Deutschland droht Solarinfarkt

Solarenergie - Photovoltaik

Re: Deutschland droht Solarinfarkt

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Man sieht, wir brauchen folgende Umstellung:
- die PV-Einspeisung wird dynamisch vergütet (eventuell 3 Preise a la HT/NT, das können die einfachen digitalen Zähler) und der Strom darf auch aus dem Speicher kommen, der eventuell vom Netz geladen wurde.
- die Nutzung des eigenen Speichers wird regulatorisch freigegeben. Sowohl PV-Strom als Netzstrom Puffern.
- Vorgabe dass Netzbetreiber bei Überschusseinspeisern nur bis zu einer Null am Hausanschluss abregeln dürfen.
- das e-Auto muss am Arbeitsplatz mit eigenem Solarstrom geladen werden können. Ist sogar schon zulässig, muss nur implementiert werden.
Fiat 500e seit 2017, zusätzlich VW eGolf. inzwischen auch ein i3s in der Familie; 200 MWh Strom an den Ladesäulen seit 2019 verkauft.
Ladesäule vor der Haustür
#2307 Ladestart um 23:07
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Re: Deutschland droht Solarinfarkt

SandroMa
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Also die Limitierung auf eigenen Solarstrom am Arbeitsplatz find ich schon merkwürdig wenn man das erlaubt müsste man auch den beteiligten an Windrädern und Flächen PV Anlagen das erlauben.

Re: Deutschland droht Solarinfarkt

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Dein Vorschlag auch den Windstrom aus dem eigenen Windpark zu nutzen, wäre auch gut.
Das Ziel ist, daß Laden netzdienlich zu gestalten.
Fiat 500e seit 2017, zusätzlich VW eGolf. inzwischen auch ein i3s in der Familie; 200 MWh Strom an den Ladesäulen seit 2019 verkauft.
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Re: Deutschland droht Solarinfarkt

hgerhauser
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Jedem das Laden von Überschuss Solarstrom zu extrem günstigen Preisen erlauben und ich finde den Vorschlag gut. Das jeder Wolke herhecheln, obwohl lokal der Ortstrafo gar nicht überlastet ist und die Wolke einen Ort oder sogar eine Straßenzug weiter schon wieder weg ist, finde ich schon beim jetzigen System blöd, der Wolke in 15 km Entfernung hinterherlaufen, das macht ja nun wirklich überhaupt keinen Sinn, also technisch betrachtet, wenn es um irgendeine Reduktion echter Kosten von Systemkomponenten wie Ortstrafos geht.
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Re: Deutschland droht Solarinfarkt

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Also man hätte doch schon mal was gewonnen, wenn man alle Hausspeicher so einstellen würde, dass sie nicht vor 9 Uhr in der früh laden dürfen. (mache ich freiwillig.

Ich beschränke dann zusätzlich (vor allem jetzt im Sommer) die Ladung am Vormittag, dass sie bis in den Mittagspeak reicht. Ich mache das auch freiwillig, aber wenn man wieder die 70% Regelung einführen würde, dann würden dass auch wieder mehr machen.

Besonders arg ist es, wenn der Akku für die Nacht im Winter nicht ausreicht. Wenns dumm läuft, dann ist er um 6 Uhr leer (also auf 20% Ersatzstrompuffer) und fängt ausgerechnet dann mit Netzbezug an. Leider lässt mir mein Speicher keine Einstellmöglichkeiten, dass ich im sage, er soll bis 6Uhr noch 10% zusätzlich aufsparen um genug für den morgendlichen peak zu haben. Daher habe ich vor im Winter nachts eine definierte kurze Ladung des Akkus aus dem Netz zu starten - insbesondere, wenn viel Windstrom da ist. Das kostet mich natürlich was, ohne das ich persönlich davon Vorteile hätte. Zudem besteht die Gefahr, dass dann bei mir im süden Bayerns kein Windstrom ankommt, sondern ich aus einem Kraftwerk der Netzstabilisierung lade.

Zum Thema mittäglicher Solarinfarkt:

Ich hatte auch schon mal den Vorschlag gemacht, dass man als Einspeiser eine jährliche (geringe) Netzgebühr für die gewünschte Einspeiseleistung zahlt. Sprich, man legt selbst fest, was die maximale gewünschte Einspeise Peakleistung ist, welche der Netzbetreiber zur Verfügung stellt. z.B. 50% der installierten Leistung sind als Grundsockel "frei", zahlt aber für jede KW darüber einen Betrag.

Das hat den Vorteil, dass dies relativ geringe Regelung "von außen" bedeutet und der Netzbetreiber mehr Kapazität für andere Anlagen vergeben kann. Das darf natürlich nur so gering sein, dass das nur eine psychologische Lenkungswirkung hat.

Es gäbe - mit etwas nachdenken - viele Möglichkeiten die bestehenden Anlagen besser einzubinden. Aber unser Land will es dann immer kompliziert machen und weil es so kompliziert gemacht wird dauert die Umsetzung ewig.

Um den Bogen zur Elektromobilität zu schlagen: Man hätte genauso einfach sagen können, dass die geförderten 11kW Wallboxen zwischen 18 und 20Uhr pre default nur mit 5,5kW laden dürfen. (das hilft jetzt nix für den solaren Mittagspeak, aber für die Netzdienlichkeit)

Manchmal hab ich das Gefühl man will das gar nicht, denn das würde natürlich die Stromkosten am morgen und abend senken und damit den Businesscase des Speicherbaus torpedieren...
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Re: Deutschland droht Solarinfarkt

MKM3
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Super-E hat geschrieben: Manchmal hab ich das Gefühl man will das gar nicht, denn das würde natürlich die Stromkosten am morgen und abend senken und damit den Businesscase des Speicherbaus torpedieren...
Kommt mir auch so vor. Dazu ein netter Beitrag von BR24.

...im gesamten Beitrag kein Wort bezüglich CO2 Einsparungen, es geht rein um den Profit mit der Süd-Anlage. Ja wer hat denn die wohl freigegeben?!
Aber natürlich bei den Betreibern von kleinen Anlagen (unter 30kWp) einschränken, damit die ja nicht zu wenig Strom aus dem Netz beziehen und sich von den Stromanbietern unabhängiger machen. Denn das wäre schließlich Machtverlust und das geht ja mal gaaaar nicht! ;)
Hier zerbrechen sich die Endkunden die Köpfe wegen ein paar kWh die nicht eingespeist werden, um die Ecke gibt man dann sowas frei (Anbindung an 110V Netz hin oder her verstärkt dies doch den wertlosen Mittags-Peak Strom). Top!
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Re: Deutschland droht Solarinfarkt

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hgerhauser hat geschrieben: Batterien und Elektrolyseure kannibalisieren sich dabei gegenseitig, gerade im Sommer können Batterien den Elektrolyseuren den Überschuss klauen, wenn viel Erzeugung mittags da ist und wenig abends.
Ich sehe das Einsatzprofil von Elektrolyseuren anders. Ich sehe sie gar nicht als "Überschussverbraucher", sondern als Konstantverbraucher mit gelegentlicher Abregelung/-schaltung.

Wir benötigen ja eine relativ "regelmäßige" Regelung im Sekunden, Stunden, Tages und Saisonalbereich. Und dann gibt es seltene unregelmäßige Ereignisse. Für diese Kraftwerkskapazität in Reserve zu halten ist sehr teuer. Hier könnten die Elektrolyseure als "Spiegelkraftwerk" bzw. abschaltbare Last dienen. Sie bekommen also Geld fürs abschalten. Ansonsten produzieren sie durch mit nur kurzen täglichen Reduktionen.

Das bedeutet besipielhaft, dass ein Elektrolyseur regelmäßig (falls überhaupt) pro Tag nur zwei mal für eine Stunde abregelt, weil der Strom dann teuer ist, aber Nachts ggf. sogar mit Akkustrom durchläuft.

Nur wenn es zu einer "Dunkelflaute" oder einer längeren Strommangellage kommt regeln die Anlagen runter oder schalten ganz ab. Es macht ja keinen Sinn, wenn sie weiter produzieren und das Gas dann nebenan in der Turbine wieder zur Stromerzeugung verwendet wird. Das kommt selten vor und der kommerzielle Erzeuigungsverlust kann dann durch die "Abschaltvergütung" kompensiert werden.

Im Tagesschwankungsbereich könnte man übrigens viel mit den bestehenden Biogasanlagen erreichen. Dass diese ihre 5GW sinnlos mittags bei negativem Strompreis ins Netz drücken könnte man gezielt angehen. Hier ist teilweise ein Invest nötig, der sich bei den bisherigen Vergütungsschemen nicht lohnt. Hier könnte man gezielt fördern und vermutlich mit wenig Geld viel erreichen. Vor allem bei Anlagen die bald aus der Vergütung fallen.
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Re: Deutschland droht Solarinfarkt

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hgerhauser hat geschrieben: Jedem das Laden von Überschuss Solarstrom zu extrem günstigen Preisen erlauben und ich finde den Vorschlag gut.
Aber das geht doch heute schon mit aWATTar & Co. Gerade eben zwischen 12:00 und 14:00 den Akku von 30% auf 90% geladen und dafür 2 ct/kWh bezahlt (+ 8,5ct / kWh für die Wiener Netze...) Es hat aber auch schon Tage gegeben wo ich fürs Laden trotz Netzgebühr bezahlt wurde mein Fahrzeug zu laden. :)
Und dabei ist es mir egal welcher Grün Strom gerade im Überschuss vorhanden ist. Zu Mittag nehme ich mal an der aus PV. Es gab aber auch schon Nachtzeiten mit negativen Strompreisen.
ZOE Live Q210 6/2013 * AHK legal Typisiert 18.07.2017 * 40kWh Batterie 12.03.2019
Aktuell: 160.000 km

Niemand ist bei mir auf der Ignor-Liste!
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