Theoretische kWp-Leistung vs. echte max. Leistung

Solarenergie - Photovoltaik

Theoretische kWp-Leistung vs. echte max. Leistung

mr-ludi
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Hallo zusammen,

vielleicht könnt ihr mir helfen.

Ich habe auf dem Dach einer Halle 595 Module á 310Wp installieren lassen. In Summe also 184kWp.
Jeweils grob 199 Module teilen sich einen 50kW Wechselrichter. In Summe also 150kW.

Selbst bei optimaler Sonneneinstrahlung, erreichen die drei Wechselrichter aber höchstens kurzzeitig 140kW und dauerhaft 130kW.
Ist die Differenz von 10 bzw. 20kW zur max. Leistung ein normaler Abschlag, oder ist die Differenz zu groß?
Elektrifizierung des Fuhrparks läuft:
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Re: Theoretische kWp-Leistung vs. echte max. Leistung

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Das hängt zum Teil, vom Aufstellwinkel der Module und der Modultemperatur ab.
Liegen die Module vielleicht recht Flach? Dann dürfte die Leistung mit höher stehender Sonne noch etwas zunehmen.
Die höchste Leistung ist bei niedriger Temperatur und 90 Grad Winkel Modul -Sonne zu erwarten.
Ebenso ist bei einem südlichen Standort z.B. in München eine höhere Sonneneinstrahlung als in Flensburg zu erwarten.
Daher ist die kWp Angabe genormt:
https://www.solaranlage.eu/photovoltaik ... module/kwp

Ich habe meine Wechselrichter z.B. mit ca. 30% überbelegt und sehe aktuell eine Leistungsbegrenzung zur Mittagszeit, da PV-Leistung höher als die Wechselrichterleistung ist.
Bei höherer Außen- und Modultemperatur im Hochsommer erreiche ich die Leistung zur Mittagszeit nicht mehr. Bzw. nur kurz nach dem Aufbrechen der Wolkendecke.
Seit Mai 2016 mit einem e-UP unterwegs -- Skoda Enyaq seit Mai 2021

Re: Theoretische kWp-Leistung vs. echte max. Leistung

mr-ludi
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Der Aufstellwinkel beträgt ca. 16° bei einer Ausrichtung von 168° nach Süden und 0% Beschattung.
Der von mir genannte Höchstwert von 140kW wird bei kühlen Außentemperaturen kurzzeitig nach dem Aufbrechen der Wolkendecke erreicht. Ist der Himmel längere Zeit nicht bedeckt, so fällt die Dauerleistung auf knapp 130kW.
Trotz 23% Überbelegung (bezogen auf 150kW) habe ich noch nie einen höheren Wert als 140kW gesehen.
Ist das bei einer neuen Anlage trotzdem noch im Rahmen?
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Alexgrosy
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Hallo!

Bei nur 16° Modulneigung sind das doch sehr gute Werte? Bei dieser geringen Neigung steht die Sonne halt zu keiner Jahreszeit senkrecht zu den Modulen. Und bei längerer Sonneneinstrahlung fällt die Leistung natürlich, da die Module warm werden und der Wirkungsgrad sinkt. Die theoretische kWp Angabe bezieht sich immer auf eine Modultemperatur von 20 °C und eine Beleuchtungsstärke von 1000 W/m².
Diese Werte kann man auch in der Praxis erreichen, aber nur bei kühlem, wechselnd bewölktem Wetter und einer optimalen, senkrechten Ausrichtung der Module. Dabei müssen die Module auch sauber sein. In letzter Zeit ist viel Blütenstaub in der Luft und selbst eine dünne Schicht reicht aus um schnell mal 5-10 % der Leistung zu verlieren.

VG!
Alex
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Re: Theoretische kWp-Leistung vs. echte max. Leistung

mr-ludi
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Danke für die Ergänzungen.
Die Einschränkungen hinsichtlich Winkel, Staub etc. habe ich verstanden. Aber reichen diese Einschränkungen tatsächlich aus, um bei ganz neuen Modulen anstatt 184,5kWp nur 130-140kW (= -24% bis -30%) zu erreichen? Bzw. sind das tatsächlich sogar gute Werte?
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Re: Theoretische kWp-Leistung vs. echte max. Leistung

Alexgrosy
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Ja, das sind gute Werte.
An einem vollsonnigen Tag erreiche ich mit meiner Anlage trotz optimaler Ausrichtung (45° Dach) auch nur eine Peakleistung von ca. 75 % der Nennleistung.
In (sehr) seltenen Fällen gibt's aber auch mal > 1 kW / kWp.
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Re: Theoretische kWp-Leistung vs. echte max. Leistung

passinglane
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Hallo,

ich habe eine kleine Anlage mit 6,27 kwp, sie ist aber mit 15 Grad Winkel und 172 Grad nach Süden ganz ähnlich wie Deine. 33 Module zu 190 Watt in drei Reihen übereinander, 2009 in Betrieb gegangen. Erwarteter Ertrag nach PVGiS 950 kwh/kwp, tatsächlich habe ich jetzt einen 10-Jahresdurchschnitt von 1092 kwh/kwp, das schlechteteste Jahr lag bei 950, das beste bei 1182 kwh pro kw peak, meistens so um 1100. Die Wechselrichterleistung der beiden SMAs beträcht 4 und 2,1 kw, also fast 100%.

An einem klaren, kalten Tag erreiche ich um die Mittagszeit Dauerleistungen von 3,45 und 1,70 kw (der String mit dem kleinen Wechselrichter liegt oben auf dem Pultdach, da streicht die warme Luft der 22 Module durch, deshalb geringere Leistung) , im Sommer bei 30 Grad kaum mehr als 3100 und 1,5 - in der Tat kostet Staub auf der Anlage auch echt Leistung.´

Von daher sind Deine Werte in Ordnung, meine Anlage ist ganz im Süden von Deutschland.
Tipp: Wechselrichter an kühlem Ort hilft auch. Bei mir sind sie im Keller, bei Sonne schalte ich eine Warmwasser-Luftwärmepumpe im Raum bei gekippten Fenster an. Dann streicht kalte Luft über die beiden WR - kühlt super, und die WP ist mit der warmen Abluft der WR nochmal effizienter.

Viele Grüße
passinglane

Re: Theoretische kWp-Leistung vs. echte max. Leistung

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".. bei Sonne schalte ich eine Warmwasser-Luftwärmepumpe im Raum bei gekippten Fenster an. Dann streicht kalte Luft über die beiden WR - kühlt super, und die WP ist mit der warmen Abluft der WR nochmal effizienter."
Coole Idee. Hab schon öfters gehört, dass Leute im Sommer das Warmwasser mit einer zusätzlichen WP erwärmen und dazu die Abluft aus dem Gebäude nutzen, da man eh lüften muss. Auch wegen Radon, ggf..
Da noch die Wechselrichter kühlen-warum nicht.
Nun müsste man noch mit der kühlen Abluft die PV-Module auf dem Dach kühlen können. Aber, das geht wohl zu weit und wird zu teuer.

Eine Anlage hier liegt auf dem Garagendach Richtung Süd und hat 13° Neigung, ab Nachmittag allmählich Verschattung und zwischen 930 und 970 kWh/kWp.
Wir haben hier kaum Nebel und viel Wind, sind etwa auf dem 50. Breitengrad im Südwesten.
e-Golf und Polestar 2 (78 kWh, Single-Motor, 19" Räder)
PV-Anlage 18kWp, Speicher 13,5kWh netto, von der Notwendigkeit der Energie- und Mobilitätswende überzeugt

Re: Theoretische kWp-Leistung vs. echte max. Leistung

mr-ludi
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passinglane hat geschrieben: Hallo,

ich habe eine kleine Anlage mit 6,27 kwp, sie ist aber mit 15 Grad Winkel und 172 Grad nach Süden ganz ähnlich wie Deine. 33 Module zu 190 Watt in drei Reihen übereinander, 2009 in Betrieb gegangen. Erwarteter Ertrag nach PVGiS 950 kwh/kwp, tatsächlich habe ich jetzt einen 10-Jahresdurchschnitt von 1092 kwh/kwp, das schlechteteste Jahr lag bei 950, das beste bei 1182 kwh pro kw peak, meistens so um 1100. Die Wechselrichterleistung der beiden SMAs beträcht 4 und 2,1 kw, also fast 100%.

An einem klaren, kalten Tag erreiche ich um die Mittagszeit Dauerleistungen von 3,45 und 1,70 kw (der String mit dem kleinen Wechselrichter liegt oben auf dem Pultdach, da streicht die warme Luft der 22 Module durch, deshalb geringere Leistung) , im Sommer bei 30 Grad kaum mehr als 3100 und 1,5 - in der Tat kostet Staub auf der Anlage auch echt Leistung.´

Von daher sind Deine Werte in Ordnung, meine Anlage ist ganz im Süden von Deutschland.
Tipp: Wechselrichter an kühlem Ort hilft auch. Bei mir sind sie im Keller, bei Sonne schalte ich eine Warmwasser-Luftwärmepumpe im Raum bei gekippten Fenster an. Dann streicht kalte Luft über die beiden WR - kühlt super, und die WP ist mit der warmen Abluft der WR nochmal effizienter.

Viele Grüße
passinglane
Der Winkel und die Ausrichtung sind ja tatsächlich praktisch identisch.
Aber deine Anlage ist 11 Jahre alt und du erreichst mit 5,15kW 82,1% der kWp-Leistung während wir mit einer ganz neuen Anlage nur 76,4% schaffen.
Bei 82,1% würden wir 151,5kW generieren anstatt der aktuellen 141kW und somit 7,4% mehr.

Ich bin daher weiterhin skeptisch.
Müssten die Werte aufgrund der neuen Anlage nicht eigentlich zugunsten unserer Anlage ausfallen?
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Alexgrosy
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Hallo!

passinglane schreibt, dass seine Anlage ganz im Süden von Deutschland steht. Wo steht deine? Zwischen Norddeutschland und Süddeutschland schwankt der Ertrag erheblich. Ganz im Norden ca. 900 kWh / kWp, ganz im Süden bis zu 1200 kWh / kWp, also ein Unterschied von ca 25 %.
Auch regionale Wetterphänomene können Einfluss haben.
So wirklich aussagekräftig ist das ganze erst nach mehreren Jahren Messung.

VG!
Dr. Alex Lange
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