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Re: Eigenbau Powerwall aus 18650 Akkus

Verfasst: Fr 9. Nov 2018, 08:41
von Joe-Hotzi
Solange garantiert ist, dass Dein Verbrauch größer als die Einspeisung der GTI-WR (PV-Steckdosenanlage) ist passiert gar nichts, denn diese verringern lediglich den Bedarf., den der PIP zu decken hat.
Die GTI synchronisieren sich auf das vom PIP gebildete Inselnetz.

Sollte es allerdings einmal passieren, dass sich Verbraucher abschalten und der GTI weiter einspeist, dann dürfte der PIP dies wohl mit Rauchzeichen (min. mit einer Notabschaltung) quittieren, den eine Rückspeisung erwartet er auf seinem Ausgang nicht. Da reichen Sekundenbruchteile. Schaltschwelle zum Abschalten des GTI reicht da nicht!

Den Gedanken hatte ich mit meinem 2424MSX auch schon, um die Leistung ein wenig anzuheben. Ist m.E.n. keine praktikable Idee - irgendwann schlägt Murphy zu. Mein PIP hat den (eigentlich eher unfreiwilligen Test) überlebt - aber ich kann mich trüb erinnern, dass einiges "tot" war (FI? LSS? ich weiss es nicht mehr).

Re: Eigenbau Powerwall aus 18650 Akkus

Verfasst: Fr 9. Nov 2018, 18:58
von Alexgrosy
Hallo!

Würde ich grundsätzlich von abraten. Der PIP ist sehr empfindlich was überspannung am Ausgang betrifft.
Ich bin mir auch nicht sicher, wie die Steckdosen PV Anlage mit der Sinuswelle vom PIP zurecht kommt. So ganz perfekt ist die nicht. Ist ja eine synthetische Sinuswelle und hat natürlich noch eine Welligkeit drin. Außerdem bricht im Surgefall die Spannung ja auch mal für Sekundebruchteile ganz schön ein, mag das die Steckdosenanlage?

VG!
Alex

Re: Eigenbau Powerwall aus 18650 Akkus

Verfasst: Fr 9. Nov 2018, 19:49
von eSmart
Funktioniert nicht, der Pip wird *paff* machen, er verträgt es nicht wenn zugespeist wird.
Du kannst mehrere Pips parallel schalten (habe ich hier), Du kannst ihn doppelt mit PV überbelegen, das geht.

Re: Eigenbau Powerwall aus 18650 Akkus

Verfasst: Sa 10. Nov 2018, 11:14
von AJO
Danke für die Antworten - ich habs schon befürchtet.
Das bedeutet noch paar Strippen ziehen und noch ein paar Laderegler kaufen.

Andreas

Dimensionierung einer Powerwall

Verfasst: Do 15. Nov 2018, 16:59
von tango
Ich bin schon länger daran, mir einen Akku zu dimensionieren, Zellen habe ich schon haufenweise.
Aber ich sammle vor allem auch seit einigen Jahren Daten, damit ich eine sinnvolle Größe an Akku baue.

Für jeden Tag des Jahres habe ich für die letzten 6,5 Jahre drei Zahlen gesammelt:
  • Erzeugter PV-Strom, von 4/2012 bis 6/2018 mit 8,8 kWp, seither mit 12,2 kWp
  • Verbrauchter Gesamtstrom, ab 12/2014 mit ZOE, ab 12/2017 mit Wärmepumpe
  • direktverbrauchter PV-Strom
Damit kann ich für jeden Tag auch den Strombezug, den Stromverkauf (Überschuss), die Autarkiequote und die Eigenverbrauchquote berechnen.

Dadurch, dass sich fast jedes Jahr etwas nachhaltig ändert, sind diese Daten naturgemäß nicht stabil, vielmehr zeichen Sie schön meinen Weg auf dem Pfad der Energiewende nach.
Außer der ZOE mit 22 kWh Batterie habe ich bisher noch keinen Speicher.
Über die Jahre haben sich nun aggregiert und gerundet folgende Werte ergeben:

_______________________2011_____2013____2016____2018 (die letzten 6 Wochen extrapoliert mit Daten aus 2017)
Erzeugung PV_____________0_______8.800___9.200___14.000
Stromverbrauch gesamt___5.500____ 5.100___8.400___13.500
Stromverbrauch aus PV______0______1.800___2.800____4.700
Stromankauf_____________5.500____3.300___5.600____8.700
Stromverkauf______________0______7.000___6.500____9.400
Autarkie %________________0%_______36%____33%______35%
Eigenverbrauch %__________0%_______ 21%____30%______33%

Nun habe ich aus meinen Tageswerten mit der Excel ein etwas vereinfachtes Speichermodell gebaut. Die Speichereigenschaften Größe, Wirkungsgrad, Entladungstiefe kann ich angeben. Das Modell geht davon aus, dass der Speicher mit dem täglich verkauften Strom im Rahmen seiner Kapazität arbeiten kann und diese Kapazität mit seinem Wirkungsgrad dem Hausstromnetz zur Verfügung steht. Was am Tagesende nicht verbraucht wird, steht am nächsten Tag zur Verfügung.

Nicht berücksichtigt sind Zwischenladungen unter dem Tag und auch das Entladeverhalten über Nacht wird nicht ganz korreckt berücksichtigt, das hat mit den aggregierten Tageswerten zu tun. Aber in erster Näherung dürfte diese Berechnug doch interessante Rückschlüsse auf ein "optimales" Speichervolumen bei den gegebenen Randbedingungen PV-Erzeugung und Stromverbrauch erlauben.

Interessanterweise kann ich in einem realistischen Szenario (Speicherkapazität <100 kWh) keine Autarkie über 63% erreichen. Auch der Eigenverbrauch verharrt da bei 61%. Erst bei sehr großen Speichergrößen mit ~5.000 kWh komme ich bei 100% Eigenverbrauch an, die Autarkie liegt dann bei 92%. Teilweise dürfte das dem Modell geschuldet sein, es rechnet halt den konkreten Tagesverlauf nicht mit, sondern nur die Tagesbilanz.
Autarkie-Verlauf Theo3.JPG
Autarkie und Einsparungspotential über Akku-Kapazität
Daraus wird für mich deutlich, dass das wirtschaftliche Potential zur Erweiterung meiner gegebenen Anlage um einen Batteriespeicher bei ungefähr 450 Euro/a liegt, in 10 Jahren ließen sich also (stabile Energiepreise voraussgesetzt) ungefähr 4.500 Euro einsparen. Nicht gigantisch, aber auch nicht nix. Meine seitherigen Aktivitäten (PV, E-Auto, Wärmepumpe statt Gasheizung) haben übrigens eine Einsparung von ca. 5.800 Euro/a gebracht. Das ist schon eine ganz schöne Hausnummer.

Hat von Euch schon einmal jemand ähnliche Berechnungen angestellt?

Re: Eigenbau Powerwall aus 18650 Akkus

Verfasst: Fr 16. Nov 2018, 06:39
von Turbothomas
Ja, habe ich.

Re: Eigenbau Powerwall aus 18650 Akkus

Verfasst: Fr 16. Nov 2018, 06:47
von tango
Magst Du berichten?

Re: Eigenbau Powerwall aus 18650 Akkus

Verfasst: Fr 16. Nov 2018, 09:31
von Turbothomas
Für meine PV-Anlage habe ich ebenfalls einen virtuellen Akku in Excel erstellt und die Tagesmesswerte eingetragen (Morgens und Abends). Von den erzeugten Leistungen wurden die Eigenverbräuche abgezogen und der Rest pro Tag ermittelt und anschließend kumuliert. So kann man prima die Ladethematik mit ein bischen plus und minus als Excelformel kostenfrei erst einmal durchrechnen.

Die Großverbraucher Wärmepumpe, Heizstäbe und E-Auto haben eigene Zähler, ebenso wie das restliche Haus mit 230V-Versorgung. So bestätigen sich erst einmal die Annahmen, wer die größten Verbraucher sind.

Ohne Speicher (Heizstäbe und EV) komme ich auf einen Eigenverbrauchsanteil von ca. 30% am PV-Strom.
Mit Heizstäben komme ich bis auf 60% (Warmwasserspeicher) mit E-Auto auf um die 70%. Wie sich das mit dem zweiten E-Auto ändert weiß ich noch nicht, ich muß erst die Ladesteuerung implementieren.

So gesehen zeigt mir mein virtueller Excel-Akku, das ab März soviel Energie vom Dach fällt, das man den Akku laden kann.
Das geht bis Ende Oktober, dieses Jahr bis Mitte November.
Da ich die Speichergröße beliebig variieren kann, verschiebt sich die Eigenversorgung bis in das nächste Jahr, im Extremfall ist eine 100% Eigenversorgung möglich, aber kostentechnisch jenseits von gut und böse. Der Jahresertrag der PV-Anlage ermöglicht in sehr guten Jahren eine 100%-Versorgung + eine geringe Netzeinspeisung (Netzbezug < Überschusseinspeisung) aber die zu beschaffenden Speicher sind weder von der Baugröße noch vom Preis her interessant. Da braucht es eine andere Technik.

Der Excel-Akku zeigt mir aber auch die maximal erzielbare Ersparnis am Netzbezug des Leistung. Multipliziere ich diese Ersparnis mit dem Strompreis und nehme eine Amortisationsdauer von 10 Jahren an, kann ich jedem Akkulieferanten sagen, was sein Akkupack - je nach Speichergröße schlüsselfertig kosten darf, wenn er es an mich verkaufen will.
Ist ganz witzig bei Preisverhandlungen, bisher ist noch keine auf die Preisvorschläge eingegangen. :)

Re: Eigenbau Powerwall aus 18650 Akkus

Verfasst: Mo 17. Dez 2018, 15:54
von Basslo
Das ist eine interessante Rechnung.
Habe das daraufhin auch bei mir gemacht für das Jahr 2018.
Hier fließt aber unser PHEV noch kaum ein, da wir ihn erst seit Ende Sept. 18 haben. Den i3 lade ich hauptsächlich in der Arbeit.
Man sieht schön dass mehr als knapp 70% Autarkie nicht möglich sind durch die Wintermonate. Das geht dann nur höher mit einer größeren PV Anlage.

Also wenn man das wirtschafltich betreiben möchte und nach 10 Jahren abbezahlt sein soll, dann darf der 6kWh Speicher nicht mehr als 1500€ kosten, und das alles inkl. Installation :?
Da kann ich denk ich ewig warten :lol:

Re: Eigenbau Powerwall aus 18650 Akkus

Verfasst: Mi 2. Jan 2019, 10:40
von Alexgrosy
Hi!

Emoncms ist schon eine tolle Sache, was man damit alles machen kann. Habe damit jetzt nochmal rumgespielt. Mein Angezeigter SOC der Batterie ging ja immer nur nach Spannung und hüpfte bei größeren Lastwechseln öfters mal einige % wild durch die Gegend.
Jetzt neu: Bei der Berechnung des SOC wird die aktuelle Spannung und Batterielast mit berücksichtigt. Der angezeigte SOC ist also nun wesentlich genauer und springt nicht mehr so sehr mit stark wechselnden Lastzuständen :)
mal beobachten wie es so klappt.

http://alex-lange.org/emoncms/Chicken

VG!
Alex