Effizienz verfeinern

Re: Effizienz verfeinern

Tenovice
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Udomann hat geschrieben:
Und woher bekommt der TÜV-Mann diese "technischen Vorgaben"? Das ist keine Frage der Mathematik (dann müsste der TÜV-Prüfer ja rechnen und dazu müsste er sich mit Formeln und Physik auskennen, er müsste mindestens einen Ingenieurs-Titel oder einen vergleichbaren Hochschulabschluss besitzen. Der gewöhnliche Kfz.-Mechatronikermeisterbrief wird da nicht so ganz reichen, fürchte ich. Da man jedoch beim normalen Feld-Wald- und Wiesen-TÜV (ist gar nicht abwertend gemeint, die TÜV-Leute machen zu 99% einen hervorragenden Job) normalerweise keinen studierten Hochschulabsolventen als TÜV-Prüfer vor Ort hat (die residieren wohl in den Zentren), wird das nichts mit dem persönlichen ausrechnen der Vorgaben, da verlässt man sich auf die Angaben der Hersteller, was die so erlauben.

Habe ich selbst genau SO persönlich erlebt, ich hatte mich mal bei meinem TÜV erkundigt, welche Rad-Reifen Kombination an meinem Fahrzeug denn zulässsig sei und demzufolge eingetragen werden könnte, die Auskunft war: "Da muss ich mal in die Herstellerfreigabeliste schauen" und schon bekam ich genau die Antworten, die ich auch so bereits herausgefunden hatte, denn die Hersteller machen daraus ja kein Geheimnis.

Andere Kombinationen müssten speziell geprüft und einzeln abgenommen werden, ein aufwändiges und teures Verfahren mit ungewissem Ausgang, außerdem könne man das in dieser TÜV-Filiale nicht leisten.

Es mag natürlich TÜV-Prüfer geben, die ihren Rechenschieber herausholen und sich die Rad-Reifen-Wunschkombination vorführen lassen, dann wird mit Metermass nachgemessen und eine manuelle, optische Freigangprobe gemacht und die Verwindung wird berücksichtigt, ob da dann nichts irgendwo scheuert, das ist meines Erachtens ein Verfahren aus dem vorigen Jahrhundert und berücksichtigt nur das Freidrehen des Rades, aber nicht die dadurch verursachten Einflüsse auf das Fahrwerk und das Fahrverhalten.

Es gibt nicht nur Youtube-Beiträge, die zugegebenermassen manchmal zweifelhaft daherkommen (man will nur Klicks erzeugen), es gibt jedoch auch solche Berichte im Fernsehen, wo echte Polizisten bestimmte, auffällig gewordene Fahrzeuge anhalten und deren bauliche Veränderungen begutachten, da lassen sich auch nicht mit TÜV-Gutachten besänftigen ("Das ist doch alles TÜV-abgenommen und eingetragen"), sondern legen das Fahrzeug vorübergehend still und lassen es durch eigene Prüfer begutachten. Meist muss dann doch was zurückgebaut werden, so viel mal zur "Qualität" mancher (weniger) TÜV-Prüfer.



Aber hey, macht, was ihr wollt, jammert aber später nicht rum, wenns passiert ist.


Auch wenn es jetzt echt thematisch abdriftet aber den Beitrag kann ich nicht unkommentiert so stehen lassen:

Tüv-Prüfer sind IMMER Ingenieure. Das ist gesetzliche Vorgabe - jmd. anderes darf keine Begutachtungen (auch eine Hauptuntersuchung ist eine Begutachtung) durchführen. Das sind keine Mechaniker. Einfach mal auf den letzten Tüv-Bericht schauen, wer da und mit welchem Titel unterschrieben hat.

Hier ein Link zum Einlesen: Klick

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 Aufgrund der gesetzlichen Bestimmungen kann die Qualifizierung zum amtlich anerkannten Sachverständigen bzw. Prüfingenieur nicht mit einem Meister- bzw. Technikerabschluss angetreten werden. Sie benötigen mindestens einen Bachelorabschluss der Studienrichtung Maschinenbau, Fahrzeugtechnik, Elektrotechnik oder eines vergleichbaren Studiengangs. 
Und natürlich ist eine Freigabeliste die erste Anlaufstelle, denn dann bedarf es keiner Abnahme - ergo für dich günstiger.

Einzelabnahmen kann in der Tat nicht jede Prüfstelle. Entweder weil die entsprechend beschulten Ingenieure nicht verfügbar sind oder Sie es per se nicht dürfen. Im Süddeutschen Raum wurde der z.B. "TÜV-Süd" damit beauftragt- somit darf keine Dekra, KÜS etc. eine Einzelabnahme durchführen.

In Norddeutschland hat meines Wissens die DEKRA diesen Auftrag erhalten und das alleinige Prüfrecht für Einzelabnahmen (bin mir da aber nicht sicher).
Eine Einzelabnahme kostet in etwa 100€ (bei Reifen) und ist nach 20 Minuten erledigt- ob das teuer ist oder nicht, muss jeder selbst einschätzen. Und ja, der Prüfer sitzt dann am Laptop und rechnet, ob die Kombination passt.

Und natürlich muss ich zur Einzelabnahme entsprechende Gutachten und Nachweise beibringen. Für Felgen ergeben sich die Festigkeitsdaten/Traglasten etc. beispielsweise aus der ABE, einem Festigkeitsgutachten oder einer EG-Typgenehmigung.
Bei Reifen ergeben sich die Daten aus dem genormten Kenngrößen auf der Reifenflanke.

Und deine Vorstellung, wie die Abnahme abläuft ist halt einfach nur dermaßen falsch, da schreibe ich nichts mehr zu...

Das was im TV oder Youtube-Videos immer gerne vergessen wird, sind die Änderungen, die ganz ohne TÜV plötzlich am Auto angebaut waren. Da hat ein Endschalldämpfer - wie von Zauberhand seine Dämmwolle unterwegs verloren und sich danach wieder zugeschweißt. Der bleibt stehen, egal welchen Zettel er mir gibt.
Oder Reifen, die aufgezogen werden und im Radkasten schleifen. Die kann kein TÜV-Prüfer jemals so abgenommen haben. Ergo kamen nachträgliche Veränderungen dazu, die eine etwaig genehmigte Rad-Reifenkombination in eine unzulässige Kombination verwandeln. Und bunten Birnen in den Scheinwerfern... die müssen sich irgendwie von weiß zu blau verfärbt haben - Teufelszeug. Oder nachträglich abgeflexte Tieferlegungsfedern usw. Die Liste von Ideen, auf die mancher kommt, ist unendlich lang und jeden Tag entdecken wir eine neue, nur halbgute, Idee.

Und nein, ich lege keine Fahrzeuge still, das kann nur der TÜV oder die Zulassungsstelle. Ich stelle ein Fahrzeug als Beweismittel sicher (und kann die Verwendung auf öffentlichen Verkehrsgrund untersagen) und kann das Verfahren der Außerbetriebsetzung anschieben. Aber ich brauche dafür immer ein Gutachten von einen TÜV-Prüfingenieur - mein Wort zählt da garnichts.

Wie gesagt, Fahrzeugkontrollen sind schon ein paar Hundert gewesen...

Und natürlich gibt es auch Fälle, in denen ich als Polizist der Meinung bin, dass das, was ich vor mir habe, unzulässig ist. Habe z.B. mal eine Harley zum TÜV schleppen lassen, weil Sie in meinen Augen (Ohren) viel zu laut war. Der TÜV hat ein Gutachten angefertigt und sie war nicht zu laut. Hat mich geärgert, den Harley-Fahrer hat es gefreut und er hat seinen Schaden ersetzt bekommen (Taxikosten). Wo Menschen arbeiten passieren Fehler, das sehe ich tiefenentspannt.

Aber nur, weil Autofahrer XY der Meinung ist er muss an einem Auto sinnfrei rumschrauben, die Qualität des TÜV anzuzweifeln, das halte ich für sehr dünnes Eis. Die Jungs haben richtig was auf dem Kasten und werden gern unterschätzt.
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Re: Effizienz verfeinern

Udomann
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@Tenovice: Danke für deinen Bericht, dass sämtliche TÜV-Prüfer Ingenieure sind, war mir nicht bekannt, seit wann gilt diese Regelung?

Jedoch hast du meine Aussage in weiten Teilen bestätigt, du schreibst selbst, dass nicht jeder TÜV einfach so eine Einzelabnahme machen darf, unter Umständen müsste man weite Wege zurücklegen, um sowas zu bekommen.

Du schreibst ja selbst, dass du in deiner Eigenschaft als Polizist schon mal zu Unrecht ein Motorrad aus dem Verkehr gezogen hattest, also passiert sowas eben doch. Dass dann nachher eventuell die Fehlerfreiheit bestätigt wird, ist nur ein schwacher Trost, denn der zu Unrecht Beschuldigte hat erst mal sein Fahrzeug nicht mehr zur Verfügung, das kann ja lange dauern, die Mühlen des Gesetzes arbeiten bekanntlich langsam und dass der zu Unrecht Beschuldigte dann nur die Taxikosten ersetzt bekommt, ist lächerlich, der Schaden ist doch in Wirklichkeit viel größer.

Natürlich werden in der Regel aber wohl eher völlig zu Recht solche unbotmäßigen Kraftfahrzeuge aus dem Verkehr gezogen, mir sind die Prozentzahlen da nicht bekannt, aber ich schätze doch mal, dass die Polizisten da so ihre Erfahrungen haben, was denn nun gesetzeskonform ist und was nicht. Aber wens trifft, den nützt das nix.

Du bestreitest das natürlich hier, dass es auch einige TÜV-Prüfer gibt, die sich eben NICHT an die Regeln halten, aber das wurde doch längst bewiesen, dass es eben doch solche Kollegen gibt. Ist aber nur eine kleine Minderheit. Dennoch ärgerlich.

Es gibt auch TÜV-Prüfer, die sehr gerne bei Typprüfungen wegsehen, so haben die Betrugs-Diesel-VWs immer ihren TÜV-Segen bekommen, bei der Abnahme neuer Motoren wurden die Prüfstandsläufe von den VW-Ingenieuren eigenhändig durchgeführt, die anwesenden TÜV-Prüfer wurden zum Kaffeetrinken weggeschickt, das wurde nach dem Dieselskandal ja bekannt, nur so konnten die entsprechenden VW-Betrugsdiesel ihre Zulassung bekommen, also erzähle hier nichts von der Unfehlbarkeit aller TÜV-Leute.

Re: Effizienz verfeinern

ToxicOxygen
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Ähm, das ist doch schon wieder falsch.
Die "Betrugs-Diesel haben Prüfstandläufe erkannt und auf Prüfständen lief die Abgasreinigung vorschriftmäßig.
Deshalb ist es ja so lange nicht aufgefallen.
Erst im normalen Fahrbetrieb wurde abgeschaltet und es ist raus gekommen weil in den USA der normale Fahrbetrieb getestet wurde.

Re: Effizienz verfeinern

RX9
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Um mal wieder zum Thema zurück zu kommen, wenn ich in der Ioniq-Broschüre lese haben zum Beispiel die 19"er im Gegensatz zu den 20"er Räder ein Minderverbrauch von 1,1 kwh auf 100km beim 2WD 72,6 kwH. Worauf genau ist dieser Umstand denn zurückzuführen? Was hat den höheren Anteil an dem Mehrverbrauch der 20"er, die 20mm mehr an Reifenbreite, die schlechtere Effizienzklasse (B statt A) oder das Radgewicht.
Das 20"er Rad sollte zumindest von der Optik her aerodynamischer sein.
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Re: Effizienz verfeinern

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@RX9 Ich habe die 19 Zöller noch nicht in den Händen gehabt, aber die 20 Zöller sind sauschwer. Allein Das führt schon zu einem Mehrverbrauch, weil im Vergleich zu einer leichteren Felge mehr Rotations-Energie aufgebracht werden muss. Das wirkt sich natürlich auch auf die Fahrleistungen, z.B. die Beschleunigung, aus.
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Re: Effizienz verfeinern

Tenovice
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Back to Topic...

Ich habe gelesen - finde die Quelle gerade nur nicht - dass die 19 Zöller wegen 3 Faktoren weniger verbrauchen...

1. Weniger Gewicht
2. Geringere Breite
3. Bessere Aerodynamik der Felge

Zu drittens: Die Felge ist um x% kleiner und daher entstehen wohl weniger Verwirbelungen - die glatte Reifenflanke ist wohl besser.
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Re: Effizienz verfeinern

RX9
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@SoChri die 20"er wiegen genau 3kg mehr - das der Mehrverbrauch bei einem so effizienten Auto trotz hohen schnell anstehenden Drehmoments durch 3kg mehr an Rotationsmasse enstehen soll hätte ich nicht gedacht. Bei einem trägen Verbrenner wäre es denkbarer gewesen.
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Re: Effizienz verfeinern

RX9
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@ Tenovice Punkt 3 sollte zumindest beim WLTP kaum zum Tragen kommen da aerodynamische Felgen sich eher auf längeren BAB Fahrten ab 150 kmh im unteren Prozentbereich Ersparung bemerkbar machen
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Re: Effizienz verfeinern

RX9
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Ich habe zumindest schon im Dezember für mich entschieden die OEM-20"-Räder gegen Geld zu entsorgen und habe mir leichtere andere 20"er als die OEM-19"er gekauft. Ich kann den Frühling kaum erwarten. Zur Zeit haben wir 18kwh Verbrauch ohne Ladeverluste, da tut sich noch was.
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Re: Effizienz verfeinern

Danimal
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Ich weiß nicht - ich habe das hin- und hergerechnet und komme nur auf minimale Unterschiede zwischen 19" und 20". Das Mehrgewicht der 20" Felgen macht sich natürlich beim Beschleunigen bemerkbar, bei einigermaßen konstanter Geschwindigkeit auf der AB jedoch kaum. Da kommt eher der etwas höhere Luftwiderstand durch die breiteren Reifen zum Tragen. Ich habe mir auch die einschlägigen YT-Videos zu dem Thema angeschaut, die den größeren Rädern teilweise sehr drastische Mehrverbräuche bescheinigen. Allein aus Komfortgründen finde ich 19" besser, wechsele aber trotzdem übermorgen von den aktuell montierten 19" Winterrädern auf die 20" Sommerräder (die waren halt dabei). Es steht dann sofort eine längere Fahrt an, auf der ich den Verbrauch beobachten kann. Allerdings wird der Vergleich hinken, da ich von Winter- auf Sommerreifen wechsele und es auch ein paar Grad wärmer wird.
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