PV-Altanlage von Volleinspeisung auf Teileinspeisung umbauen - technische Fragen

Solarenergie - Photovoltaik

PV-Altanlage von Volleinspeisung auf Teileinspeisung umbauen - technische Fragen

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Hi,
da zigtausende PV-Altanlagen im Januar 2021 aus der EEG Förderung fallen werden aber noch funktionieren, müsste man sich mal überlegen wie man die kostengünstig weiterbetreiben könnte (angesichts der 1 bis 5 MWh/a die die Anlagen noch ein paar Jahre lang liefern könnten).

Früher war es ja einfach mit dem Eigenverbrauch und Überschusseinspeisung, weil man da noch keine braunkohlefinanzierenden Abgaben auf den selbsterzeugten- und selbstverbrauchten Solarstrom abführen musste.

Heute würde man aber Stand der Dinge den "solar erzeugten Eigenverbrauch" irgendwie bestimmen müssen.

Technische Frage zur neuen Anlagen-Topographie: Gibt es per se eigentlich Eigenverbrauchszähler, oder wird der abgabenbewehrte Eigenverbrauch (z.B. 500 kWh/a) stets aus einer Differenz der Ablesewerte zwischen Erzeugungs- und Einspeisezähler berechnet?
*325ppm. Seit 1Gs mit eigenem PV-Strom elektromobil unterwegs (CityEL mit 1.8 kWh-Akku, seit '13 Smart ED3). Fahrrad & U-Bahn für die Stadt, Fernreisen mit der Bahn.
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Re: PV-Altanlage von Volleinspeisung auf Teileinspeisung umbauen - technische Fragen

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Hallo, es werden normalerweise keine Eigenverbrauchszähler eingesetzt. Man hat den Erzeugungszähler der PV-Anlage sowie einen Zweirichtungszähler und daraus lässt sich Alles was notwendig ist ermitteln.
Ist das nicht gut ?
Ja ! Das ist nicht gut !

Re: PV-Altanlage von Volleinspeisung auf Teileinspeisung umbauen - technische Fragen

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Danke schonmal. Muss der Erzeugungszähler dann mit in den Zählerkasten (denn er dürfte, anders als der bisherige Volleinspeisezähler ja nicht direkt mit dem Hausanschluss verbunden sein)? Wenn er mit in den Zählerkasten kommen soll, kann bzw. muss er vom Netzbetreiber gemietet werden oder ist das eher Privatsache? Man könnte sich ja einen eigenen elektronischen MID-Hutschienenzähler vorstellen, wäre da ok? Aber wird der dann auch plombiert?

Und wie sieht ein Zweirichtungszähler aus, kostet der eine höhere Miete als z.B. ein derzeit vorhandener Ferraris-Drehstromzähler 10(30)A bzw. ist sowas kompatibel mit älteren Hausanschlüssen?
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Re: PV-Altanlage von Volleinspeisung auf Teileinspeisung umbauen - technische Fragen

wasserkocher
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Ich bin auch am Überlegen, was ich dann machen soll. Eine Möglichkeit ist, die alte Anlage abzumelden und eine neue Anlage zu bauen. Der Vorteil wäre, dass ich auf die gleiche Dachfläche mittlerweile statt 3,6 kWp ungefähr 6 kWp bekomme.
Mich reuen nur die alten Module, sie funktionieren anscheinend noch ohne Einbußen. Gibts für die bei den heutigen Modulpreisen überhaupt noch Abnehmer?
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Re: PV-Altanlage von Volleinspeisung auf Teileinspeisung umbauen - technische Fragen

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Zu den Erzeugungszählern kann ich dir leider nicht viel schreiben, ich bin da schon ein paar Jahre raus, aber mein letzter Stand ist dass der Erzeugungszähler nicht im Zählerschrank sitzen muss, aber kann. Auch sollten die Zähler geeicht mit Eichschein und Plakette sein, das geht auch bei elektronischen Zählern, da ist die Eichdauer aber kürzer.Keine Ahnung warum man das schon wieder so gemacht hat, oder doch, das fördert das Geschäft damit.
Ich habe hier einen Artikel gelesen der sich auf die Zeit nach den 20 Jahren + Inbetriebnahmejahr bezog. Tatsache ist wohl das man auch danach noch ein Einspeiserecht nach EEG hat, die alten Anlagen können also weiterhin am Netz bleiben, die sind ja auch noch für 30 oder 40 Jahre gut. Alles Andere wäre auch Unsinn im Sinne des Umstieges auf die EE, es sei denn man machte dann Repowering mit doppelter Leistung auf dem Dach. Allerdings steht die Vergütung die man nach der staatlichen Garantie bekommt wohl in den Sternen. Es gibt da aber zwischenzeitlich schon Vermarkter die man beauftragen kann. Der Umstieg auf Eigenverbrauch und eventuell wieder zurück geht jederzeit, auch noch nach den 20 Jahren.
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Re: PV-Altanlage von Volleinspeisung auf Teileinspeisung umbauen - technische Fragen

michaell
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Erzeugerzähler muss in räumlicher nähe zum Zählerschrank sitzen, wenn kein Platz mehr vorhanden ist im Zählerschrank

Wenn ein Volleinspeiseranlage umgebaut wird auf Überschusseinespeisung und die Anlage unter 10 kwp ist wird kein Erzeugerzähler mehr benötigt

Der normale Bezugszähler wird gegen einen Zweirichtungszähler getauscht, der misst den Bezug und die Lieferung auf getrennte Zählwerken.

Tausch bei Neuanlagen oft kostenlos, einige VNB Verlangen da was das im Bereich von 50 bis 200 Euro kostet, bei tausch.

Wenn Anlage aus EEG fällt, dann sollte man das umstellen sonst verschenkt man den eingespeisten Strom !!!
Was es dann dafür eventuell für die Einspeisung gibt steht in den Sternen, bwz. ist noch total offen !
Entweder Börsenpreis oder man handelt was mit seinen VNB aus

Wenn eine Anlage nach 20 Jahre rausfällt, dann ist die Anlage lange abgeschrieben und lange bezahlt und man hat einiges eingestrichen.

Deshalb umbauen und auf Eigenverbrauch setzen, eventuell dann einen Speicher dazu fertig
und offen das es für den Überschuss irgendwas im Bereich von 2 bis x Cent noch gibt.
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Re: PV-Altanlage von Volleinspeisung auf Teileinspeisung umbauen - technische Fragen

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wasserkocher hat geschrieben: Ich bin auch am Überlegen, was ich dann machen soll. Eine Möglichkeit ist, die alte Anlage abzumelden und eine neue Anlage zu bauen. Der Vorteil wäre, dass ich auf die gleiche Dachfläche mittlerweile statt 3,6 kWp ungefähr 6 kWp bekomme.
Mich reuen nur die alten Module, sie funktionieren anscheinend noch ohne Einbußen. Gibts für die bei den heutigen Modulpreisen überhaupt noch Abnehmer?
Aus dem Bauch raus würde ich zu einem kleinen Stromspeicher raten, etwa 3kwh, um den Eigenverbrauch zu optimieren. Den Rest dann weiterhin für ca. 3 Ct einspeisen. Aber das musst du intensiv durchrechnen. Da gibt es nicht die eine, richtige Antwort.
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Re: PV-Altanlage von Volleinspeisung auf Teileinspeisung umbauen - technische Fragen

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Auf Eigenverbrauch mit Überschusseinspeisung umstellen is geplant, so war es bei dem Objekt auch bis Mai 2000. Jedoch:
michaell hat geschrieben: Wenn ein Volleinspeiseranlage umgebaut wird auf Überschusseinespeisung und die Anlage unter 10 kwp ist wird kein Erzeugerzähler mehr benötigt
Der SFV nennt mehrere rechtlich offene Punkt für PV-Altanlagen, die ab Januar 2021 aus der Förderung fallen:

- nach aktueller Gesetzgebung gäbe es weder einen Anspruch auf Zahlung des Marktwertes noch ein eindeutiges Recht auf Abnahme des Solarstroms nach Auslauf der Vergütung (ob dann noch ein Einspeisevorrang für netzeingespeisten EE-Strom besteht, auch für 0,00 Ct/kWh, ist rechtlich unklar)

- nach derzeitiger Rechtslage müsste für selbst erzeugten und verbrauchten Strom - unabhängig von der Anlagengröße - die reduzierte EEG-Umlage (40 %) entrichtet werden (die Bundesregierung habe die Vorschriften der kleinere PV-Anlagen besser stellende EU-Richtlinie noch nicht in deutsches Recht überführt.


Damit wäre (Stand heute) ein Erzeugungszähler zusätzlich notwendig - wenn der (saldierende) Zweirichtungszähler den bisherigen Ferraris-Bezugzähler 1:1 ersetzen würde, wäre auch genug Platz im Zählerschrank.

Weitergehende Umbauarbeiten werden ohnehin nicht möglich sein, einmal wegen der ungewissen Restlebensdauer der Anlage und dann weil man ein positives Gutachten bräuchte, um Arbeiten (z.B. für eine Neumontage) auf dem Dach ausführen zu dürfen.
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Re: PV-Altanlage von Volleinspeisung auf Teileinspeisung umbauen - technische Fragen

michaell
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...
nach derzeitiger Rechtslage müsste für selbst erzeugten und verbrauchten Strom - unabhängig von der Anlagengröße - die reduzierte EEG-Umlage (40 %) entrichtet werden (die Bundesregierung habe die Vorschriften der kleinere PV-Anlagen besser stellende EU-Richtlinie noch nicht in deutsches Recht überführt.
kann ich nicht nachvollziehen, weil wenn die Anlage aus dem EEG fällt
dann gilt diese 40% Regelung auch nicht mehr, denn diese ist ja Bestandteil des EEG Gesetzes !!!!

Was man dann für die Einspeisung bekommt ist letztendlich noch nicht geregelt, da die entsprechenden Gesetze fehlen
Ob man irgendwas bekommt ist eine Frage des VNB was er bereit ist zu zahlen !

Vermutung, es wird dann wenn es soweit ist bestimmt irgendwelche Grünstrom Aufkäufer geben, die diesen Abnehmen
ist reine Verhandlungssache dann !!!

Und wenn nicht, es spricht ja nichts dagegen die Anlage so umzubauen, das es eine sogenannte 0 Einspeisung Anlage wird !
Wie es heute auch schon möglich und machbar ist !!!!
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Re: PV-Altanlage von Volleinspeisung auf Teileinspeisung umbauen - technische Fragen

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wasserkocher hat geschrieben: Ich bin auch am Überlegen, was ich dann machen soll. Eine Möglichkeit ist, die alte Anlage abzumelden und eine neue Anlage zu bauen. Der Vorteil wäre, dass ich auf die gleiche Dachfläche mittlerweile statt 3,6 kWp ungefähr 6 kWp bekomme.
Das würde ich lassen. Unsere PV geht nächste Woche in Betrieb, 8,1kWp. Es gibt nur noch 10,95 Cent im Mai und momentan fällt es stark. Das sieht wirtschaftlich schlecht aus, wo Du doch den günstigen Strom der abgeschriebenen alten Anlage hast. Ich würde lieber versuchen, den selbst zu nutzen - aus ökonomischer wie ökologischer Sicht.
Wenn doch Neubau, dann möglichst 9,9kWp.
Gerade keine Lust auf GE.
Geht Radfahren, ist schöner.
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