seit ca. 1973 - aus gutem Grund - nicht mehr erlaubt. Ein vorgeschalteter FI - im TT-Netz üblich - arbeitet in dieser Situation nicht mehr. Solltest Du Elektrofachkraft sein, dann spricht der Richter von grober Fahrlässigkeit und wird im Falle eines Unfalles ein entsprechendes Urteil fällen!

Viele Grüße

Re: Ladeprobleme: Wechselstromladung unmöglich

arau
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Hallo E-Installateur,
Es kann schon sein und man darf erwarten, dass der Installateur eine Prüfung durchgeführt hat. Man kann ja bei Zweifeln nach den Messwerten fragen.
Prüfen und Messen ist kein Kann, es ist ein Muss (Vergleiche DIN 57100/VDE 0100 Teil 600). Außerdem rettet das Messen und Prüfen den Elektriker im Falle eines Unfalles vor der Verurteilung, denn, wenn geprüft und dokumentiert wurde, war die Anlage in Ordnung als sie der Elektriker in Betrieb genommen hat und ein anderer muss gepfuscht haben.

Viele Grüße

arau

Re: Ladeprobleme: Wechselstromladung unmöglich

Will_Elektroauto
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arau hat geschrieben: Hallo Will,
Jepp, genau das ist es: ZOE misst den Erdungswiderstand
Nein, es wird nur festgestellt, ob der Widerstand zwischen PE und N ausreichend niedrig ist. Der Erdungswiderstand ist etwas anderes.
Die "Rambo-Methode", die dann funktioniert hat war, den PE am Stecker vom NRG Kick (bzw. in der Zuleitung) abklemmen, und mit auf den N legen. ZOE misst dann den "Erdungswiderstand", der jetzt fast 0 ist, weil ja 0 und PE weiter vorne gebrückt ist, und beginnt dann brav mit der Ladung. Praktisch klassische Nullung wie in den 60er Jahren.
Die "klassische" Nullung ist seit ca. 1973 - aus gutem Grund - nicht mehr erlaubt. Ein vorgeschalteter FI - im TT-Netz üblich - arbeitet in dieser Situation nicht mehr. Solltest Du Elektrofachkraft sein, dann spricht der Richter von grober Fahrlässigkeit und wird im Falle eines Unfalles ein entsprechendes Urteil fällen!

Viele Grüße
Daß der Erdungswiderstand nicht direkt gemessen wird ist mir schon klar, dazu bräuchte man nochmal 2 Erdspieße, daher hab ich das ja auch in "Anführungszeichen" gesetzt. Schlussendlich wird da wohl der Widerstand N-PE gemessen, oder/und eine Spannung von N gegenüber PE, die idealerweise 0 sein soll.

Bei klassischer Nullung würde ein RCD immer noch auslösen, aber NUR wenn ein Strom am "Stromkreis vorbei" in richtung Erde fließt.
Ein Fehler in Schutzklasse 1 Geräten, der über das Gehäuse und PE abfließt, und in der Steckdose wieder zusammengefürht wird, wird demzufolge nicht erkannt, wohl aber ein defektes Schutzklasse 2 Gerät, wenn der Strom über den Körper des Bedieners oder anderweitig gegen Erde abfließt. Dann sind 30mA aber schon ne Ansage, und der Bediener des Gerätes muss dann auf jedenfall zum EKG...

Allerdings funktionieren RCD hervorragend, wenn die Brücke N-PE davor stattgefunden hat, so wie sie im TN Netz ohnehin im HAK vorhanden ist. Ladeziegel, wie z.B der NRG Kick enthalten einen allstromsensitiven RCD typ B. War also bei obiger Schaltung (also im Verlängerungskabel) dahinter, daher ist das schon relativ Safe.

Und ja, das ist nicht zur Nachahmung empfohlen. Wer sowas macht sollte schon genau wissen, was er/sie da tut, und im hinterkopf behalten, daß immer noch ein N-Abriss im Weg vom HAK zur Steckdose möglich sein kann, was zur Folge hat, daß angeschlossene Gehäuse von Schutzklasse1 Geräten unter Spannung stehen.
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