PV mit Speicher schlägt neue Gaskraftwerke bei den Stromkosten haushoch

Solarenergie - Photovoltaik

PV mit Speicher schlägt neue Gaskraftwerke bei den Stromkosten haushoch

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Re: PV mit Speicher schlägt neue Gaskraftwerke bei den Stromkosten haushoch

tm7
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Naja, es wird sehr explizit vermieden, die Probleme der PV Technik anzusprechen, nämlich dass sie nur zu verhältnismäßig wenigen Zeiten ausreichende Erträge bringt.

Ich hatte es mal für einen halbwegs normalen Haushalt berechnet, mit einer guten Ausstattung von etwa 20 kWp Solarmodulen und einem sicherlich eher geringen Verbrauch von 3,7 MWh, sobald Wärmepumpe oder BEVs ins Spiel kommen, die ja auch noch gepusht werden.

In zwei Wintermonaten ergibt sich ein Ertrag von jeweils etwa 1% des Jahresertrages, also 1% von 20 MWh == 200 kWh.

Der Verbrauch liegt dagegen bei gut 300 kWh pro Monat.

Wenn man dieses Defizit mit Speicher ausgleichen möchte, müsste man mal locker 200kWh an Speicher vorhalten, in der Hoffnung, dass man in all den anderen Monaten Überschuss produziert.

Auch auf globalerer Ebene sieht das Problem ähnlich aus. Gaskraftwerke sind da eine gute und wirtschaftlich günstige Ergänzung.

Sicherlich ist PV den Gaskraftwerken überlegen, aber nur solange es genug Gaskraftwerke und ähnliche andere Stromquellen gibt, die zeitunabhängig Strom liefern können.
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Re: PV mit Speicher schlägt neue Gaskraftwerke bei den Stromkosten haushoch

MKM3
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tm7 hat geschrieben: In zwei Wintermonaten ergibt sich ein Ertrag von jeweils etwa 1% des Jahresertrages, also 1% von 20 MWh == 200 kWh.
Wenn das der Fall wäre, hätte man sich heftigst verplant, vor allem mit einer 20kWp Anlage.
Steile / vertikale Module und Micro WR helfen gewaltig und versenken verschattete oder verschneite String WR im Winter gnadenlos.
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Re: PV mit Speicher schlägt neue Gaskraftwerke bei den Stromkosten haushoch

Ich777
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Also da haut deine Rechnung wirklich nicht hin.
Ich habe 21kWp. 11 auf einem Flachdach liegend und 10 das einem 45 Grad steilen süd Hausdach. Der meiste Ertrag kommt natürlich im Winter vom Hausdach, also von der gerade Mal 10 kWp großen Anlage.
Im Dezember habe ich zwischen 300 und 350 kWh Ertrag, im Januar bereits zwischen 400 und 500 kWh. Damit kann man schon ziemlich viel anfangen.

Re: PV mit Speicher schlägt neue Gaskraftwerke bei den Stromkosten haushoch

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tm7 hat geschrieben: Naja, es wird sehr explizit vermieden, die Probleme der PV Technik anzusprechen, nämlich dass sie nur zu verhältnismäßig wenigen Zeiten ausreichende Erträge bringt.

Ich hatte es mal für einen halbwegs normalen Haushalt berechnet, mit einer guten Ausstattung von etwa 20 kWp Solarmodulen und einem sicherlich eher geringen Verbrauch von 3,7 MWh, sobald Wärmepumpe oder BEVs ins Spiel kommen, die ja auch noch gepusht werden.

In zwei Wintermonaten ergibt sich ein Ertrag von jeweils etwa 1% des Jahresertrages, also 1% von 20 MWh == 200 kWh.

Der Verbrauch liegt dagegen bei gut 300 kWh pro Monat.

Wenn man dieses Defizit mit Speicher ausgleichen möchte, müsste man mal locker 200kWh an Speicher vorhalten, in der Hoffnung, dass man in all den anderen Monaten Überschuss produziert.

Auch auf globalerer Ebene sieht das Problem ähnlich aus. Gaskraftwerke sind da eine gute und wirtschaftlich günstige Ergänzung.

Sicherlich ist PV den Gaskraftwerken überlegen, aber nur solange es genug Gaskraftwerke und ähnliche andere Stromquellen gibt, die zeitunabhängig Strom liefern können.
Ich denke tm7 hat da sehr pessimistisch gerechnet. Bei mir gibt es beispielsweise auch 4kWp vertikal nach Süden angebrachte Module, an Balkongeländern, Fassade, Solarzaun etc. , die laufen im Winter recht gut und ohne Schneebedeckung.

Zuhause geht das sicher nur selten, aber wir haben ja noch als gute Ergänzung, besonders im Winterhalbjahr die Windenergie in großem Stil, wir müssen nur mal richtig machen.
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Re: PV mit Speicher schlägt neue Gaskraftwerke bei den Stromkosten haushoch

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Im Winter hat man ja noch viel Windkraft, weshalb Netzspeicher nicht so ausgelegt werden müssen wie PV-Speicher für Autarkie. Gaskraftwerke wird man aber trotzdem auch langfristig benötigen, um in den windschwachen Wochen im Winter die Nachfrage zu decken und die Speicher gefüllt zu halten.
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Re: PV mit Speicher schlägt neue Gaskraftwerke bei den Stromkosten haushoch

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Das ist richtig, man könnte es auch durchaus irgendwo zwischen 90 und 100% Autarkie zuhause bewenden lassen. Das ist dann wie überall, die letzten Prozente kosten dann unverhältnismäßig mehr Kapitaleinsatz. Dieser Link bezieht sich auch eher auf größere zentrale Speicher und PV-Anlagen, also in der richtigen Versorger-Größenordnung.
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Re: PV mit Speicher schlägt neue Gaskraftwerke bei den Stromkosten haushoch

hgerhauser
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tm7 hat geschrieben:
Auch auf globalerer Ebene sieht das Problem ähnlich aus. Gaskraftwerke sind da eine gute und wirtschaftlich günstige Ergänzung.
Deutschland ist schätze ich bei der Winter PV Lücke so bei den schlechtesten etwa 5% der Weltbevölkerung.

Beijing hat eine durchschnittliche Temperatur im Januar von -4,3 Grad Celsius, aber mehr Stunden mit Sonnenschein in dem Monat Januar als Köln im Juli. In Köln gibt es zu viele Wolken.

Nordwest Europa ist sehr weit im Norden, dass es trotzdem erträglich mild kalt im Winter ist kommt mit dem für PV sehr unschönem Nebeneffekt von sehr viel Winter Bewölkung.

In Nordchina scheint im Winter praktisch jeden Tag die Sonne. Wenn man das mit ausreichend steilen Modulen kombiniert, dass der Schnee nicht liegen bleibt, gibt das sehr schöne Erträge. Kälte steigert den Wirkungsgrad der Module etwas, Schnee reflektiert zusätzliches Sonnenlicht auf die Module.

Wir sollten meiner Einsicht nach kein einziges Gas Groß-Kraftwerk mehr zu bauen und ganz besonders nicht GuD. Für die paar Tage, wo Wind, PV und die bestehenden Gaskraftwerke nicht reichen, kann man günstige Motoren nehmen und flüssig lagerbaren Treibstoff wie Propan. Für die Abendspitze tun es Batterien, die brauchen wir sowieso, um den PV Strom im Sommer gut verwerten zu können.

Re: PV mit Speicher schlägt neue Gaskraftwerke bei den Stromkosten haushoch

tm7
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Ich777 hat geschrieben: Also da haut deine Rechnung wirklich nicht hin.
(1% Jahresertrag in zwei Wintermonaten)

Meine Zahlen waren nicht aus der Luft gegriffen sondern stammen aus Ertragszahlen der Vergangenheit, die ich in den letzten Jahren (Jahrzehnt?) im Internet gefunden hatte. Auch eine aktuelle Prognose für Rumänien (viel klareres Wetter als in Deutschland) zeigt für 11 kWp "nur" 200 kWh pro Monat im Minimum.

Dann scheint es tatsächlich wesentlich an der Steilheit der Module zu liegen, die Berechnung für Rumänien ging von einem 22 Grad Dach aus.

Möglicherweise hat sich auch das Schwachlichtverhalten der Module in den letzten Jahren deutlich verbessert.
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Re: PV mit Speicher schlägt neue Gaskraftwerke bei den Stromkosten haushoch

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tm7 hat geschrieben: Meine Zahlen waren nicht aus der Luft gegriffen sondern stammen aus Ertragszahlen der Vergangenheit, die ich in den letzten Jahren (Jahrzehnt?) im Internet gefunden hatte. Auch eine aktuelle Prognose für Rumänien (viel klareres Wetter als in Deutschland) zeigt für 11 kWp "nur" 200 kWh pro Monat im Minimum.
Es hat sich wirklich einiges getan. Habe nur schlechte Dächer (7, 10 und 22°, wobei das flachste das größte ist, das wie das "steilste" auch noch wandernd verschattet ist), auf denen man früher keine PV verbaut hätte und war auch im Tal der Tränen zu mindestens 80-90% über die eigene PV versorgt und ab Februar wieder zu 99% autark mit genügend Überschüssen um die ("bald" kommende) WP zu mindestens einem Drittel bis 50% zu befeuern, ab März eh zu 100%.

Früher war Direktverbrauch nicht wichtig, daher war es den 100% Einspeisern relativ egal WANN Strom erzeugt wird, Hauptsache viel.
Bei Optimierung auf Direktverbrauch ist die Verteilung auf verschiedene Dachflächen ein riesiger Vorteil, was aber auch den Installationsaufwand erhöht. Die Info ist aber bei vielen Solarteuren der alten Schule auch noch nicht angekommen.

Quartiersspeicher werden in den kommenden Jahren immer wichtiger werden, auch was Resilienz angeht, wenn man die richtigen Lehren aus dem Ausfall in Spanien zieht.
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